Solidaritätsstation „Jacob Morenga“. Namibische Patient*innen im Klinikum Berlin-Buch

Wanderausstellung vom 17. Februar bis 19. Mai 2024
Museum Pankow – Kultur- und Bildungs­zentrum Sebastian Haffner, Haupthaus, Raum 108

Solidaritätsstation „Jacob Morenga.“ Die Ankunft der ersten Patient*innen im Klinikum Berlin-Buch, Juli 1978

Von 1978 bis 1991 wurden über 800 Menschen aus beinahe 40 Ländern in Ost-Berlin im Städtischen Klinikum Berlin-Buch auf der so­ge­nannten Solidaritäts­station medizinisch versorgt. Die Patient*innen waren verwundete Kämpfer­*innen oder politische Aktivist*innen von sozialistisch orientierten Organisa­tionen oder Parteien.
In der DDR erhielten sie eine medi­zini­sche Ver­sorgung und kehrten an­schließend in ihre Heimat­länder oder an die Kriegs­schau­plätze zurück. Viele Patient*innen stammten aus dem heutigen Namibia, das bis zum Ersten Weltkrieg eine deutsche Kolonie gewesen war.
Damit knüpft das Thema dieser Aus­stellung an die deut­sche Kolo­nial­geschichte an. Am Beispiel der Soli­daritäts­station zeigt die Aus­stellung nicht nur, wie in der DDR mit dieser Geschichte um­gegangen wurde, sondern auch, wie anti­kolo­niale Kämpfe im südlichen Afrika und die staat­lich organisierte inter­nationale Solidarität in der DDR zusammen­hingen.

Die Wander­ausstellung ist ein Beitrag des Museums Pankow im gesamt­berliner Projekt „Kolonialis­mus begegnen. Dezentrale Perspektive auf die Berliner Stadt­geschichte“ vom Arbeits­kreis der Berliner Regional­museen (ABR). Sie wird 2024/25 an verschie­denen Orten im Bezirk Pankow gezeigt und kann bei Interesse im Museum Pankow entliehen werden. Informationen zu Veranstal­tungen und weiteren Ausstellungs­orten finden Sie auf unserer Website.

Kuratorische Rundgänge durch die Ausstellung

Dienstag, 19.03.2024, 17.00 Uhr
Donnerstag, 11.04.2024, 18.00 Uhr
Sonntag, 05.05.2024, 12.30 Uhr

Die Führungen sind kostenlos und eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Buchtitel aus den Jahren 1952, 1966 und 1968

Buchtitel aus den Jahren 1952, 1966 und 1968

Vortrag und Diskussion

Donnerstag, 11.04.2024, 19.00 Uhr | Haupthaus, Aula (3. OG)

Kolonialgeschichte aus der DDR – eine „besondere Form der Hilfe“? – Vortrag und Diskussion mit der Historikerin Dr. Christiane Bürger

„Afrika den Afrikanern!“ – auf diese Forderung spitze Walter Ulbricht sein außenpolitisches Programm gegenüber dem afrikanischen Kontinent zu. Die DDR unterstütze die afrikanischen Un­ab­hängigkeits­be­wegungen und verfolgte im Kalten Krieg damit zugleich eigene geo­politische und öko­nomi­sche Interessen. Vor allem wollte man sich in der Zukunft die Solidarität der un­ab­hängigen Bruder­staaten sichern.
Aber nicht nur die Zukunft, sondern auch die Geschichte wurde in den Dienst des Sozialis­mus gestellt. …mehr

Bei einem Fest im Innenhof des Klinikgeländes mit medizinischem Personal und Patient*innen, o. D.

Ausstellungseröffnung

Freitag, 16.02.2024, 19.00 Uhr | Haupthaus, Aula

Begrüßung
  • Bernt Roder I Leiter Museum Pankow
Grußworte
  • Dr. Cordelia Koch I Bezirksbürgermeisterin
  • Dekoloniale. Erinnerungskultur in der Stadt (angefragt)
  • Dr. Christian Zippel I Ehem. Chefarzt an der Solidaritätsstation
Spoken Word
  • Stefanie-Lahya Aukongo I Künstlerin und Autorin
Einführung in die Ausstellung
  • Dr. Johanna Niedbalski I Kuratorin der Wanderausstellung
  • Kristin Witte I Museum Pankow
Musikalische Begleitung
  • Sauti é Haala

2. Station der Wanderausstellung

Vom 27. Mai bis 24. August 2024 wird die Ausstellung in der Stadtteilbibliothek Buch zu sehen sein.

  • Flyer: Solidaritätsstation „Jacob Morenga“. Namibische Patient*innen im Klinikum Berlin-Buch

    PDF-Dokument (626.6 kB)
    Dokument: Museum Pankow / Fotos: Front © BArch, SGY/46/3 · Innen © Dr. Christian Zippel

  • Plakat: Solidaritätsstation „Jacob Morenga“. Namibische Patient*innen im Klinikum Berlin-Buch

    JPEG-Dokument (328.4 kB)
    Bild: Museum Pankow / Foto: © BArch, SGY/46/3