Mit dem Auge des Fotografen

Mitte Schlossplatz

Schlossplatz in Mitte

Der Stand der Dinge – 28 Jahre nach dem Mauerfall

Ausstellung vom 19. Juni bis 23. Juli 2018

Öffnungszeit:
Mo-Sa 10:00-18:00 Uhr

Eintritt frei

Berlin, 4. November 1989 – knapp 500.000 Menschen versammeln sich auf dem Alexanderplatz zu der größten Protestkundgebung der DDR. Diese Demonstration für Demokratie, Presse- und Meinungsfreiheit und für die Verfassungsrechte bildete einen Höhepunkt der friedlichen Revolution. Sie stellt einen Markstein dar auf dem Weg zum Fall des Eisernen Vorhangs zwischen Ost und West. Diese Ereignisse veränderten Berlin, Deutschland und Europa. Sie eröffneten auch der Berliner Denkmalpflege neue Möglichkeiten und stellten sie vor neue Herausforderungen. Die Denkmalfotografien von Wolfgang Bittner legen davon eindrucksvoll Zeugnis ab.

Das Europäische Kulturerbejahr 2018 bietet Gelegenheit für eine Retrospektive. Die Ausstellung „Mit dem Auge des Fotografen. Der Stand der Dinge – 28 Jahre nach dem Mauerfall“ widmet sich den tiefgreifenden Veränderungen in der Berliner Denkmallandschaft seit dem Mauerfall. Sie dokumentiert aber auch Denkmale als Orientierungsmarken der Kontinuität in einer sich rasant entwickelnden Metropole.

Das Berliner Stadtbild ist geprägt von den Brüchen und Neuanfängen in der Geschichte. Ein prägendes zeitgeschichtliches Zeugnis bilden die Reste, Relikte und Räume der Berliner Mauer. Das innerstädtische Grenzanlagen-System spaltete die Hauptstadt über fast drei Jahrzehnte und trennte Westberlin von seinem Umland. Es gehört zu den besonderen Verdiensten der seit 1990 zwischen Ost und West kooperierenden und seit 1991 vereinigten Berliner Denkmalpflege, dass sie schon in den Wendemonaten auf das einzigartige Denkmalpotential der Berliner Mauer hinwies und gegen teilweise starke Kritik und Widerstände Unterschutzstellungen von Mauer-Abschnitten und Wachtürmen durchsetzen konnte. Heute finden die denkmalgeschützten Mauerteile als authentische Zeugnisse der 28-jährigen Teilung in Europa internationale Anerkennung.

Nach dem Mauerfall musste sich die Berliner Denkmalpflege in Ost und West neuen Herausforderungen stellen. Unter anderem waren die denkmalgeschützten Sakral- und Profanbauten, Grünanlagen sowie Bodendenkmale im Ostteil der Stadt zu sichern und prominente Denkmalruinen wieder aufzubauen.

Mit der Wiedervereinigung Berlins und der Einheit Deutschlands galt es seit 1991 zudem, Denkmalschutz und Denkmalpflege organisatorisch neu zu ordnen. 1995 beschloss das Berliner Abgeordnetenhaus einstimmig ein modernes Denkmalschutzgesetz und eine bürgernahe Arbeitsteilung zwischen Senats- und Bezirksebene.

Die Ausstellung „Mit dem Auge des Fotografen. Der Stand der Dinge – 28 Jahre nach dem Mauerfall“ dokumentiert neben den Zeugnissen der geteilten Hauptstadt auch Erfolge und Kompromisse der Berliner Denkmalbehörden, gemeinsam die unverwechselbare Denkmallandschaft der deutschen Hauptstadt zu erhalten und durch eine sinnvolle Nutzung zu entwickeln.

Für das umfangreiche Fotomaterial und die Zusammenstellung der Bildpaare danke ich herzlich Wolfgang Bittner, der als Fotograf des Landesdenkmalamtes Berlin seit der Wendezeit eine zentrale Rolle für die Dokumentations- und Öffentlichkeitsarbeit der Berliner Denkmalfachbehörde wahrnahm. Die dokumentarische Architekturfotografie von Wolfgang Bittner fungiert immer auch als Schule des Sehens und der Denkmalvermittlung.

Berlin, im Juni 2018
Prof. Dr. Jörg Haspel, Landeskonservator und Direktor des Landesdenkmalamts Berlin

  • Einladung zur Ausstellungseröffnung

    PDF-Dokument (696.6 kB)

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