Ein Berliner Jurist, der als Rechtsanwalt Mandantengelder veruntreut haben soll, hat vor dem Landgericht zunächst auf eine Aussage verzichtet.
Die Anklage lautet auf Untreue im besonders schweren Fall und auf Betrug. Der 52-Jährige soll in einem Fall als Verwalter eines Betrags in Höhe von 900.000 Euro unvorteilhafte und vermögensschädigende Überweisungen getätigt haben. Zudem habe er bei der Vermittlung eines Darlehens zu Unrecht Geld einbehalten. Der Mann habe insgesamt rund 56.000 Euro erlangt, heißt es in der zu Prozessbeginn am Mittwoch verlesenen Anklage.
Zu den mutmaßlichen Taten sei es im Jahr 2013 gekommen. Der damalige Rechtsanwalt soll laut Anklage im Zusammenhang mit einem Darlehensvertrag in Millionenhöhe als treuhänderischer Verwalter aufgetreten sein. Nachdem ein Unternehmen einen vereinbarten «Sicherheitsbetrag» in Höhe von 900.000 Euro eingezahlt hatte, habe der Jurist entgegen seinen treuhänderischen Pflichten mehrere Überweisungen getätigt. Den Großteil des Geldes habe er auf ein in Hongkong geführtes Konto überwiesen. Das Geld sei bis heute nicht zurückgezahlt worden, sagte ein Zeuge.
Zudem soll der Angeklagte für die Vermittlung eines Darlehens im Rahmen eines Mandates von den Darlehensnehmern die Zahlung eines «Eigenkapitals» von 35.000 Euro gefordert und auch einbehalten haben, obwohl er die als Gegenleistung zugesagte Darlehenssumme in Höhe von 400.000 Euro niemals zur Verfügung gestellt habe. Für den Prozess sind drei weitere Verhandlungstage bis zum 4. Oktober vorgesehen.
Quelle: dpa
|
Aktualisierung: Mittwoch, 25. September 2019 14:04 Uhr