Neue Nistkästen für Schellente, Waldkauz und Co.

Nach dem Winter begeben sich viele Vögel auf die Suche nach einem geeigneten Platz für den Nestbau. Viele einheimische Vögel beziehen eine Baumhöhle für die Aufzucht ihrer Jungen. Natürliche Baumhöhlen in städtischen Grünanlagen sind jedoch recht selten und sind ein begrenzender Faktor für die Größe von Vogelpopulationen.

Nistkästen Kleine Grunewaldseenkette

Um den Bruterfolg bestehender Arten zu erhöhen und die Attraktivität des Standorts Charlottenburg-Wilmersdorf für neue Arten zu fördern, wurden im Rahmen des Freilandartenschutzes Ende 2021 zehn neue Nistkästen entlang der Kleinen Grunewaldseenkette aufgehängt. Die Nisthilfen eignen sich für Waldkäuze oder verschiedene Entenarten, wie beispielsweise Schellenten.
Um die Nistkästen möglichst nah am Wasser anbringen zu können und die Bäume dabei nicht zu beschädigen, wurde eine Baumpflegefirma aus Berlin beauftragt, die schweren Holzbetonkästen mittels Seilklettertechnik aufzuhängen.
Hierbei war es wichtig, die Nisthilfen an einem passenden Standort und in richtiger Höhe anzubringen. Um das sicherzustellen, wurde das Projekt von den beiden Stadtnatur-Rangerinnen des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf begleitet.
Als Schutz vor Nesträubern, wie Waschbär, Marder oder auch Katze, die zur Gefahr für die Jungvögel werden können, wurde am Baumstamm unter jedem Nistkasten eine sogenannte Kletterstopp-Folie angebracht. Die speziell dafür gefertigten Folien sollen die Tiere daran hindern, den Baum hochzuklettern und an die Nistkästen zu gelangen.

Standorte

Nistkästen an der Grunewaldseenkette

Nistkasten Halensee Grau-Erle_2023
Nistkasten Halensee Robinie_2023
Nistkasten Koenigssee Silber-Linde_2023
Nistkasten Koenigssee Stiel-Eiche_2023
Nistkasten Herthasee Spitz-Ahorn_2023
Nistkasten Hubertussee Stiel-Eiche_2023
Nistkasten Hubertussee Spitz-Ahorn_2023
Nistkasten Dianasee Spitz-Ahorn_2023
Nistkasten Dianasee Stiel-Eiche_2023
Nistkasten Dianasee Rot-Buche_2023

Neue Waldkauzkästen im Bezirk

Der Waldkauz baut sich keine eigenen Nester, weswegen Einstreu in die Waldkauzkästen hinzugegeben wurde. Die Einstreu besteht, zu etwa gleichen Teilen, aus einem Sand-und Rindenmulch Gemisch und ist etwa 5-8 cm hoch. Die Nistkästen müssen etwa alle zwei bis drei Jahre, immer im Herbst, gereinigt werden.
Insgesamt wurden zehn Waldkauzkästen in 4-6 m Höhe, verteilt auf sechs Standorte im Volkspark Jungfernheide, Messelpark, Ruhwaldpark, Murellenteich, Friedhof Ruhleben und der Fennsee, angebracht. Auch hier erfolgte die Auswahl von geeigneten Standorten mit Hilfe der Stadtnatur-Rangerinnen im Bezirk.
Der Bau der Nistkästen erfolgte in einer Werkstatt durch Personen im Rahmen von Maßnahmen zur Unterstützung von Langzeitarbeitslosen nach Vorgaben durch die Stadtnatur-Rangerinnen. Die Anleitung beruht auf einem Bauplan für Waldkauzkästen des NABU Berlin nach Engel und Wendland.

Weitere Bauanleitungen für diverse Nistkästen finden Sie auf den Seiten des NABU Berlin

Standorte

Prototyp Waldkauzkasten aus Holz

Bild: Stiftung Naturschutz Berlin/Astrid Kinateder & Ina Wollstadt
Ein Waldkauz im neuen Nistkasten im Januar 2024

Bild: Stiftung Naturschutz Berlin/Astrid Kinateder
Zwei Waldkäuze im Nistkasten im Januar 2024

Bild: Stiftung Naturschutz Berlin/Astrid Kinateder