Kostbarkeiten VIII - Kombinat: Ausstellung im alten Rathaus Marzahn

Pressemitteilung vom 06.09.2017

Von Freitag, den 22. September 2017 bis Mittwoch, den 10. Januar 2018, zeigt die Reihe “Kostbarkeiten” in ihrer achten Ausgabe eine Ausstellung neun israelischer Künstlerinnen und Künstler im Alten Rathaus Marzahn, Helene-Weigel-Platz 8, 12681 Berlin.
Eröffnung der Ausstellung ist am Freitag, den 22. September 2017, um 18:00 Uhr.

Was ist ein Kombinat? Im Deutschen bezeichnet der Begriff einen Zusammenschluss, der die Zusammenarbeit und Produktivität verbessern soll. Im Hebräischen ist „Kombina“ ein Slangwort, mit dem unkonventionelle Lösungen beschrieben werden. Auf die Ausstellung, die den achten Teil der Reihe „Kostbarkeiten“ im Alten Rathaus Marzahn bildet, trifft beides zu: die Künstlerinnen und Künstler, die sich hier zusammengefunden haben, arbeiten in unterschiedlichen Medien wie Malerei, Typografie, Fotografie oder Performance. Die Vielfalt der Formen erzeugt dabei eine besondere Dynamik, die sich erst im Zusammenspiel – im Zusammenschluss – entfaltet.
Ungewohnt ist für die Künstlerinnen und Künstler der Ort, an dem sie mit dieser Ausstellung ihre Arbeiten präsentieren: Das Rathaus stellt einen öffentlichen, zugänglicheren Raum dar als die Galerien, in denen sich die Kunst üblicherweise ihrem designierten Publikum in relativ isolierten Umständen präsentiert. An einem Ort mit verschiedenen Funktionen dagegen kann die Begegnung mit den Kunstwerken ebenso bewusst wie auch zufällig zustande kommen. Es begegnen einander Menschen mit unterschiedlichen Intentionen – ein besonderes Spannungsfeld entsteht, in dem sich für die Kunstwerke neue, freie Betrachtungsweisen ergeben können.
Für die Künstlerinnen und Künstler, deren israelischer Hintergrund sie verbindet und die alle in Berlin leben, ist Marzahn kein unbekannter, aber ein besonderer Ort. Während der Zeit der DDR gab es so gut wie keine direkten Begegnungen zwischen Ostdeutschen und Israelis, was sich in den letzten Jahren geändert hat. Das Alte Rathaus Marzahn bietet sich für eine weitere Annäherung an: Auch für das inzwischen denkmalgeschützte Gebäude, das 1988 eröffnet wurde, zeichnete ein Kombinat sich verantwortlich – das Architektenkollektiv, das die Pläne entwarf, war Teil des Bau- und Montagekombinats Ingenieur-Hochbau Berlin. Kombinat trifft auf Kombinat. Die Teilnehmenden an der Ausstellung verweisen in diesem Zusammenhang auf das Lateinische in dem das Wort seinen Ursprung hat:
combinare – vereinigen.

Teilnehmende Künstler:
Ella Ponizovsky Bergelson, Chen Tuby, Lea Fabrikant, Adi Liraz, Barack Moyal,
Hadas Tapouchi, Moran Sanderovich, Keren Shalev, Tali Berger.