Franziska Giffey verleiht den Berliner Landesorden

Pressemitteilung vom 30.09.2022

Das Presse- und Informationsamt des Landes Berlin teilt mit:

Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey verleiht am Sonnabend, den 1. Oktober 2022, dem Verfassungstag des Landes Berlin, um 11.00 Uhr, im Festsaal des Roten Rathauses an zehn Bürgerinnen und Bürger der Stadt den Verdienstorden des Landes Berlin (Wort-Bild-Termin). Zwei weitere Auszuzeichnende, Barrie Kosky und Sharon Dodua Otoo können den Termin vor Ort nicht wahrnehmen und werden zu einem späteren Zeitpunkt, im Dezember von der Regierenden Bürgermeisterin geehrt.

Die Regierende Bürgermeisterin: „Bürgerschaftliches Engagement, Einsatz für die Demokratie, Solidarität, Zivilcourage und Engagement für die Schwächeren in unserer Gesellschaft zeichnen alle Persönlichkeiten aus, die wir am heutigen Verfassungstag ehren wollen. Dieser Feiertag ist genau richtig hierfür, weil unsere Berliner Verfassung auf den Prinzipien gegründet ist, die die heute Ausgezeichneten vorbildhaft leben. Sie stärken damit den Zusammenhalt und dienen vielen Bürgerinnen und Bürgern als Orientierung in schwierigen Zeiten. Hierfür bedanken wir uns mit einer der höchsten Auszeichnungen, die Berlin zu vergeben hat.“

Mit dem Berliner Landesorden 2022 werden geehrt: Christian Andresen, Marion Beckers, Oleksandra Bienert, Albrecht Broemme, Detlef Cwojdzinski, Michael Elias, Lutz Großmann, Barrie Kosky, Lela Lähnemann, Sharon Dodua Otoo, Anke Otto und Jutta Seidel.

Aus den Ordensbegründungen:

Christian Andresen ist Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes Berlin e.V. (DEHOGA BERLIN). In den vergangenen zwei Jahren hat Christian Andresen sich im Rahmen des Corona-Krisenmanagements sehr für einen stetigen Dialog mit Politik und Verwaltung wie auch für eine umfassende Information und Rückkopplung mit den Unternehmen eingesetzt, um die Zukunft der Hotel- und Gaststättenbranche in Berlin zu sichern.

Marion Beckers war als Geschäftsführerin und Chefkuratorin des Vereins „Das Verborgene Museum“, für eine weltweit einzigarte Einrichtung, tätig. Durch ihre Arbeit konnten vergessene oder übersehene Künstlerinnen bekannt gemacht und ihnen einen Platz in der Kunstwelt gegeben werden.

Oleksandra Bienert ist Mitbegründerin der „Euromaidan Wache Berlin“ die seit 2013 über die Proteste in der Ukraine informiert und seit 2014 über die russische Annexion der Krim aufklärt. Seit Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine ist sie als Gesprächspartnerin über die Ukraine und als Vermittlerin von humanitärer Hilfe an die ukrainische Bevölkerung sowie als Organisatorin von zivilgesellschaftlicher Unterstützung vielfach in Erscheinung getreten.

Albrecht Broemme trug seit Herbst 2020 durch die Errichtung der sechs Corona-Impfzentren maßgeblich dazu bei, dass die Schutzimpfung gegen das Corona-Virus allen Berliner Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt werden konnte. Seit Beginn des Ukraine-Krieges 2022 arbeitet Albrecht Broemme ebenfalls ehrenamtlich als Berliner Koordinator für die Unterbringung von ukrainischen Geflüchteten.

Detlef Cwojdzinski übernahm 2020 die zentrale Projektsteuerung des Berliner Corona Impfzentren-Projekts, entwickelte die Hygienekonzepte und Betriebsabläufe. Er trug maßgeblich dazu bei, das Projekt Berliner Impfzentren aufzustellen. Seit März 2022 übernahm er zudem die Projektsteuerung für das Ankunftszentrum für ukrainische Geflüchtete in Tegel.

Michael Elias betreute schon 2015 mit dem von ihm gegründeten Verein „TAMAJA Berlin GmbH“ neu ankommende Geflüchtete und sorgte für materielle Unterstützung. Er startete das Hilfsprojekt „Spendenbrücke Ukraine“ auf dem Tempelhofer Feld und organisierte als Leiter der Spendenbrücke Hilfe für die Menschen insbesondere am Hauptbahnhof, am Südkreuz, am ZOB und in Tegel. Gleichzeitig unterstützt er auch die Zivilgesellschaft in der Ukraine.

Lutz Großmann ist seit mehr als zehn Jahren Landesbeauftragter der Freiwilligen Feuerwehren in Berlin. Es ist ihm zu verdanken, dass seit Beginn der Corona-Pandemie entstandene Lücken schnell und umfassend kompensiert werden konnten. Lutz Großmann steht als Vorbild und gleichzeitig repräsentativ für alle Menschen, welche sich mit ihrem Ehrenamt in der Freiwilligen Feuerwehr für das Wohl aller Berlinerinnen und Berliner einsetzen.

Lela Lähnemann war eine der ersten Mitarbeiterinnen im 1989 vom Senat bundesweit erstmalig geschaffenen Referat für gleichgeschlechtliche Lebensweisen. Der Begriff „Regenbogenfamilien“ geht auf Lela Lähnemann zurück. Er ist heute im Duden zu finden. Die Durchsetzung des „Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetzes der nach dem 08. Mai 1945 wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen verurteilten Personen“ (StrRehaHomG), ist in großen Teilen Lela Lähnemann zu verdanken.

Anke Otto gründete 1995 das „Bildungswerk für alternative Kommunalpolitik e.V.“ (BiwAK), dessen Vorstand sie bis 2021 angehörte. Ihr ehrenamtliches Engagement für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf besteht v.a. in ihrem Wirken für den Erhalt und die Weiterentwicklung der „Stiftung Domäne Dahlem“, wo sie Vorsitzende des Fördervereins “Freunde der Domäne Dahlem e.V.” ist. Seit 2011 ist sie zudem stellvertretende Vorsitzende der Landesfreiwilligenagentur Berlin e.V. (LFA).

Jutta Seidel war 1982 eine der Mitbegründerinnen der Initiative „Frauen für den Frieden“, eine der ersten politischen Gruppen in der DDR, die die Politik der SED und die zunehmende gesellschaftliche Militarisierung offen kritisierten. 1989 war sie eine der Initiatorinnen der Bürgerrechtsbewegung „Neues Forum“. Im Jahr 1990 wirkte sie dann am Zentralen Runden Tisch in der AG Sicherheit mit und trug damit ebenfalls dazu bei, dass die demokratische Wende friedlich verlief. Auch nach Ende der DDR engagierte sie sich weiterhin politisch.

Barrie Kosky setzte als Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper Berlin zahlreiche künstlerische Impulse, die dem Opernhaus zu internationaler Aufmerksamkeit und Anerkennung verhalfen. Er konnte neue, vor allem junge, Publikumsschichten für die Komische Oper gewinnen. Sein Amt und seine Bekanntheit hat er stets dazu genutzt, sich für eine diverse, offene Gesellschaft und gegen Rassismus, Antisemitismus, Homo- und Transphobie sowie jegliche Form von Diskriminierung auszusprechen.