Susanne Berstorff, Mitarbeiterin der „Hotline Familie“

Susanne Berstorff, Mitarbeiterin der „Hotline Familie“

Kitas und Schulen sind dicht, Freizeitaktivitäten entfallen, für manche Familien kommen noch beengte Wohnverhältnisse und finanzielle Nöte hinzu: Zu Beginn der Kontaktsperre wurde gewarnt, dass häusliche Gewalt zunehmen und besonders das Wohl von Kindern, die in schwierigen Familienverhältnissen aufwachsen, gefährdet sein könnte.

Susanne Berstoff setzt sich dafür ein, dass es gar nicht erst so weit kommt. Sie sitzt am Ende der „Hotline Familie“ des Evangelischen Kirchenkreises Neukölln. Normalerweise koordiniert sie die sechs Familienzentren des Kirchenkreises, die jedoch derzeit geschlossen sind. Damit fallen nicht nur persönliche Beratungen aus, sondern auch die Möglichkeit für Familien, sich zu vernetzen und auszutauschen.

„Die Hotline ist dafür da, dass sich die Familien nicht allein gelassen fühlen“, sagt Berstoff. Oftmals sind Eltern am anderen Ende der Leitung mit dem Alltag überfordert. Berstoff und die Pädagogen aus ihrem Team haben in solchen Fällen Tipps für mehr Struktur im Alltag und kennen weiterführende Hilfsangebote. „Oft sind es ganz banale Lösungen, die helfen. Darauf muss man aber erst kommen.“

Durch die doppelten Rollen im Homeoffice – einerseits Elternteil, andererseits berufstätig– steige der Erwartungsdruck. „Viele sind erleichtert, allein von einem Pädagogen zu hören: ‚Es ist okay, dass du jetzt erst mal einen Kaffee trinkst und eine kurze Pause machst.‘“ Berstoff wünscht sich, dass alle Familien gesund und wohlbehalten durch die Krise kommen. Etwas Positives sieht sie auch: „Die Kommunikation mit der Verwaltung läuft gut und unkompliziert.“ Das könne auch nach Corona so weitergehen. Die „Hotline Familie“ ist werktags von 9 bis 15 Uhr unter 015678 / 57 92 82 erreichbar. (Text: Maria Kotsev)