Gespräch zur Geschichte - Die Anstalt Wuhlegarten von 1933-1945

Pressemitteilung vom 08.01.2015

Marzahn-Hellersdorfer Gespräch zur Geschichte
Die Anstalt Wuhlgarten 1933 – 1945. Täter, Mitwisser, Verweigerer
Vortrag und Gespräch mit Constanze Lindemann (Historikerin) und Werner Scuda/Detlev Strauß (Wuhlgarten e.V.)

Mittwoch, 21. Januar 2015, ab 18 Uhr

Die Geschichte der Heil- und Pflegeanstalt Wuhlgarten in der Zeit des Nationalsozialismus ist erst jüngst von einer Forschungsgruppe intensiv untersucht worden. Auch aus dieser Anstalt heraus wurden kranke Menschen in die Tötungsanstalten deportiert, 1.024 Patienten sind aktenkundig. Aber auch in der sog. Zweiten Mordphase, als das Töten in den Anstalten selbst verlegt wurde, sind in Wuhlgarten Patienten ermordet worden.
Dieses System der „Vernichtung unwerten Lebens“ erforderte willfähriges Personal in der Administration und im Vollzug in den Heilanstalten selbst. Auch in Wuhlgarten haben Ärzte über Leben und Tod entschieden, haben Schwestern und Pfleger die Deportationen vorbereitet und begleitet, haben Pflegekräfte bei der Zweiten Mordphase mitgewirkt. Eklatant ist vor allem auch die „Karriere“ Wilhelm Benders. 1936 Ärztlicher Direktor in Wuhlgarten, ab 1939 in der Nervenklinik Buch für die Deportationen verantwortlich und nach dem Krieg wieder ab 1950 Ärztlicher Direktor von Wuhlgarten.

Ort: Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Haus 1 Alt-Marzahn 51, Veranstaltungsraum