13. – 14. September 2025
Der Tag des offenen Denkmals stand 2025 in Berlin unter dem Motto „Denkmalpflege. MehrWert für Berlin“. Wir feierten das 50-jährige Jubiläum des Europäischen Denkmalschutzjahres 1975. Was ursprünglich als Reaktion auf den Abriss historischer Stadtviertel während des Wirtschaftswunders entstand, bildete die Grundlage für die heutigen Denkmalschutzgesetze.
Zum ersten Mal mit dabei war der Kunsthof in der Oranienburger Straße: In der um 1855 im spätklassizistischen Stil ausgestatteten Beletage konnten eindrucksvolle Decken- und Wandgestaltungen, edles Tafelparkett sowie weitere denkmalgeschützte Ausstattungselemente, die in den letzten vier Jahren aufwendig restauriert wurden, bewundert werden. Auch das älteste Gebäude von Wilmersdorf beteiligte sich in diesem Jahr erstmalig am Denkmalwochenende: Das Schoeler-Schlößchen, ein barockes Landhaus, ist nach einer langen Restaurierungsphase wieder zugänglich. Nachdem Befunde aus verschiedenen Nutzungsphasen freigelegt wurden, konnten im Keller neben den Feldstein-Fundamenten auch Reste eines Luftschutzkellers besichtigt werden. Ein Neuzugang war auch der erst im September unter Schutz gestellte Stettiner Tunnel. Der 180 Meter lange Tunnel wurde 1895-96 beim Umbau des Stettiner Fernbahnhofs (heute: Nordbahnhof) angelegt. Bereits neun Jahre vor dem Bau der Berliner Mauer wurde der Tunnel geschlossen und vermauert. Lange Schlangen auf dem Vorplatz und vor den Eingängen kündigten ein besonderes Highlight an. Das Internationale Congress Centrum Berlin öffnete im Rahmen von „49h ICC“ seine Türen und ermöglichte seltene Einblicke in die Architektur-Ikone und in die durchgestylte Welt der 70er-Jahre. Erstmals seit der Schließung war auch der sonst unzugängliche Saal 2 zu besichtigen.
Insgesamt zeigten über 350 Denkmale die architektonische Vielfalt Berlins und verdeutlichten, dass dieser kulturelle Schatz weit mehr ist als seine bloße Bausubstanz – er stiftet Begegnung, stärkt Zugehörigkeit und trägt so aktiv zur Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft bei. Wir bedanken uns bei allen Denkmaleigentümerinnen und Denkmaleigentümern für ihr erneutes Engagement. Nur dank ihrer Unterstützung konnten wir auch in diesem Jahr ein ebenso spannendes wie inspirierendes Denkmalwochenende erleben.