Am 18. Juni 2025 fand im Alten Stadthaus in Berlin zum fünften Mal die feierliche Verleihung des Studienpreises des Landesdenkmalamtes Berlin statt. Senatsbaudirektorin und Staatssekretärin für Stadtentwicklung Prof. Petra Kahlfeldt und Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut zeichneten folgende Arbeiten – zwei Masterarbeiten und eine Bachelorarbeit – mit dem Studienpreis 2025 aus:
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Friederike Brückner (Freie Universität Berlin)
Archäologische Überreste von Bekleidung aus einem NS-Zwangsarbeitslager auf dem Tempelhofer Feld. Eine explorative Studie.
Zitat Jury: „Die Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Auswertung der Ausgrabungen der Zwangsarbeitslager auf dem Tempelhofer Feld. Die Autorin zeigt eindrucksvoll, welche Erkenntnisse sich aus diesen Funden gewinnen lassen und leistet damit einen bedeutenden Beitrag zur Archäologie der Zeitgeschichte.“
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Nammyoung Hong (Technische Universität Berlin)
Parkeisenbahn Wuhlheide – Bauforscherische und denkmalpflegerische Untersuchung
Zitat Jury: „Die Arbeit liefert eine informative Bau- und Nutzungsgeschichte und vor allem eine detaillierte Bestandserfassung des komplexen und großräumigen Objekts ‚Parkeisenbahn Wuhlheide‘. Die Ausarbeitung stellt überzeugend eine geschichtliche und wissenschaftliche Bedeutung sowie den Seltenheitswert der Anlage in Berlin fest.“
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Luis Hagemann und Maximilian Jos Tivadar (Berliner Hochschule für Technik)
Kreislaufschuppen
Zitat Jury: „Die Arbeit greift das hochaktuelle Thema der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen auf. Vor dem Hintergrund des enormen Ressourcenverbrauchs des aktuellen Baugeschehens wird ein Diskussionsbeitrag zum modularen, bestandsorientierten und denkmalgerechten Bauen geliefert.“
Der Studienpreis des Landesdenkmalamtes Berlin ist der erste Studienpreis der amtlichen Denkmalpflege in Deutschland. 2025 wurden insgesamt 16 Arbeiten eingereicht. Das Themenspektrum reichte von archäologischen Untersuchungen und methodischen Fragestellungen bis hin zur Entwicklung von Nutzungsideen für leerstehende denkmalgeschützte Berliner Gebäude. Ein Schwerpunkt lag dabei vor allem auf Gebäuden und Einrichtungen der historischen Infrastruktur Berlins aus dem 19. und 20. Jahrhundert, darunter Wohnsiedlungen, Schwimmbäder, Wassertürme, Bauwerke der Eisenbahn, Freizeiteinrichtungen und U-Bahnhöfe.
„Mit ihren inspirierenden Arbeiten eröffnen uns die Preisträgerinnen und Preisträger des Studienpreises neue Blickwinkel auf ihren jeweiligen Untersuchungsgegenstand. Ich freue mich sehr über das rege Interesse der Studierenden an der vielfältigen Berliner Denkmallandschaft. Denn der Austausch mit den mittlerweile sehr vielfältigen Fachgebieten der Hochschulen und Universitäten, die sich mit der historischen Bausubstanz unserer Stadt beschäftigen, ist von großem Wert. Er ist ein Beitrag für eine nachhaltige und bestandsorientierte Stadtentwicklung“, sagt Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt.
„Die Themen der eingereichten Arbeiten spiegelten einmal mehr die große Bandbreite, mit der sich die Denkmalpflege in Berlin befasst. Die Perspektive unseres wissenschaftlichen Nachwuchses auf die Themen und Herausforderungen der Berliner Denkmallandschaft liefert interessante Denkansätze und inspiriert uns auch für unsere weitere Arbeit“, sagt der Landeskonservator, Dr. Christoph Rauhut.
Zum Hintergrund des Studienpreises
Seit 2021 vergibt das Landesdenkmalamt Berlin einen Studienpreis. Er wird jährlich für herausragende Bachelor- und Masterarbeiten verliehen, die sich auf die Berliner Denkmallandschaft beziehen und für die Berliner Denkmalpflege relevante Themen behandeln. Der mit 1.000 Euro dotierte Studienpreis würdigt und fördert damit die Beschäftigung an Universitäten und Hochschulen mit der Berliner Denkmallandschaft.
Als Kontakt für Nachfragen steht Ihnen im Landesdenkmalamt Berlin zur Verfügung:
Stephanie Otto, Tel. (030) 90259-3722, stephanie.otto@lda.berlin.de