WANDEL UND ANNÄHERUNG - Fotografie & Installation

Pressemitteilung vom 24.10.2019

Am Sonnabend, dem 9. November 2019, um 18:00 Uhr findet im Ausstellungszentrum PYRAMIDE, Riesaer Str. 94, 12627 Berlin, die Vernissage zur neuen Ausstellung “WANDEL UND ANNÄHERUNG”, statt. Die Ausstellung wird anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls gezeigt.

Fotografie & Installation von Franziska Hauser l Georg Krause l Roger Melis l Aram Radomski l Hans Scherner l Birgit Wiemann

  • Ausstellungsdauer: 9. November 2019 bis 17. Januar 2020
    Eintritt frei

Vernissage:
Laudatio: Ralf Marschalleck
Grenzpunkt NULL mit der lebenden Repetiermaschine Rex Joswig: “Zwischen Bunt & Bestialisch im Hirn von BAADER-Holst”

Sechs Fotografinnen und Fotografen, Dabeigewesene blicken zurück auf die 80er und 90er des 20. Jahrhunderts im Osten Deutschlands. Blicken auf das Land, die Gesellschaft, auf sich selber. Was ist (uns) geschehen? Vielleicht werden blinde Flecken sichtbar, vielleicht zeigen sich erhellende und skurrile Zusammenhänge. Von heute aus. Mit den Augen von heute, dem Wissen und den Fragen von heute. Nostalgie sei uns fern, ins Gespräch kommen erwünscht.

Es können Bezüge zueinander gefunden werden, braucht es aber nicht. Die sechs Ebenen in der Pyramide und die drei großen Raumvitrinen lassen Raum für Vieles. Ein umfangreiches Begleitprogramm wird dazu angeboten. Man kann sich dem Thema auf sehr verschiedene Weise nähern.

  • Uns begegnen sechs unterschiedliche Sujets und Präsentationen. Franziska Hauser hielt in den 90er Jahren im sich rasant wandelnden Berlin „Urbane Exponate“ mit der Kamera fest, bizarre, flüchtige, alltägliche, zu denen kurze Texte entstanden.
  • Georg Krause schaute in den 80ern jungen Soldaten der NVA in die Gesichter und dem militärischen Gestus hinter die Fassade.
  • Eine Besonderheit der Ausstellung ist die Fotoserie von Roger Melis „Marzahn ‘83“. Im eigenen Auftrag und quasi als Gegenstück zu seinen Prenzlauer Berg- und Mitte-Fotografien machte sich der „Meister des ostdeutschen Fotorealismus“ 1983 ein eigenes Bild von der neuentstehenden Stadt auf ehemaligen Rieselfeldern. Im 40. Jahr des Bestehens von Marzahn-Hellersdorf wird diese Serie erstmals hier gezeigt. Gleichzeitig jährt sich in diesem Jahr der Todestag von Roger Melis zum 10. Mal.
  • Aram Radomski nennt seine Foto-Installation: [_SOZIALISMUS_] [ _Die Fixierung des Flüchtigen_ ]. Alltags-Bilder im besten Sinne der letzten Jahre der DDR, gesehen mit den Augen eines Mittzwanzigers. Dazu kommen aktuelle Portraits von Weggefährten, in deren Gesichtern die Zeit sichtbar ihre Spuren hinterließ.
  • Hans Scherner, Ende der 80er Jahre als Psychologe im Jugendbereich Marzahns tätig, fotografierte vor Ort Baugeschehen und Landschaft als Sinnbild dessen, was in der Gesellschaft vor sich ging. Es sind die originalen „Abzüge“, die hier ausgestellt werden und deren Material und Haptik ihre eigene Sprache sprechen.
  • Auch Birgit Wiemann hat ihre alten Bilder gesichtet. „Graues Land“ lautet der Befund der ehemaligen Bauingenieurin und Denkmalpflegerin, die heute als Keramikerin im Bezirk lebt und arbeitet. Mit geschultem Auge sah sie die Verwerfungen vor allem im Kleinen und Konkreten, mit Humor und Eigensinn suchte sie ihnen zu begegnen.

Ausstellungszentrum Pyramide
Leiterin: Carolina Winkler
Tel.: (030) 90293-4132 oder 0174 9348538
E-Mail: carolina.winkler@ba-mh.berlin.de
Homepage

Öffnungszeiten:
Mo – Fr 10:00 – 18:00 Uhr und zu den Veranstaltungen
Verkehrsanbindung: U5 Hellersdorf, Tram M6, 18 Jenaer Str.

Bei Fotowünschen melden Sie sich bitte bei Frau Winkler.

Veranstaltungen in der Ausstellung

jeweils samstags 17:00 Uhr
Eintritt frei

  • 16. November 2019, 17:00 Uhr
    Heim-Weh und Entlassen, DOK, 1989 – 1993, 120 min – Der Dokumentarfilm in zwei Teilen von Ralf Marschalleck und Frank Reinhold begleitet Heimkinder in Marzahn durch eine sich wandelnde Gesellschaft. Gespräch mit Filmemachern und Publikum.
  • 29. November 2019, 17:00 Uhr
    Rückblicke 89/90; Gespräch mit den Ausstellenden über ihre persönlichen Erinnerungen an die Wende.
  • 7. Dezember 2019, 17:00 Uhr
    Frauen in Berlin, DOK, 1982, 136 min. Dokumentarfilm von Chetna Vora über das Leben von Frauen in Ost-Berlin Anfang der 80er Jahre mit anschließendem Publikumsgespräch.
  • 14. Dezember 2019, 17:00 Uhr
    Wendegeschichten, Lesungen mit Franziska Hauser, Hans Scherner u.a.
  • Freitag 17. Januar 2020, 17:00 Uhr
    Die Kunst des Erinnerns, Paneldiskussion zur Finissage, Resümee ein Jahr „Wendefeiern“

Drei Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung

„Das Jahr 1990 freilegen oder: Aufführung eines Buches“ von Anne König und Jan Wenzel in Kooperation mit der station urbaner kulturen / nGbK Hellersdorf, Auerbacher Ring 41, Eingang Kastanienboulevard.

  • 4. November 2019, 20:00 Uhr
    Nie / Wieder Deutschland, Gespräch mit Manuela Bojadžijev, Frigga Haug und Wolfgang Fritz Haug über marxistische, feministische und migrantische Perspektiven auf das Jahr 1990. Moderiert von Jochen Becker.
  • 14. November 2019, 19:00 Uhr
    „Material“ sichten, Filmscreening des Dokumentarfilms “Material” (D, 2009) von Thomas Heise mit Kommentaren von Madeleine Bernstorff.
  • 27. November 2019, 19:00 Uhr
    Das Jahr 1990 freilegen, Buch von Anne König & Jan Wenzel, 2019. Gespräch mit den Autoren u.a. über die verpassten Möglichkeiten um 1990, moderiert von Elske Rosenfeld.
    __________________________________________________________________________

Veranstaltung in Kooperation mit dem Quartiersmanagements Marzahn NordWest und dem Kieztreff West, Ahrensfelder Chaussee 148, 12689 Berlin:

  • 4. Dezember 2019, 18:00 Uhr
    Aufbruch zwischen den Generationen „Alles andere zeigt die Zeit“ Film von Andreas Voigt, 2015, anschließend Gespräch mit dem Regisseur