Sie erhoffe sich auch eine positive Wirkung auf weitere Bereiche, die nicht direkt dem Vergabemindestlohn unterliegen, so Giffey. «Denn egal in welches Unternehmen ich komme, überall wird mir vom Fachkräftemangel berichtet. Viele Unternehmen zahlen schon heute über 14 Euro Stundenlohn, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für sich zu gewinnen.» Deshalb sei es auch im Interesse eines fairen Wettbewerbs und einer verantwortlichen Wirtschaft, dass es überall klare Regeln für gerechte Löhne gebe. Staatlich festgesetzte Mindestlöhne sollen Lohn- und Sozialdumping unterbinden und eine existenzsichernde Bezahlung gewährleisten. Der Berliner Landesmindestlohn war zuletzt im Juli 2022 von 12,50 Euro auf 13,00 Euro angehoben worden. Der neuerliche Erhöhungsbedarf um 5,3 Prozent ergibt sich laut Sozialverwaltung aus dem Index der deutschlandweiten Tarifsteigerungen der letzten vier Quartale (ohne Sonderzahlungen). Wer 39 Stunden pro Woche Vollzeit arbeitet, erhält damit am 1. Mai monatlich 2322 Euro Mindestlohn statt bisher 2205 Euro.