Frauen und Gesundheit

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Silberstreif Krisendienste für Frauen e. V.

Der Verein Silberstreif Krisendienste für Frauen e.V. ist eine Selbsthilfeorganisation und unterstützt mit spezifischen Angeboten die besonderen Bedürfnisse von Frauen, die unter einer Reaktiven Depression oder Anpassungsstörung leiden.

Der Verein bietet Frauen mit Reaktiver Depression Unterstützung durch psychosoziale Beratung und Selbsthilfegruppen. Das professionelle Beratungsangebot erfolgt zeitnah, frauenspezifisch, interkulturell, ressourcen- und prozessorientiert. Weiterhin helfen wir bei der Gründung von Selbsthilfegruppen und stellen Räume hierfür zur Verfügung. Wir unterstützen beim Erstellen der Gruppenregeln und bieten der Gruppe bei Bedarf vorübergehend Begleitung und/oder Krisenintervention an (z. B. bei Konflikten).

Im Rahmen eines durch die Stiftung Aktion Mensch geförderten Projektes können wir nun außerdem ein lange geplantes, neues Angebot verwirklichen: Eine angeleitete Selbsthilfegruppe (Tagesstrukturgruppe) für Frauen, die zurzeit aufgrund von Erschöpfung, Burnout oder Depression nicht arbeitsfähig sind und sich eine tägliche Begleitung wünschen.

Auch in unseren anderen Gruppen gibt es regelmäßig freie Plätze. Wir freuen uns über Anregungen, Interesse und eine berlinweite Vernetzung.

Kontakt:
Silberstreif Krisendienste für Frauen e. V.
Bergmannstr. 28
10961 Berlin
Telefon 030 / 258 17 170
kontakt@silberstreif-ev.de
www.silberstreif-ev.de

Fragen und Antworten zum Gesetz zum Ausbau der Hilfen für Schwangere und zur Regelung der vertraulichen Geburt

Schwangerschaftsberatungsstellen spielen bei der vertraulichen Geburt die zentrale Rolle: Sie steuern und organisieren das gesamte Verfahren. Sie sind dafür besonders geeignet, denn sie beraten schon zu allen eine Schwangerschaft betreffenden Fragen – auf Wunsch auch anonym – und bieten u. a. Lösungsmöglichkeiten für psychosoziale Konflikte im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft an. Die Schwangerschaftsberatungsstellen genießen große Akzeptanz bei den Rat suchenden
Frauen. Im Mittelpunkt ihrer Tätigkeit steht das vertrauensvolle Gespräch mit der Klientin.

Weitere Informationen zur vertraulichen Geburt

Neues Gesetz zur vertraulichen Geburt

Am 01. Mai 2014 tritt das Gesetz zum Ausbau der Hilfen für Schwangere und zur Regelung zur vertraulichen Geburt in Kraft.
Schwangere in Not erhalten damit die Möglichkeit, ihr Kind sicher – und auf Wunsch vertraulich – in einer Klinik oder bei einer Hebamme auf die Welt zu bringen. Das Gesetz sieht unter anderem vor, dass betroffene Frauen während und nach der Schwangerschaftvon den Schwangerschaftsberatungsstellen beraten, betreut und begleitet werden. Mit dieser Regelung soll auch verhindert werden, dass verzweifelte Schwangere ihr Kind heimlich gebären und möglicherweise sogar aussetzen oder töten.

Hilfetelefon “Schwangere in Not – anonym und sicher”
Ab dem 01. Mai 2014 können sich Schwangere rund um die Uhr an die Nummer 0800 40 40 020 wenden. Dort erhalten sie eine kostenlose und qualifizierte Erstberatung. Als 24-Stungen-Lotse vermittelt sie das Telefon auch an Beratungsstellen vor Ort weiter. Die Beratung ist anonym, barrierefrei und wird mehrsprachig angeboten.

Vertrauliche Geburt
Zu den neuen gesetzlichen Regelungen gehört das Modell der vertraulichen Geburt. Durch sie werden vor allem Frauen unterstützt, die ihre Schwangerschaft geheim halten möchten. Die vertrauliche Geburt ist ein medizinisch sicheres Angebot für Schwangere, die sich nicht offenbaren können.

Über die neuen Regelungen und Hilfen informiert ausführlich die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend herausgegebene Broschüre “Die vertrauliche Geburt” – Informationen über das Gesetz zum Ausbau der Hilfen für Schwangere und zur Regelung der vertraulichen Geburt”. Weitere Informationen gibt es unter: www.geburt-vertraulich.de

Pressemitteilung zum Salongespräch „Social freezing – Fruchtbarkeitserhalt für älter werdende Frauen“

Sexualität, Partnerschaft und Kinderwunsch sind einige der Tätigkeitsfelder des Berliner Familienplanungszentrum – BALANCE (FPZ): Diesbezügliche Themen werden u. a. im Rahmen von Salongesprächen und Fachveranstaltungen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.

So fand im September ein Salongespräch zum Thema „Familienmodelle“ statt: ‘Mama, Papa, Kind war gestern – Familie neu denken!’, dem ein Presseartikel über das höchst aktuelle Thema der späten Vaterschaft folgte.

Im Salon am 27. November 2013 ging es nunmehr um den Wunsch, den Zeitpunkt des Kinderkriegens so frei wie möglich zu gestalten. Diskutiert wurde über die Möglichkeit des „social egg freezing“, des Einfrierens von Eizellen aus persönlichen oder sozialen Gründen.

Zu Beginn stellte der Reproduktionsmediziner Dr. med. Matthias Bloechle die Methode des Einfrierens von Eizellen vor und berichtete von den Erfahrungen aus seiner Praxis, dem „Kinderwunschzentrum an der Gedächtniskirche“. Der Verlauf der Fruchtbarkeitsrate, die Kosten einer solchen Prozedur sowie die Kontroverse ´Karriere vs. Kinderwunsch´ bei Frauen wurde mittels konkreter Daten illustriert. Der Reproduktionsmediziner sieht in diesem technischen Fortschritt eine Möglichkeit des Fruchtbarkeitserhalts gerade für junge Frauen, da so dem altersabhängigen Rückgang der Fruchtbarkeit entgegengewirkt werden kann: „Die Kryokonservierung ist ein Instrument, die Frauen in ihrer Selbstbestimmung über ihren Kinderwunsch zu unterstützen“. Bloechle zeigte anhand von Umfrageergebnissen den gesellschaftlichen Trend zur späteren Familienplanung, der fatalerweise mit weit verbreiteten falschen Vorstellungen über die biologischen Grenzen der Fruchtbarkeit einhergeht. Hier sieht er dringenden Aufklärungsbedarf. Auch im folgenden Vortrag von Dr. med. Gabriele Halder – Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe in der Praxis „Frauenärztinnen am Bundesplatz“, Gründerin und Vorstandsmitglied des FPZ, ging es um die Aufklärungspflicht von Ärzt_innen, die im Patientenrechtegesetz (§§ 630a – 630h BGB) formuliert sind. Ziel des Gesetzgebers ist die Reduktion der Wissenshierachie zwischen Patient_innen und Ärzt_innen, so dass ein Austausch auf Augenhöhe möglich ist. Anhand des ärztlichen Beratungsgespräches über die Möglichkeit des Fruchtbarkeitserhalts und der entsprechenden Methoden zeigte Halder das Spannungsfeld zwischen Aufklärungspflicht und eigenem Standpunkt zum Thema auf.

Erika Feyerabend, Sozialwissenschaftlerin und Journalistin aus Essen, Mitglied des Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V. (AKF), beleuchtete „social freezing“ aus einer anderen Perspektive. Sie kritisierte die Methode als eine weitere Form der „Lifestyle-Medizin“, die sich nicht nur vom ursprünglichen „Heilsauftrag“ der Medizin entfernt, sondern durch dieses Angebot erst Nachfrage und Bedürfnisse erzeugt. So sieht sie im „social freezing“ den Trend zur „wunscherfüllenden Medizin“, ohne dass sie hier eine wirkliche Stärkung der Selbstbestimmung von Frauen erkennen kann.

In der eröffneten Diskussion wurden auch vom Publikum weitere Aspekte des „social freezing“ eingebracht, etwa die Auswirkung der späten Elternschaft auf die Kinder, aber auch die Chance für Frauen ihre berufliche Karriere, unabhängig von Kinderwunsch zu gestalten. Ob „social freezing“ für die Frauen und ihre persönliche Lebensplanung wirklich hilfreich ist, bleibt auch nach diesem spannenden Abend eine offene Frage.

Fragen der Presse beantwortet Sybill Schulz, Geschäftsführerin des Familienplanungszentrum – BALANCE, Tel.: (030) 236 236 842 oder E-Mail sybill.schulz@fpz-berlin.de