Sarah Herzog

Ich habe mit 11 Jahren Klarinette gelernt und seitdem lässt sie mich nicht mehr los. Zu Beginn verlief der Unterricht eher schleppend, sodass ich mehrmals die Musikschule und den Lehrer gewechselt habe. Mit dem Unterricht bei Rudolf Mauz hatte ich aber schließlich bis zum Abitur eine anspruchsvolle und fundierte Ausbildung.

Trotz eines FSJ Kultur mit vielen Bürotätigkeiten in Weikersheim und einem Studium der Kulturwissenschaften in Hildesheim, konnte ich das Instrument nie länger in der Ecke liegen lassen.

Schließlich zog es mich an die UdK Berlin, wo ich musikalisch aus dem Vollen schöpfen konnte. So bin ich nun Instrumentalpädagogin und spiele nebenher in kleinen und großen Hobby- und Profiensembles fast alle möglichen Klarinetten: von der tiefen und schweren Bassklarinette, über die typische B- und die orchestrale A-Klarinette und seit einiger Zeit nun auch die kleine schrille Es-Klarinette.

Fünf Fragen an Sarah Herzog

An welche Szene aus Ihrem eigenen Unterricht erinnern Sie sich noch heute?
Ich war sehr froh, dass meine recht anspruchsvolle Blockflötenlehrerin ab und zu mal ein Auge zugedrückt hat, als ich nach längerem Üben an einem Stück immer noch nicht den Rhythmus oder die Finger koordinieren konnte. Dann meinte sie: nicht jedes Stück passt zu jeder Person, also lassen wir es so stehen.

Muss man als Musikschullehrerin selbst noch ihr Instrument üben?
Oh ja! Leider kommt das viel zu kurz und ich muss mir regelmäßige Übezeiten einplanen. Ich bin froh über jede Herausforderung, jedes Konzert und jedes neue Ziel, was dazukommt.

Wann haben Sie sich entschieden Musik zu studieren?
Während meines Studiums der Kulturwissenschaften habe ich durch Zufall eine Anfrage für privaten Klarinettenunterricht erhalten. Dadurch habe ich den Job kennen und lieben gelernt und wollte noch ein paar Werkzeuge in die Hand bekommen. Damals war ich schon 25 Jahre alt, also für das Musikstudium „viel zu alt“.

Welche Konzerte würden Sie Ihren Schülerinnen und Schülern empfehlen?
Meine Empfehlung lautet vor allem: Kinder/Studierende, geht so oft ins Konzert, so lange ihr noch ermäßigt zu den großen Künstlerinnen und Künstlern kommt! Es kommt früh genug, dass die Karten sehr teuer werden.

Lassen sich für Sie Musik und Sport gut vereinbaren?
Ja! Es sind beides Hobbys, die gepflegt werden wollen, aber es ist auch beides ein sehr guter Ausgleich zueinander und zum sonst sehr theoretischen Lernen und Arbeiten.
Genau genommen ist professionelles Musizieren ein Hochleistungssport, somit kann man sich als Musiker/in einiges von den Sportwissenschaften abgucken.