Umspannwerk Wilhelmsruh

Umspannwerk Wilhelmsruh

Umspannwerk Wilhelmsruh

Umspannwerk Wilhelmsruh, Kopenhagener Straße 83/89, Pankow;
Phasenschieberhalle mit Wohntürmen, Messwarte, Schalterhalle und Umformerstationen, 1925 von Hans Heinrich Müller für die BEWAG

Zwischen 1925-32 baute das kommunale Stromversorgungsunternehmen der Stadt Berlin Bewag ein neues, hochmodernes und flächendeckendes Drehstromversorgungsnetz auf. Es entstanden unter anderem vierzehn große Abspannwerke, in denen der von den Großkraftwerken gelieferte Starkstrom auf die lokale Verteilungsspannung abgespannt wurde. Verantwortlicher Architekt dieses Bauprogramms war Hans Heinrich Müller, nach dessen Entwürfen in Berlin mehr als vierzig Stromverteilungsstationen entstanden.

Umspannwerk Wilhelmsruh

Umspannwerk Wilhelmsruh

Das Abspannwerk Wilhelmsruh entstand als eines der ersten Werke. Müller fand zu einer spannungsvollen expressionistischen Architektur, die auch seine späteren Entwürfe prägen sollte. Er gruppierte die einzelnen, streng nach Funktionen geschiedenen Bauten als symmetrische Vierflügelanlage um die zentrale Warte. Die Baukörperanordnung folgt dabei mit der straßenseitigen Phasenschieberhalle, den Transformatoren in den beiden Seitenflügeln und dem rückwärtigen Schalthaus dem Produktionsablauf. Das Werk erinnert mit den eckturmartig überhöhten Wohnhäusern, den flankierenden Treppentürmen und der mächtigen Toranlage an eine Ordensritterburg, ohne dass der technische Charakter der Anlage kaschiert wird. Funktionaler und gestalterischer Höhepunkt des Werkes ist die Schaltwarte. Von hier aus wurden die Anlagen des inzwischen stillgelegten Abspannwerkes zentral gesteuert und überwacht.