Europa in Charlottenburg-Wilmersdorf

Charlottenburg-Wilmersdorf – pulsierende City West mitten in Berlin, mitten in Europa. Sitz von Universitäten und Kultureinrichtungen mit europaweiter Ausstrahlung, Zuhause für über 33.000 EU-Mitbürger*innen. Europa ist Teil unseres Alltags – in den Begegnungen mit unseren Mitmenschen, in Kultur, Küche und Sport: irische Rockmusik in der Waldbühne, italienische Arien an der Deutschen Oper, französische Dramen an der Schaubühne, spanische Malerei im Museum Berggruen, kroatische Weine auf der Grünen Woche, belgischer Offensivgeist im Olympiastadion … Europas Vielfalt bereichert unser Leben.

Und auch in anderer Hinsicht profitieren wir von Europa: Allein seit 2014 sind EU-Fördermittel in dreistelliger Millionenhöhe an im Bezirk ansässige Institutionen geflossen – nicht zuletzt für Projekte, die die bezirkliche Infrastruktur stärken, die einheimische Wirtschaft fördern und lokale Beschäftigungspotenziale erschließen. Finanzielle Unterstützung erhalten zudem transnationale innovative Forschungsvorhaben z. B. der TU Berlin, die die Idee Europas mit Leben füllen: über Grenzen hinweg ähnliche Herausforderungen gemeinsam zu lösen. Ein besonderes Augenmerk des Bezirksamts liegt in diesem Kontext auf Themen der Nachhaltigkeit.

Aktuelles

Eröffnung der Ausstellung #EUwomen im Rathaus Charlottenburg mit Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch am 1. März 2022

Eröffnung der Ausstellung #EUwomen im Rathaus Charlottenburg mit Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch am 1. März 2022

  • LoGo! Europe – Auf nach Europa! Auch 2023 hospitieren Beschäftigte des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf für mehrere Wochen in den Verwaltungen anderer europäischer Städte. Hier berichten sie von ihren Eindrücken.
  • Krieg in der Ukraine: Auf ihrer Webseite gibt die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland einen Überblick über bisherige Maßnahmen der EU, Hilfestellungen für Geflüchtete und sonstige konkrete Angebote sowie Veranstaltungen zum Thema.
  • Mehrsprachige Lotsen durch den Verwaltungsdschungel: Bereits seit 2020 zählt das Integrationsbüro des Bezirks mehrere “Verwaltungsgehilf*innen mit Sprachmittlungsfunktion”, die Ratsuchende durch die bezirkliche Verwaltung lotsen, zu administrativen Vorgängen beraten und bei Bedarf Übersetzungshilfe leisten – auch auf Ukrainisch und Russisch. Hinzu kommen Arabisch, Englisch, Französisch, Kurdisch und Türkisch.
  • Podcastfolge: “Flurfunk – Der Rathaus-Talk” ist der Podcast des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin. In der sechsten Folge ging es um den Europtag am 9. Mai, wieso Europa im Bezirk immer wichtiger wird und warum der Bezirk einen Europabeauftragten hat.
  • Konferenz zur Zukunft Europas: Von Mai 2021 bis Mai 2022 lief europaweit die Zukunftskonferenz, die allen EU-Bürger*innen Gelegenheit gab, sich Gehör zu verschaffen und zu sagen, in welchem Europa sie in Zukunft leben wollen. Auch in den Berliner Bezirken: Ziel der Projektreihe “Hier. Jetzt. Europa. Berliner Stimmen zur Zukunft Europas” war es, mit den Menschen in den Kiezen ins Gespräch zu kommen. Dabei waren die Formate so vielfältig wie die Themen: In Straßenbefragungen, Videodrehs und Ideenwerkstätten ging es um Gesundheitsversorgung, Migration, Müllvermeidung, Gleichstellung, Integration oder Nachhaltigkeit – in Charlottenburg-Wilmersdorf und Spandau um Mobilität in der europäischen Stadt von morgen. Wünsche und Forderungen der Bürger*innen an Europas Zukunft wurden festgehalten und flossen als Berliner Beitrag in die Online-Plattform der Zukunftskonferenz ein.
  • Europakalender: Große und kleine Veranstaltungen mit Europabezug in Berlin finden Sie im Europakalender der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Grundsätzliches

Europa-Karte mit Flaggen in einer Globusansicht
  • Was hat die EU je für mich getan? Antworten finden Sie in der Reihe Good news from Brussels der Europäischen Akademie Berlin. Unter dem Titel “Und sonst so?” bereitet sie zudem in übersichtlichen Factsheets aktuelle europäische Themen jenseits des Pandemiegeschehens auf.
  • Welche Länder sind Mitglieder der EU? Was bedeutet eigentlich “Binnenmarkt” und welche Vor- und Nachteile hat er? Wer vertritt Berliner Interessen in der EU? Antworten auf diese und 27 weitere Fragen finden Sie in der Broschüre Kurz und knapp: Fragen und Antworten zur Europäischen Union des Europe Direct Berlin.
  • “Europa verstehen in 100 Sekunden”? Möglich mit dem Kurzvideo des Bundespresseamts, entstanden im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020.
  • Lernecke der Europäischen Kommission mit Lern- und Lehrmaterial und dem Quiz “Die EU & ICH”. Testen Sie Ihr Wissen!

Aufgaben des Europabeauftragten

Die Europäische Union Flagge CE-Zeichen

Ziel des Europabeauftragten ist es, Europa im Bezirk sichtbar und erfahrbar zu machen – zu zeigen, welchen konkreten Mehrwert es den Menschen bringt.

Zu seinen wichtigsten Aufgaben zählt es deshalb, für Europa zu sensibilisieren, zu informieren und zu beraten – zu aktuellen Entwicklungen wie auch zu Fördermöglichkeiten. Die unterstützende Begleitung von Projekten, mit denen EU-Förderprogramme für den Bezirk nutzbar gemacht werden, ist dabei ein wesentlicher Baustein. Der Europabeauftragte wirkt nach innen (Bezirksverwaltung) wie nach außen (allgemeine Öffentlichkeit) und steht allen interessierten Bürger*innen und Akteuren im Bezirk als Ansprechpartner zur Verfügung.

Intern zeichnet der Europabeauftragte zudem für die Umsetzung des bezirklichen Maßnahmekonzepts zur Stärkung der Europakompetenz in der Verwaltung verantwortlich, u. a. für das Projekt LoGo! Europe, das Mitarbeiter*innen des Bezirksamts mehrwöchige Hospitationen in den Verwaltungen anderer europäischer Städte ermöglicht. Hierzu wie auch zu anderen Themen kooperiert er mit den Europabeauftragten der übrigen elf Berliner Bezirke in der Landesarbeitsgemeinschaft der EU-Beauftragten. Und auch für die Beziehungen zu den internationalen, nicht-deutschsprachigen Partnerstädten des Bezirks ist der Europabeauftragte zuständig.

Institutionen (Auswahl)

  • Europe Direct (ED) Berlin

    Das ED Berlin – Teil des europaweiten Europe-Direct-Informationsnetzwerks, das sich als Schnittstelle zwischen der EU und ihren Bürger*innen versteht – bietet Information und Beratung sowie Veranstaltungen und Vorträge rund um Europa in Berlin und umgekehrt. Betrieben wird es, im Auftrag der Europäischen Kommission, von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung, zu finden im Amerika Haus in der Hardenbergstraße im Ortsteil Charlottenburg.

    Webseite

  • Europäische Akademie Berlin (EAB)

    Unter dem Motto “Europa verstehen, Europa gestalten” führt die gemeinnützige und überparteiliche Bildungseinrichtung Seminare, Konferenzen und andere Veranstaltungen zu europäischen Themen durch. Im Mittelpunkt ihrer Aktivitäten stehen dabei u. a. internationale Begegnung, Europapolitik in der Praxis und Europa in der Schule. Die Akademie befindet sich in der Bismarckstraße im Ortsteil Grunewald.

    Webseite

  • Institut für Europäische Politik (IEP)

    Das IEP agiert an der Schnittstelle von Wissenschaft, Politik, Verwaltung und europäischer Bildung: Ziel des Instituts ist es, durch die interdisziplinäre wissenschaftliche Analyse europäischer Themen und die Erarbeitung politischer Handlungsoptionen die europäische Einigung zu fördern. Forschungsvorhaben, Gesprächsforen und Publikationen dienen ihm dazu ebenso wie die Durchführung von Ausbildungsprogrammen. Seinen Sitz hat das IEP in der Bundesallee im Ortsteil Wilmersdorf.

    Webseite

  • Europäische Filmakademie (EFA)

    Auf Initiative europäischer Filmemacher 1989 gegründet, zählt die EFA heute rund 4.000 Filmschaffende zu ihren Mitgliedern. Gemeinsames Ziel ist die Förderung der europäischen Filmkultur. Die EFA mit Sitz am Kurfürstendamm verleiht jährlich den Europäischen Filmpreis, der alle zwei Jahre im Haus der Berliner Festspiele vergeben wird und das Who is Who des europäischen Films in den Ortsteil Wilmersdorf zieht. Zudem vergibt die Akademie jedes Jahr den EFA Young Audience Award.

  • Europa Cinemas – Kinos mit europäischen Filmen

    Gleich sechs Kinos im Bezirk gehören zu Europa Cinemas, dem europaweiten Filmtheater-Netzwerk zur Förderung des europäischen Films. Das heißt: Sie zeigen einen festgelegten Mindestanteil von europäischen, nichtdeutschen Filmen in ihrem Programm und erhalten hierfür finanzielle Unterstützung durch die EU. Im Ortsteil Charlottenburg sind dies Cinema Paris, Delphi Filmpalast, Delphi LUX, Filmkunst 66 und Kant Kino, im Ortsteil Wilmersdorf das Bundesplatz-Kino.

  • Staatliche Europa-Schulen Berlin (SESB)

    Die SESB sind öffentliche Schulen mit zweisprachigem Unterricht. Ausländische Schüler*innen lernen so die Sprache ihrer Eltern weiter, deutsche Kinder durch die gleichberechtigte Stellung der anderen Sprache (Partnersprache) diese natürlich und tiefgehender. Nach dem Grundsatz der Parität sind Stundenplan wie auch Zusammensetzung der Klasse und des Kollegiums zu je 50 % deutsch und 50 % partnersprachig. Mit dem Erlernen der Partnersprache sind zugleich soziale Erfahrungen und kulturelle Aktivitäten verbunden, durch die die Schüler*innen Einblick in die Kultur der jeweils anderen Sprache erhalten und interkulturelle Kompetenzen entwickeln.

    In Charlottenburg-Wilmersdorf gibt es insgesamt neun SESB:

EU-Förderung im Bezirk

Übereinander liegende Ein-Euro-Münzen. Im Hintergrund sieht man die Europaflagge.

Welche Projekte im Bezirk profitieren von EU-Geldern? Eine einfache Frage, auf die es keine einfache Antwort gibt. Für Fördermittelempfänger besteht keine zentrale Meldepflicht, so dass hierzu keine vollständige Übersicht vorliegt.

Europäische Fördermittel stammen aus dem Haushalt der EU, der für sieben Jahre gilt, aktuell für den Zeitraum 2021-2027. In der letzten Förderperiode (2014-2020) wurden allein dem Bezirksamt EU-Gelder in Höhe von rund zwei Millionen Euro bewilligt, sei es für die ökologische Aufwertung des Volksparks Jungfernheide, Regenwassermanagement in Schulen oder Klimaschutzmaßnahmen in Form des European Energy Award.

Hier die EU-geförderten Projekte des Bezirksamts auf einen Blick:

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  • EU-geförderte Projekte des Bezirksamts

    PDF-Dokument (361.6 kB) - Stand: 2. Januar 2020

Grundsätzlich lassen sich zwei relevante Arten von EU-Förderung unterscheiden:

  • Strukturfonds

    Die großen Strukturfonds der EU – allen voran der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und der Europäische Sozialfonds (ESF) – dienen der sogenannten Kohäsionspolitik: Um den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt innerhalb der EU zu stärken, bemüht sich die EU darum, die Unterschiede im Entwicklungsstand ihrer Regionen zu verringern. Deshalb fördert sie die Schaffung neuer Arbeitsplätze, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, eine nachhaltige Entwicklung oder die Verbesserung der Lebensqualität der Bürger*innen – auch in vergleichsweise stärker entwickelten Regionen wie Berlin. Insgesamt 850 Millionen Euro fließen so zwischen 2014 und 2020 aus EFRE und ESF in die deutsche Hauptstadt, auch nach Charlottenburg-Wilmersdorf.

    Verwaltet werden die Mittel dabei vom Land Berlin: EFRE und ESF teilen sich in zahlreiche unterschiedliche Instrumente auf, aus denen Förderung beantragt werden kann. Definiert sind diese Förderinstrumente für jeden Fonds in einem Operationellen Programm (OP), wobei mit Blick auf die föderale Struktur und länderspezifische Bedarfe Bund und Länder ihre eigenen OP haben. An der Entwicklung der beiden OP in Berlin waren nicht nur die Verwaltungen auf Senats- und Bezirksebene, sondern auch Wirtschafts- und Sozialpartner sowie Projektträger beteiligt. Entsprechende Mittel können also je nach Projekt sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene beantragt werden – in Berlin sogar auf Bezirksebene, etwa in den ESF-Förderinstrumenten Partnerschaft – Entwicklung – Beschäftigung und Lokales Soziales Kapital. In der Regel decken EFRE oder ESF 50 % der Ausgaben in einem Projekt ab. Zusätzliche Förderung aus Bundes- und Landesprogrammen ist möglich.

    In Charlottenburg-Wilmersdorf erlaubte es EFRE-Förderung z. B. dem rbb, auf seinem Gelände an der Masurenallee eine eigene umweltfreundliche Energiezentrale zu errichten. Auch die energetische Sanierung des Schillertheaters an der Bismarckstraße verdankt sich Fördermitteln aus dem EFRE. Aus ESF-Mitteln kofinanziert werden die Angebote des Career & Transfer Service Center der Universität der Künste an der Hardenbergstraße, das bei der erfolgreichen Positionierung in der Kultur- und Kreativwirtschaft und Fragen zur Existenzgründung und -sicherung hilft. Die vom ESF unterstützten Beratungs- und Qualifizierungsmaßnahmen des Vereins Raupe & Schmetterling – Frauen in der Lebensmitte helfen Frauen bei der beruflichen Orientierung und dem (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt.

    Eine aktuelle Übersicht über EFRE- und ESF-geförderte Projekte im Bezirk finden sie hier.

  • Aktionsprogramme

    Im Unterschied zu den Strukturfonds werden Fördermittel in den Aktionsprogrammen direkt durch die Europäische Kommission vergeben – auf Basis wiederkehrender europaweiter Aufrufe zur Einreichung von Projektvorschlägen. Nationale Quoten sind dabei nicht vorgesehen. Aktionsprogramme haben jeweils einen thematischen Fokus: Bekannt ist z. B. Erasmus+ (Bildung, Jugend und Sport), das u. a. Auslandsaufenthalte von Studierenden fördert. Weitere wichtige Aktionsprogramme sind Horizont Europa (Forschung und Innovation), LIFE (Umwelt), Creative Europe (Film und Kultur) oder CERV (Unionswerte, Gleichstellung, Teilhabe und Gewaltprävention).

    Voraussetzung für eine Förderung ist, dass die beantragten Projekte einen europäischen Mehrwert aufweisen, z. B. durch die Zusammenarbeit mit Partnern aus anderen EU-Ländern. Ein weiteres Kriterium ist ein möglichst innovativer Ansatz. Nationale Kontaktstellen für jedes Aktionsprogramm beraten bei der Antragstellung. Gefördert werden – je nach Programm – bis zu 100 % der Projektausgaben.

Ob und wofür eine Institution EU-Fördermittel erhalten hat, können Sie im Finanztransparenzsystem der Europäischen Kommission recherchieren.

Eine erste Orientierung, welches EU- oder auch Bundes- bzw. Landesförderprogramm Ihre Projektidee finanziell unterstützen könnte, bildet die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Und auch der Europabeauftragte hilft Ihnen natürlich gern weiter.