"Entartete" Kunst - ein Metaxyum* in der Galerie M

Entartete Fotos 2

Pressemitteilung vom 07.06.2017

Am Sonntag, den 25. Juni 2017 findet ab 18:00 Uhr die Vernissage zu “Entartete” Kunst – ein Metaxyum*, eine Präsentation der W.A.S (World Anonymous Society) in der Galerie M.

Die Präsentation der W.A.S wird vom Montag, den 26. Juni 2017 bis zum 1. September 2017 in der Galerie M gezeigt. Am Donnerstag, den 27. Juli 2017 ab 19:00 Uhr wir des eine Diskussionsrunde geben zum Thema „Entartet? – Kunstwerk und Kunstgeschichte“.

Was machen Adolf Hitlers Hund Blondi und Andy Warhols Debbie Harry in einem Raum? 
Warum wurden die Werke mancher “entarteten Künstler” in Nazi-Deutschland stärker nachgefragt und verkauft als nach dem 2. Weltkrieg?
 Wie verschwand die Frakturschrift nach 1940 von den Katalogen der „Großen Deutschen Kunstausstellung“? 
Was erzählte Beuys dem Hasen, was Dürer seinem Hase nicht erzählte? Wie klang die “Reichsautobahn” im Vergleich mit Kraftwerks “Autobahn”? 
Diesen Fragen stellt sich die Präsentation „Entartete” Kunst – ein Metaxyum in der Galerie M.


In einer raumfüllenden Installation aus 1300 Exponaten ermöglicht sie den Betrachterinnen und Betrachtern eine neue, ungewöhnliche Perspektive auf die Historie der Menschheit. Museale Präsentationsformen werden dabei in eine zeitgenössische Rauminstallation transferiert.

Die Präsentation zeigt sich als räumliches Lexikon in einer eigenen Chronologie, sie vergleicht und analysiert Parallelen zwischen räumlich und zeitlich getrennten Phasen. 
Diese Präsentation ist auch ein Aufklärungs-Projekt. Es analysiert die historischen Bereiche, in denen einst Kunstwerke, Künstler und Ausstellungen mit der Bezeichnung „Entartete Kunst“ gebrandmarkt wurden. Es beobachtet retrograde Phänomene in der Kunstgeschichte und stellt Querbezüge her. Als Raum – und Zeitkapsel beschreibt die Präsentation gleichzeitig räumliche und zeitliche Narrative an einem Ort. Aus Kunstwerken entsteht die Kunstgeschichte. 
In diesem Fall entsteht aus der Kunstgeschichte ein Kunstwerk.

Die Besucherinnen und Besucher erwartet eine Zeitreise von der Steinzeit bis in die Gegenwart, von der Skulptur der Venus von Willendorf bis zur Ebay-Verkaufsanzeige der Venus, vom Diskuswerfer bis zum 3D-gedruckten Sklaven Michelangelos, von der Swastika über das Kreuz bis hin zum Hakenkreuz. Eine Erlebnisreise in das unbekannte Bekannte. Einige der ausgestellten Artefakte werden hier zum ersten Mal öffentlich zu sehen sein.

Die W.A.S. (gegründet 1968) ist eine Bildungsgesellschaft, die sich mit dem Sammeln an Analysieren von Artefakten aus der Frühgeschichte bis zur Gegenwart beschäftigt. Sie organisiert thematische Präsentationen.

*Metaxyum (von Altgriechisch metaxy μεταξύ / zwischen)
, bedeutet um von einem Zustand in den nächsten zu kommen, durchläuft der Prozess einen Zwischenzustand. Dieser könnte Metaxyum genannt werden. Metaxyum ist eine Präsentationsform, die nichts anderes repräsentiert als sich selbst, den Zwischenzustand. Dieses Metaxyum ist etwas zwischen Museum und Wunderkammer, Original und Kopie, real und fiktiv, Kunst und dem was danach kommt.

Weitere Informationen unter:
Galerie M

Marzahner Promenade 46
12679 Berlin
www.galerie-mh.de