Junge geflüchtete Menschen brauchen Perspektiven!

Das Diakonische Werk Berlin Brandenburg Schlesische Oberlausitz hat gemeinsam mit der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege ein Positionspapier zur Situation von minderjährigen und jungen volljährigen Geflüchteten veröffentlicht.

“Die Unterbringung junger Volljähriger zwischen 18 und 21 in Gemeinschaftsunterkűnften ohne besonderen Schutz und zusätzliche Betreuung gefährdet nicht nur die psychische Stabilisierung der Jugendlichen sondern auch den Schulabschluss oder die Ausbildung”, so Frau Lucas, Mitarbeiterin des Jugendmigrationsdienstes des DW Simeon.

Minderjährige und junge volljährige Geflüchtete sind junge Menschen mit einem besonderen Unterstützungsbedarf. Unsere diakonischen Beratungsstellen und Einrichtungen der Jugendhilfe verfügen über die fachliche Expertise die unterschiedlichen Problemlagen im Rahmen von Unterbringung, Familiennachzug und Ausbildung zu erkennen und gemeinsam mit den jungen Menschen Lösungsansätze zu entwickeln. Die gesetzlichen Änderungen der letzten Jahre, beispielsweise beim Familiennachzug, der Ausbildungsduldung und das dieser Tage verabschiedete „Geordnete-Rückkehr-Gesetz“ verunsichern die jungen Zugewanderten.

Die LIGA der Spitzenverbände fordert:
  • Die Sensibilisierung für die Notlagen der jungen Geflüchteten
  • Die bestmögliche Unterstützung durch adäquate Unterstützung, Beratung und Begleitung
Dazu benötigt es:
  • die Stärkung der Jugendämter und Jugendhilfeträger
Die Wohlfahrtsverbände liefern dazu konkrete Maßnahmen wie beispielsweise:
  • die Einrichtung einer unabhängigen Beschwerdestelle zur Altersfeststellung
  • erleichterten Zugang zur Ausbildungsduldung
  • Jugendgerechte Unterbringung auch von jungen volljährigen Geflüchteten

Die Wohlfahrtsverbände in Berlin möchten mit dem Positionspapier und den darin enthaltenen Forderungen in den Dialog mit den zuständigen Berliner Senatsverwaltungen gehen um eine Verbesserung der Situation für die Jugendlichen zu ermöglichen.

Soziale Teilhabe und Integration sind nur möglich, wenn junge Schutzsuchende die Möglichkeit bekommen, sich jenseits von Rassismus, Abschiebung und drohender institutioneller Hürden eine Perspektive aufzubauen.