Berlin bekommt hochleistungsfähiges Sensorik-Netz

Pressemitteilung vom 29.11.2023

Das Presse- und Informationsamt des Landes Berlin teilt mit:

In Berlin verzeichnet die Anzahl von Smart-City-Anwendungen einen kontinuierlichen Anstieg, darunter Smart Parking, intelligente Verkehrsleitsysteme, Füllstandmelder und Wassersensoren in Grünanlagen. Angesichts dieser wachsenden Vielfalt an Datenbedürfnissen ist die Einführung neuer Technologien unerlässlich, um umfangreiche Datensätze zu erfassen und zu analysieren. Durch die Implementierung eines Long Range Wide Area Network (LoRaWAN) plant Berlin, seine digitale Infrastruktur zu erweitern, die sichere Vernetzung zu intensivieren und die Resilienz der Stadt zu stärken. LoRaWAN als drahtloser Kommunikationsstandard ist optimal auf die Übertragung von Daten über große Entfernungen ausgerichtet.

Das neue LoRaWAN-Netz soll stadtweit die Anforderungen der kritischen Infrastrukturbetreiber erfüllen und einen Beitrag zur digitalen Daseinsvorsorge in Berlin bilden. Insbesondere im Wassermanagement wird LoRaWAN die Früherkennung von Überlastungen bei Transformatoren oder in der Kanalisation verbessern. Gleichzeitig ermöglicht die Technologie in der intelligenten Verkehrssteuerung die Echtzeiterfassung von Verkehrsdaten, um den Verkehrsfluss zu optimieren, Verkehrsstaus zu reduzieren und die Verkehrssicherheit zu verbessern. Diese vielfältigen Anwendungen machen LoRaWAN zu einer besonders geeigneten Technologie für Smart-City-Anwendungen.

Dazu unterzeichnete heute Martina Klement, Staatssekretärin für Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung und Chief Digital Officer des Landes Berlin, gemeinsam mit dem InfraLab Berlin e.V. und der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH im Pumpwerk der Berliner Wasserbetriebe in Wilmersdorf eine Absichtserklärung zum Ausbau und Inbetriebnahme eines neuen, berlinweiten LoRaWAN. In der ersten Phase des Gemeinschaftsprojekts kommen vielfältige Sensoren zum Einsatz, von Türkontakten über Thermostatregelung bis hin zu Drucküberwachungs- oder Füllstandssensoren.

Martina Klement betonte die Bedeutung des Projekts: „Die Nutzung fortschrittlicher Sensorik-Anwendungen kann in verschiedenen Bereichen der Infrastruktur eingesetzt werden, um Abläufe effizienter zu gestalten und Informationen bereitzustellen, die eine schnelle Reaktion ermöglichen. Ob Mobilität, Ressourcenschonung, Klimaschutz oder Krisenmanagement, der Einsatz der LoRaWAN-Technologie ist in vielen Bereichen denkbar und wird einen wertvollen Beitrag leisten, um zum Beispiel frühzeitig und datengestützt auf Extremereignisse reagieren zu können. Die intensive Kooperation mit den kritischen Infrastrukturbetreibern Berlins ermöglicht uns die Nutzung dieser innovativen Technologie, die das Leben in unserer Stadt nachhaltig verbessern.“

Regina Gnirss, stellvertretende Vorsitzende des InfraLab Berlin e. V. und Leiterin Forschung und Entwicklung bei den Berliner Wasserbetrieben, erläuterte: „Das LoRaWAN-Netz eröffnet uns neue Möglichkeiten für smarte Stadtlösungen. Als Innovationswerkstatt der Infrastrukturbetreiber BSR, BVG, GASAG, Stromnetz Berlin, BWB und Vattenfall Wärme freuen wir uns, die Stadt in dieser Transformation zu begleiten und zu unterstützen. Die Sendeeinheiten sind kostengünstig, haben einen geringen Energieverbrauch und eine hohe Gebäudedurchdringung. Dadurch eignet sich LoRaWAN besonders dort, wo es keinen Mobilfunk gibt, zum Beispiel in Kellern oder Tunnelschächten“.

Jessica Stritter, Leiterin des Bereichs Energiemanagement bei der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH, sagte: „Die BIM sieht in LoRaWAN ein hervorragendes Instrument für die stadtweite Kommunikation. Detaillierte Echtzeitdaten bilden die Grundlage für eine Smart City und helfen, die klimapolitischen Ziele zu erreichen. Wir freuen uns sehr über die enge Zusammenarbeit mit den Berliner Landesbetrieben bei diesem zukunftsweisenden Projekt.“

Die Berlin Energie Netz und Service GmbH ist für den Aufbau und den Betrieb der LoRaWAN-Infrastruktur verantwortlich.

Angesichts des Fachwissens, das das Infralab entwickelt hat, sowie seiner spezifischen Vorarbeiten und des Engagements für die Umsetzung des LoRaWAN-Projekts wird das Infralab mit seinen Mitgliedern als wesentlicher Partner in die Ausgestaltung und Umsetzung eingebunden. Dies umfasst unter anderem die Erkundung von weiteren Anwendungsfällen sowie die Bereitstellung von Standorten.