Fototermin: Enthüllung der „Berliner Gedenktafel“ für Hans Brass am 3. November

Pressemitteilung vom 26.10.2015

Auf Einladung des Staatssekretärs für Kulturelle Angelegenheiten, Tim Renner, in Verbindung mit der Historischen Kommission zu Berlin e.V. findet am Dienstag, dem 3. November 2015 um 15:30 Uhr die Enthüllung der „Berliner Gedenktafel“ für Hans Brass an seinem ehemaligen Wohnhaus, dem heutigen Gäste- und Bettenhaus der Augenklinik Berlin-Marzahn GmbH, Brebacher Weg 15 in 12683 Berlin, statt.
Die Initiative zum Antrag, der 2011 überfraktionell von der BVV beschlossen wurde, ging von der Bezirksverordneten Frau Christiane Uhlich ( SPD ) aus.

Redebeiträge
Grußwort: Tim Renner, Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten
Laudatio: Ralph Jentsch, Kunsthistoriker Hans Brass in Wuhlgarten: Stefan Isensee, Enkel

Zur Biographie von Hans Brass:
Vom Frühjahr 1954 bis zu seinem Tod am 30. Mai 1959 lebte und arbeitete der Maler Hans Brass in Wuhlgarten bei Biesdorf. Zurückgezogen vom Kunstbetrieb vollendete er hier sein Spätwerk in der Hoffnung, in ferner Zukunft Anerkennung zu finden.
Dabei galt der am 9. Juli 1885 in Wesel geborene Expressionist, Mitglied des „Sturm“ und der „Novembergruppe“ am Beginn seiner Karriere als hoffnungsvolles Talent. Aber schon seine Übersiedlung von Berlin nach Ahrenshoop um 1921, wo er mit seiner Lebensgefährtin Martha Wegscheider die „Bunte Stube“ eröffnete und von 1927 – 1931 als Amtsvorsteher erheblich zur Entwicklung der Gemeinde beitrug, ließ ihn den Kontakt zur Kunstszene für lange Zeit verlieren. Während des Nationalsozialismus wurden seine Werke als „entartet“ eingestuft, Brass trat aus der Reichskulturkammer aus und gab die Malerei schließlich ganz auf. Erst 1944 begann er wieder zu malen.
1948 zog Hans Brass zunächst nach Birkenwerder, 1951 dann nach Berlin. Seine anfänglichen Erfolge im Zuge des kulturellen Auflebens nach dem Zweiten Weltkrieg vermochte er nicht fortzusetzen: Im Osten wurde er wegen seiner zu abstrakten Malweise als „Formalist“ ausgegrenzt, im westdeutschen Kunstbetrieb der 1950er-Jahre als „Realist“ ignoriert. So arbeitete er in tiefer Isolierung und geriet nach seinem Tod fast völlig in Vergessenheit. Erst in den letzten Jahren nahm das Interesse an seinem originellen und phantasievollen Werk wieder zu. In Wuhlgarten verbrachte Brass seinen eigenen Worten nach die frohgemuteste Zeit seines Lebens. Hans Brass wurde auf dem Biesdorfer Friedhof bestattet.