Welche Grillkohle ist richtig?

Grillkohle ist nicht gleich Grillkohle, das weiß jeder Grillmeister. Doch was hat die Grillkohle mit dem Umweltschutz zu tun?
Die perfekte gegrillte Wurst ist beim Grillen ein wichtiger Aspekt – ein anderer –auch wichtiger- ist, ob mit der Billigkohle auch Tropenholz verheizt wird. Und hier liegt der Bezug zum Umweltschutz! Tipps fürs richtige Grillen mit gutem Gewissen.

Hartes Laubholz ist perfekt

“Gute Grillkohle besteht aus hartem Laubholz ohne weitere Zusätze, zum Beispiel Buchenholz. Die Buche hat ein sehr festes Holz und damit einen hohen Heizwert. Es brennt relativ lang, erzeugt dabei viel Wärme und lässt sich auch relativ gut zu Grillkohle verarbeiten.
Der Schönheitsfehler dabei: Die industrielle Herstellung von Grillkohle ist in Deutschland sehr stark zurückgegangen. Die Holzkohle unter deutschen Grillrosten stammt zum Großteil aus Südamerika und Afrika und wird in Deutschland lediglich abgefüllt. Exportführer für den deutschen Markt ist Paraguay, wo 2010 laut Angaben des Ethnologen Marcos Glausner Ortiz 1.000 Hektar Wald gerodet wurden – täglich. Die Grillkohle ist dabei nur ein Nebenprodukt, benötigt werden die Flächen vor allem für den Soja-Anbau und die Viehzucht. 24 Prozent der im Jahr 2010 nach Deutschland importierten Holzkohle stammen laut Ortiz aus Paraguay.
Zwar steht auf den Verpackungen vieler Grillholzkohle-Anbieter die Aufschrift “Kein Tropenholz”. Doch im Gegensatz zu Möbelholz hat man bei den schwarzen Kohlestückchen keine reelle Chance, selbst zu prüfen, welche Baumart dafür gefällt wurde.

Das FSC-Siegel

Helfen kann in dem Fall das FSC-Siegel (FSC: Forest Stewardship Council) als zertifizierter Nachweis für eine nachhaltige Forstwirtschaft – wobei auch dieses Siegel keinen hundertprozentigen Schutz garantieren kann oder gänzlich frei von Kritik ist: Ende 2011 beispielsweise berichtete das ARD-Magazin Plusminus über Kahlschläge in schützenswerten Wäldern Russlands, obwohl diese mit dem Siegel zertifiziert ist.

Teuer, aber nachhaltig

Auch wenn Buchen-Grillholzkohle mehr als doppelt so viel wie das billigste Angebot aus dem Baumarkt kosten kann: Der Preis relativiert sich, wenn man bedenkt, dass die teure Kohle die Wärme bis zu dreimal länger hält als die günstige Variante. So kann man mit der teuren Kohle mehr Steaks und Würstchen grillen als mit der billigen – und es sich mit gutem Gewissen schmecken lassen.