Schuleintrittsalter ab Sechs ist große Herausforderung für die Kita-Platz-Sicherung

Pressemitteilung vom 04.02.2015

Nach den aktuellen Prognosezahlen werden im Jahr 2017 rund 18.800 Kinder im Alter von 0 bis unter 7 Jahren im Bezirk leben. Dies bedeutet einen enormen Zuwachs und einen Anstieg der Kinderzahl um 7,3 Prozent zieht sich durch den gesamten Bezirk, da auch in Marzahn-Mitte und Marzahn-Nord ein Generationswechsel ansteht. Aktuell verfügt der Bezirk über 11.465 Betreuungsplätze – die meisten davon in Kindertagesstätten und 230 Plätze in der Tagespflege. Sollte sich die Prognose bestätigen, würden dem Bezirk in der Zukunft 1.080 Plätze fehlen.
Am 8. Januar 2015 hatte der Senat von Berlin beschlossen, die Früheinschulung wieder abzuschaffen. Ab dem Schuljahr 2017/2018 werden Berliner Kinder wieder erst vom sechsten Lebensjahr an schulpflichtig. In den Übergangsjahren 2016 und 2017 können Kinder von der frühen Einschulung in dem Jahr, in dem sie sechs Jahre alt werden, zurückgestellt werden – und zwar auf Wunsch der Eltern ohne weitere Prüfung. In diesem Jahr gilt die aktuelle Regelung noch weiter.
Mit dieser neuen Festsetzung des Schuleintrittsalters auf sechs Jahre entsteht weiterer Bedarf. Es wird für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf daher mit weiteren 1.000 fehlenden Plätzen zu rechnen sein. Selbst wenn eine Reihe von Maßnahmen in 2016 wirken und einige davon das Siedlungsgebiet wirksam entlasten werden, ist mit diesem Anstieg eine Problemlage abzusehen.
Es gilt auch, im Zusammenhang mit den Flüchtlingsströmen und den Standortplanungen den Bedarfsatlas anzupassen. Darüber hinaus hat die Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft Sandra Scheeres die verstärkte Förderung von Kitaprojekten in Brennpunktgebieten in Aussicht gestellt – dies wären im Bezirk Marzahn-Hellersdorf die drei Quartiers-Management-Gebiete Marzahn-Nord/West, Mehrower Allee und Hellersdorfer Promenade.
Familienstadträtin Julia Witt: “Bei dem aktuell hohen Bedarf in den Siedlungsgebieten gehen wir davon aus, dass auch diese Maßnahmen unterstützt werden und nicht zu Lasten der dort dringend nötigen Plätze der Mehrbedarf in den Quartiersmanagementgebieten gedeckt wird. Der Wechsel von Schule zu Kitabedarf muss sich auch in einer Anpassung der Finanzierung und Bauprogramme – und ebenso in einer Gewinnung von Kita-Pädagoginnen und Pädagogen abbilden.”