Unter Friedrich dem Großen entwickelt sich Berlin ab 1740 zu einem Zentrum der Aufklärung und intensiver Bautätigkeit. Die in dieser Zeit entstandenen Repräsentationsbauten prägen noch heute das Stadtbild rund um die Straße Unter den Linden: das Zeughaus (Fertigstellung bereits 1707 ), das Kronprinzenpalais (1732), das Opernpalais (1737), die Staatsoper (1742), das Prinz-Heinrich-Palais (1756, heute Humboldt-Universität), die St. Hedwigs-Kathedrale (1773) und die Alte Bibliothek (1780).
1763
Friedrich II. erwirbt die vom Kaufmann Johann Ernst Gotzkowsky 1761 an der Leipziger Straße eröffnete Porzellanmanufaktur und gründet die „Königliche Porzellanmanufaktur“ (KPM). Die erste Porzellanmanufaktur in Berlin war 1751 vom Wollfabrikanten Wilhelm Caspar Wegely in der Neuen Friedrichstraße eröffnet worden.
1764
In der Berliner Behrenstraße eröffnet das erste deutschsprachige Theater. Vorher gab es nur fremdsprachige, überwiegend französische Aufführungen. Die erste Theateraufführung in Berlin ist für das Jahr 1541 im Cöllner Schloss nachgewiesen.
1770
Der 1647 angelegte Reitweg vom Stadtschloss zum Tiergarten wird zur Prachtstraße ausgebaut (Unter den Linden).
1791
Das von Carl Gotthard Langhans ab 1788 errichtete Brandenburger Tor wird eingeweiht. 1793 wird die von Johann Gottfried Schadow geschaffene Quadriga aufgesetzt.
1792
Als erste gepflasterte Landstraße Preußens wird die Chaussee von Berlin nach Potsdam eröffnet.
1795
Die erste Dampfmaschine läuft in Berlin. Der Baumwollfabrikant Johann Georg Sieburg setzt die aus England stammende Maschine zum Antrieb von Spinnmaschinen ein.
1800
Berlin hat rund 170.000 Einwohner, darunter 25.000 Soldaten, und 7.200 private Häuser und öffentliche Gebäude.
1805
Der unmittelbar vor der Stadtmauer gelegene Ochsenmarkt und Exerzierplatz erhält zu Ehren des russischen Zaren Alexander I., der im Oktober 1805 in Berlin weilt, den Namen Alexanderplatz.
1806
Am 27. Oktober zieht der französische Kaiser Napoleon mit seinen Truppen durch das Brandenburger Tor in Berlin ein. Die Stadt bleibt bis zum Dezember 1808 von französischen Truppen besetzt. Die französische Fremdherrschaft in Preußen konnte erst 1814 endgültig beendet werden.
1809
Eine neue, vom Freiherrn vom Stein entwickelte preußische Städteordnung tritt in Kraft und gewährt Berlin weitgehende Selbstverwaltungsrechte. Erstmals wird eine Stadtverordnetenversammlung gewählt, die dem König einen Kandidaten für das Oberbürgermeisteramt benennt.