Bijan Boog

Als geborener Kieler begann meine Leidenschaft für Musik mit Seemannsliedern.
Die Freude am Trommeln wurde vor allem durch das Trommeln der Medizinmänner in den alten Cowboy-Filmen geweckt. Meine Jugend in einem Vorort von Frankfurt am Main verbrachte ich in einem Umfeld von vielen Bands und Live-Konzerten.
In unserem kleinen Ort gab es viele Drummer in meinem Alter. Dies war gegenseitige Inspiration und weckte meinen Ehrgeiz. Als ich nach dem Abitur nach Berlin kam, wurde Uli Moritz mein Mentor und Lehrer. Seit 20 Jahren unterrichte ich viele Schüler und Lehrer – um die 100 wöchentlich – in verschiedenen Schulen und Fortbildungseinrichtungen, obwohl ich eigentlich nie vor hatte Lehrer zu werden. Heute ist mein Beruf, gemeinsam mit Menschen zu musizieren und Menschen zum Musizieren zu bringen. Das macht mir Spaß und dafür bin ich dankbar.

Fünf Fragen an Bijan Boog

Haben Sie sich Ihr Instrument selbst ausgesucht oder haben Ihre Eltern für Sie gewählt?

Meine Eltern wollten mich über mehrere Jahre in der Musikschule für Orgel und Klavierunterricht anmelden. Bevor sie Ihren Plan umsetzen konnten hatte ich mich selbst bei der Örtlichen Musikschule für Schlagzeug angemeldet. Meine Inspiration war TNT von AC/DC.

Mit welchen Tricks motivieren Sie sich selbst zum Üben und Lernen?

Für mich gibt es kaum Unterscheidung zwischen Üben und Spielen. Jedes Spielen ist auch lernen. Effizienz ist nur in Bezug auf Erfolg interessant. Der Wunsch, mit dem selbst gewählten Instrument auf meine Weise sprechen zu können, ist für mich heute die einzige und dauerhafte Motivation. Hoch raffiniertes Vortragen von Tönen langweilt mich oft. Die Spielfreude mancher Anfänger in meinem Unterricht inspiriert mich dagegen.

Inwiefern lernt man auch als Lehrer noch?

Als Lehrer lerne ich selbst gerne. Am meisten lerne ich heute, während ich Schülern durch Ihre Schwierigkeiten helfe. Viel über die musikalische Wirkung meines eigenen Spiels habe ich von Musikern, die andere Instrumente spielen, gelernt. Meine besten Lehrer haben mir geduldig geholfen, meine Schwächen zu erkennen und mich Ihnen zuzuwenden. Mit Leichtigkeit Scheitern als Lernschritte zu begreifen, habe ich mit meinem Mentor Uli Moritz gelernt.

Spielen Sie lieber langsame oder schnelle Stücke? Warum?

Ich bin gerne sehr spontan und spiele gerne sehr frei, mit viel überlagerten unterschiedlichen Rhythmen. Wie bei einem Teppich mit vielen Mustern, die insgesamt ein neues Gesamtbild ergeben.

Gibt es Momente, wo sie keine Musik mehr hören können? Haben Sie Lampenfieber? Was tun Sie, wenn Sie durch Ihren Beruf als Musiker körperliche Probleme bekommen?

Ein Gespräch bei laufender Musik kann ich kaum führen, denn Musik zieht sofort meine Aufmerksamkeit auf sich. Ein gesundes Lampenfieber gehört zu Aufgaben wie Auftritten, Vorträgen und Workshopleitungen dazu. Jedes Instrument bringt spezielle körperliche Haltungen hervor, daher muss man unbedingt körperlichen Ausgleich haben! Dinge wie Stretching, Yoga und Taiji gehören für mich mit zu meinem Programm, um gut spielen zu können.