Hallo Kinder!

5 Kinder stehen hintereinander und jedes zweite Kind beugt sich nach links oder rechts

Wisst ihr wer in der JVA Tegel wohnt?

In der JVA Tegel leben Männer, die etwas getan haben, das ungesetzlich ist.

JVA ist die Abkürzung für Justizvollzugsanstalt und ist ein anderes Wort für Gefängnis.

Die Männer, die im Gefängnis wohnen, nennt man Gefangene.

Hier ist es eigentlich ein bisschen wie in einer kleinen Stadt, in der man wohnt, arbeitet, Sport treibt, spielt, manchmal Musik macht oder bastelt.

Ein Unterschied zu einer normalen Stadt ist zum Beispiel, dass sich die Gefangenen nicht aussuchen können, mit wem sie zusammenleben. Sie haben auch kein Handy.

So sieht es in der JVA Tegel aus

  • Das ist der Haupteingang der JVA Tegel, Tor I

    Haupteingang der JVA Tegel

  • Luftbild JVA Tegel Mai 2019

    So sieht die JVA Tegel von oben aus

  • Blick-auf-die-Anstaltskirche-April-2015

    Hier seht ihr die Anstaltskirche der JVA Tegel

  • Innenansicht der Anstaltskirche mit dem Altar im Hintergrund

    So sieht es in der Anstaltskirche im Bereich des Altars aus

  • Außenmauer der JVA Tegel mit Wachturm

    Ein Wachturm an der Außenmauer der JVA Tegel

  • Besuchereingang

    Hier seht ihr den Besuchereingang der JVA Tegel

  • Einer der 2 Räume im Sprechzentrum mit Tischen und jeweils 4 Stühlen

    So sieht ein Besuchsraum im Sprechzentrum der JVA Tegel aus

  • SothA-Langzeitsprechraum

    Dieser Raum ist für Landzeitbesuche z.B. für euch und eure Familie

Kind auf Boden liegend malt

Muss jemand, den ihr kennt und sehr vermisst, eine Zeit lang hier wohnen?

Dann fragt ihr euch bestimmt, wie ihr erfahrt, ob es eurem Vater, Onkel, Opa oder Bruder gut geht.

Die Gefangenen freuen sich immer über Post. Also schreibt doch einen Brief oder malt ein Bild und schickt den Brief an:

Vor- und Nachname (von dem Gefangenen, dem ihr schreiben wollt)
JVA Tegel
Seidelstr. 39
13507 Berlin

Kind hält Modell einer Familie

Natürlich könnt ihr denjenigen auch besuchen, wenn ihr dazu vorher durch einen Erwachsenen angemeldet worden seid.

Damit ihr euch vorstellen könnt, wie ein Besuch im Gefängnis sein kann, besucht doch mal diese Webseite: www.besuch-im-gefaengnis.de

Dort findet ihr Bilder zum Anschauen, Antworten auf eure Fragen zum Nachlesen und noch ein paar mehr Informationen darüber, wie man den Tag im Gefängnis verbringt.

Außerdem könnt ihr in dem Film auf der Seite mit der Maus
Ralph bei seinem Besuch von Jonny im Gefängnis begleiten.
So ähnlich sieht es in der JVA Tegel auch aus.

Viele farbige Buntstifte

Wir haben ein Faltblatt für euch zusammengestellt:

Familie beim Geschichten vorlesen

Buchtipps zum Thema Gefängnis für Kinder

Hier findet ihr einige ausgewählte Bücher mit Geschichten über und für Kinder und Jugendliche, deren Eltern im Gefängnis sind.

  • Die Rache des Marmorzüchters
    von Willy van Doorselaer (Verlag Hanser) — ab 9 Jahre
    Westewat heißt eigentlich Carlotta Rangél, aber da sie jede gute Idee mit “Westewat?” einleitet, hat sie den Spitznamen bald weg. Ansonsten wissen die anderen Mitglieder vom Club–dessen-Name-nicht-genannt-wird wenig von ihr. Zum Beispiel, wo und wer ihr Vater ist. Und Westewat sagt: “Mein Vater ist Marmorzüchter in Venezuela.” Na ja, klar, aber komisch ist das schon irgendwie. Dann passiert die Sache mit den Bulldozern. Eine Neubausiedlung soll genau auf dem Grundstück entstehen, auf dem das Clubhaus der Kinder steht. Ohnmächtig schauen die Clubmitglieder der Zerstörung zu. Das verlangt nach Rache. Aber wie? Westewat hofft auf ihren geheimnisvollen Vater, der aus dem fernen Südamerika kommen und alles in Ordnung bringen wird, denn dazu sind Väter schließlich da, vor allem die, die sonst nie da sind!
  • Haben Häftlinge Streifen?
    von Ida Koch und Barbara Swartz (Verlag Chance e.V.) — ab 9 Jahre
    Nun ist es herausgekommen: Der Vater von Thomas und Lena sitzt im Gefängnis. Irgendwie ist es auch gut, dass alle jetzt Bescheid wissen, denn nun brauchen die beiden nicht mehr so zu tun, als hätten sie gar keinen Vater. Im Gegenteil, sie können jetzt über ihn reden und ihm sogar im Gefängnis besuchen. Ganz so gut, wie sie es sich vorgestellt haben, ist das wiedersehen dann aber doch nicht, und alle sind ein bisschen traurig hinterher. Es ist eben für alle ganz schön schwierig, wenn einer von Ihnen im Gefängnis sitzt. Ob sie wohl mal zusammen verreisen können, wenn Vater entlassen wird?
  • Lucys Entdeckungen
    von Patricia St. John (Verlag Bibellesebund) — ab 10 Jahre
    Nach dem frühen Tod ihrer Mutter wächst Lucy bei ihren Großeltern auf. Sie lebt sehr gern bei ihnen, wird geliebt und umsorgt, doch sie spürt, dass beide ein Geheimnis vor ihr haben. Eines Tages gerät ihre Welt ins Wanken: Ein Brief ihres Vaters trifft ein – aus dem Gefängnis! Seine Entlassung steht bevor und er möchte zukünftig seine Tochter bei sich haben. Lucy ist hin- und hergerissen, denn sie liebt ihre Großeltern sehr, doch auch ihren Vater möchte sie unbedingt sehen und kennenlernen. Sie kann mit niemandem über ihre Sorgen reden, bis sie Donald kennenlernt, einen Jungen aus der Nachbarschaft. Ihm kann sie sich anvertrauen. Lucy hat keine Ruhe mehr, sie will unbedingt ihren Vater im Gefängnis besuchen. Endlich dort angekommen, erfährt sie, dass ihr Vater schon seit zwei Monaten entlassen ist. Lucy fühlt sich zurückgestoßen und verletzt, warum hat er sie noch nicht besucht?
  • Reite den Drachen
    von Christine Hubka und Matthias Geist (Verlag Der Apfel) — ab 5 Jahre
    Zufällig hat Jan gehört, dass sein Vater im Gefängnis ist. Aber er kann dieses Wissen mit niemandem teilen. In Jans Bauch ist seitdem ein Drache, der besonders in der Nacht ganz groß wird und drückt. Eines Nachts trifft er Fanny, die auch einen Drachen hat, den sie sogar reiten kann. Fanny zeigt Jan, wie er mit seinem Drachen umgehen kann, sodass der ihn nicht mehr bedroht sondern ihm sogar hilft, sein Problem zu überwinden. Auch die Mutter findet aus ihrer Erstarrung zurück und nimmt die Dinge in die Hand. Da es einige Zeit dauert, eine Besuchsbewilligung zu erhalten, schreibt Jan dem Vater noch am selben Tag einen Brief. Der Drache ist bei alldem ein sensibler Begleiter.
Kind in der Schule

Wenn du noch weitere Fragen hast...

  • Oder wenn du nicht weißt, mit wem du über deine Sorgen und Nöte sprechen kannst, weil du dich vielleicht schämst, egal worum es geht und wie lange es dauert, kannst du das Kinder- und Jugendtelefon – die Nummer gegen deinen Kummer: 116111 – anrufen.