Senat beschließt Bericht zur Solarpflicht: Berlin beim Solarausbau bundesweit Spitze
Pressemitteilung vom 07.10.2025
Aus der Sitzung des Senats am 7. Oktober 2025:
Der Senat hat heute auf Vorlage der Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey, den jährlichen Bericht an den Hauptausschuss im Abgeordnetenhaus zur Umsetzung des Solargesetzes sowie entsprechender Fördermaßnahmen für den Solarausbau beschlossen. In Berlin sind seit dem 1. Januar 2023 Eigentümerinnen und Eigentümer beim Bau neuer Gebäude sowie bei wesentlichen Dachumbauten verpflichtet, eine Solaranlage zu installieren und zu betreiben. Mit den aktuellen Ausbauzahlen nimmt Berlin bei der Gesamtleistung der installierten Solaranlagen in Relation zur Landesfläche die Spitzenposition im Bundesvergleich ein.
Ausbauzahlen
Mit Stand 6. Oktober 2025 gab es in Berlin insgesamt 53.000 Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 459 MWp (Megawattpeak ist die Einheit für die maximale Leistung einer Solaranlage). Damit können nach vorläufiger Schätzung aktuell rund 5,6 Prozent des in Berlin erzeugten Stroms aus Solaranlagen gewonnen werden. Die bislang installierte Solarleistung entspricht etwa der Strommenge, die rund 165.000 Haushalte im Jahr verbrauchen. Im Rahmen des Masterplans SolarCity will Berlin bis zum Jahr 2035 eine Gesamtleistung von 4400 MWp erreichen und einen Solarstromanteil von 25 Prozent.
Zu Beginn der Solarpflicht im Januar 2023 gab es berlinweit rund 15.000 Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 194 MWp. Ende 2023 stieg die Zahl der Solaranlagen auf rund 26.000 (mit 284 MWp Gesamtleistung) und erreichte Ende 2024 die Marke von 42.000 (mit 381 MWp Gesamtleistung). Damit belegte Berlin bundesweit den Spitzenplatz beim Solarausbau in Relation zur Landesfläche, und auch im laufenden Jahr bleibt Berlin auf Solarmeister-Kurs. Von Januar bis September 2025 wurden in Berlin 11.800 neue Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 78 MWp angeschlossen.
Die Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey: „Wir wollen Berlin bis spätestens 2045 zu einer klimaneutralen Metropole machen. Unser konsequenter Solarausbau ist dafür ein wichtiger Baustein. Wir sehen an den stark steigenden Zahlen, dass die Berlinerinnen und Berliner mitziehen und auch immer mehr Unternehmen die Vorteile des Solarstroms erkennen. Bis zum Jahr 2035, also in gut zehn Jahren, wollen wir 25 Prozent des in Berlin erzeugten Stroms aus Sonnenlicht gewinnen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir insbesondere große Anlagen mit viel Leistung auf die Dächer bringen. Hier sehe ich gerade bei den Berliner Unternehmen ein großes Potenzial, das noch nicht ausreichend genutzt wird. Deswegen fokussieren wir unsere Solar-Informationskampagne auf Unternehmen und werden auch im kommenden Doppelhaushalt 26/27 jährlich 10 Millionen Euro in unser SolarPlus Förderprogramm investieren und das Programm insgesamt weiterentwickeln, damit Berlin seine Spitzenposition beim Solarausbau behält.“
Anträge auf Befreiung von der Solarpflicht
Die gesetzlichen Regelungen zur Solarpflicht sehen unter bestimmten Bedingungen die Möglichkeit zur Ausnahme vor – wenn etwa die Dachflächen zu klein sind, ausschließlich eine Nordausrichtung haben, oder durch die Umsetzung der Solarpflicht besondere Härten für die Eigentümerinnen und Eigentümer zu erwarten sind.
Im Jahr 2023 wurden insgesamt 116 Befreiungsanträge bei der zuständigen Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gestellt. Im Folgejahr 2024 gingen insgesamt 120 Befreiungsanträge ein. Im laufenden Jahr 2025 wurden in den ersten acht Monaten insgesamt 97 Befreiungsanträge gestellt – zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 84 Befreiungsanträge. Damit bleibt die Zahl der Befreiungsanträge seit Einführung der Solarpflicht jährlich auf sehr niedrigem dreistelligem Niveau. Von den bisher insgesamt 315 eingegangenen Befreiungsanträgen wurden 92 bestätigt, 152 negativ beschieden oder zurückgenommen, und 71 befinden sich in Bearbeitung.
Förderprogramm SolarPlus
Der Solarausbau wird in Berlin gezielt mit dem Programm SolarPlus gefördert. Mit den fünf Modulen des Förderprogramms – von Gutachten, über Stromspeicher und Messplätze, bis zu Sonderanlagen und kleinen Balkonsolaranlagen – wird die Wirtschaftlichkeit von Solarprojekten verbessert. Seit Programmstart im September 2022 wurden bis September 2025 insgesamt rund 27.000 Bewilligungen im Umfang von 26,5 Millionen Euro ausgesprochen. Rund 5000 Anträge im Umfang von 10 Millionen Euro befinden sich derzeit bei der Investitionsbank Berlin IBB in Bearbeitung.
Beratung durch SolarZentrum
Bereits seit Beginn 2022 werden umfangreiche Informationen zur Solarpflicht multimedial auf der Seite der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe bereitgestellt. Zudem bietet das SolarZentrum Berlin, das von der Senatsverwaltung finanziert wird, zahlreiche Beratungsangebote für Privatpersonen und Unternehmen zum Solarausbau an. Das gegenüber dem Ostbahnhof liegende SolarZentrum beschäftigt inzwischen acht Vollzeitäquivalente und konnte seit seiner Einrichtung im Mai 2019 insgesamt 4400 Beratungen und mehr als 100 Informationsveranstaltungen durchführen.
Kontakt
Presse- und Informationsamt des Landes Berlin