Senat beschließt Aktivierung von Friedhofsflächen zur Einrichtung von religiös gebundenen Grabfeldern

Aus der Sitzung des Senats am 30. September 2025:

Der Senat von Berlin hat heute die von Ute Bonde, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, eingebrachte Vorlage zur Aktivierung von Friedhofsflächen zur Einrichtung von religiös gebundenen Grabfeldern beschlossen. Berlin ist geprägt von einer multikulturellen Gesellschaft, was sich auch in einem Wandel in der Bestattungskultur widerspiegelt. In den letzten Jahren ist insbesondere ein steigender Bedarf an Bestattungsmöglichkeiten nach islamischem Ritus zu verzeichnen.

Senatorin Ute Bonde: „Wenn Menschen seit Jahrzehnten hier heimisch geworden sind, gute Nachbarn, Steuerzahler und engagierte Bürger wurden, dann müssen wir auf die Nachfrage nach Bestattungsmöglichkeiten, die ihren kulturellen und religiösen Ansprüchen gerecht werden, Lösungen finden. Dafür zu sorgen, diese Grabstätten zur Verfügung zu stellen, ist mir ein wichtiges Anliegen.“

Insbesondere die Träger der landeseigenen Friedhöfe sind hier gefordert. Dazu ist es teilweise notwendig, dass auch Friedhofsflächen, auf denen gemäß Friedhofsentwicklungsplan (FEP) nicht mehr bestattet werden soll, zur Einrichtung religiös gebundener Grabfelder genutzt werden können.

Der FEP, der im Jahr 2006 vom Berliner Senat beschlossen wurde, wird derzeit aktualisiert, was voraussichtlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Mit dem vorliegenden Senatsbeschluss wird ein Abweichen von den Vorgaben der Berliner Friedhofsentwicklungsplanung erlaubt, um politische Entscheidungsprozesse innerhalb der Bezirksämter und verbindliche Planungen zur Einrichtung von religiös gebundenen Grabfeldern entsprechend dem Bedarf zu ermöglichen.

Davon unabhängig ist die Ausweisung von Friedhofsflächen für Bestattungen nach jüdischem Glauben. Hierfür werden mit der Erweiterung des Jüdischen Friedhofes in der Heerstraße die erforderlichen Flächen geschaffen, um den Bedarf auf eine längere Frist zu decken.