Live bei Kleist: "Deutschsein fünfmal anders - Erinnerungen eines Unangepassten"

Pressemitteilung vom 13.01.2020

Am Mittwoch, dem 29 Januar 2020, um 18:00 Uhr, lädt die Reihe Live bei Kleist“ zur Lesung und Gespräch „Deutschsein fünfmal anders : Erinnerungen eines Unangepassten“ mit Dr. Irene Selle und Moritz Reininghaus. Ort der Veranstaltung ist die Heinrich-von-Kleist-Bibliothek, Havemannstr. 17 B, 12689 Berlin.

1921 aus der jüdischen Gemeinde ausgetreten, studierte Schottlaender Philosophie in Heidelberg (bei Jaspers) und in Freiburg im Breisgau (bei Husserl, Heidegger und Hartmann), er hatte Kontakt zum George-Kreis, lernte Günther Stern (später: Günther Anders) kennen und heiratete dessen Schwester. Nach der Promotion in Heidelberg trat er als erster deutscher Proust-Übersetzer in Erscheinung. Nur mit Glück überstand er die NS-Zeit. Nach 1945 unterrichtete er in Berlin. 1947 auf einen Lehrstuhl für Philosophie in Dresden berufen, wurde er bereits zwei Jahre später aus politischen Gründen wieder entlassen. Er kehrte nach West-Berlin zurück, wo er erneut als Lehrer tätig war. Aus Sorge vor einer Verschärfung des Kalten Krieges versuchte er einen Brückenschlag zur DDR und wurde daraufhin suspendiert. Das bewog ihn, 1959 einem Ruf als Professor für römische Literatur an die Ost-Berliner Humboldt-Universität zu folgen.

Dr. Irene Selle, 1947 geboren, ist Literaturwissenschaftlerin. Nach dem Französisch-, Russisch- und Spanischstudium arbeitete sie als Romanistin an der Akademie der Wissenschaften der DDR. Von 1992 bis 2012 war sie Konferenzdolmetscherin und Übersetzerin bei ARTE in Straßburg. Daneben Lehrtätigkeit an der TU Berlin und der Université Marc Bloch.
Moritz Reininghaus ist Historiker und Literaturwissenschaftler. Nach dem Studium war er freier Mitarbeiter am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam und am Institut für Germanistik/Jüdische Studien der Universität Potsdam; seitdem ist er als Publizist und Redakteur tätig.

Der Eintritt ist frei!, um eine Anmeldung unter Telefon 030/9339380 wird gebeten,