Menschen ihre Ängste nehmen
Als ich erfahren habe, dass Triaphon polnische Dolmetscher sucht, habe ich gedacht: Genau das braucht es. Man nimmt den Menschen ihre Was-wird-mit-mir-Sorge, indem man mit ihnen in solchen Situationen in ihrer Muttersprache spricht. Ich bin zur Neutralität und zur Sachlichkeit verpflichtet, ich darf nicht vorgreifen und darf nicht mehr sagen als notwendig. Aber es gibt Anrufe, wenn der Patient unruhig ist, dann sagt der Arzt oder die Krankenschwester: ‘Bitte beruhigen Sie ihn.’ Und dann gibt es nichts zu dolmetschen, dann sage ich einfach in der Muttersprache: ‘Ich bin da!’ Es ist sehr schön, wenn man dann sofort mitbekommt, dass der Patient durchatmet und ihm seine Angst und seine Sprachbarriere genommen werden können. Genau deswegen mache ich das. Ich will die Menschen in diesen Situationen begleiten und ihnen die Angst nehmen.
Für das Geschenk des Lebens bedanken
Mein Engagement hängt stark mit meiner eigenen Gesundheit zusammen. Ich hatte bereits zwei lebensrettende Operation und ich habe mir damals geschworen: Wenn ich das überstehe, dann mache ich etwas aus meinem Leben. Und wie kann man sich besser für das Geschenk des Lebens und der Gesundheit bedanken, als anderen zu helfen? Das Gefühl an der richtigen Stelle zu sein, kann süchtig machen. Mit meinem Job bei der Berliner Stadtmission und meinem Engagement bei Triaphon habe ich das Gefühl, dass mein Leben eine Form angenommen hat, die ich gerne lange behalten möchte. Mit Corona haben wir doch noch mehr gelernt, was das Leben an sich wert ist. Dass wir alle ein bisschen mehr zusammenrücken und mehr Verständnis füreinander haben sollten.”