Stadtentwicklung Lichterfelde Süd

Informationen zur geplanten städtebaulichen Entwicklung

Vorgeschichte zum Planungsraum Lichterfelde Süd

Nach Jahrzehnten der militärischen und gewerblichen Nutzung sollen die Flächen des ehemaligen Truppenübungsplatzes “Parks Range” und der angrenzenden Gewerbegebiete in Lichterfelde-Süd städtebaulich zu einem neuen lebendigen Stadtquartier entwickelt werden. Erste Vorstellungen hierzu wurden bereits in den späten 90er-Jahren entwickelt, ein damals durchgeführter städtebaulicher Realisierungswettbewerb setzte den Entwicklungsschwerpunkt deutlich in Richtung Wohnungsbau („Wohnen für Bundesbedienstete“). Angesichts der seinerzeit entspannten Wohnungsmarktsituation in Berlin wurde das Wettbewerbsergebnis jedoch nicht umgesetzt.

Seit 2012 sind unter Mitwirkung des neuen Eigentümers (Groth Gruppe) die Diskussionen zur Zukunft von Lichterfelde-Süd erneut in Gang gekommen.

Um eine bürgernahe Gestaltung sicherstellen zu können, begleitet eine breit angelegte Bürgerbeteiligung von Anfang an das Verfahren (noch vor der formalen Öffentlichkeitsbeteiligung bei Bebauungsplanverfahren). Wir wollen auf dieser Internetseite den Planungsprozess mit seinen wichtigsten Bausteinen vorstellen.

Der Neuanfang

Bereits im April 2012 wurde mit einer ersten öffentlichen Informationsveranstaltung der Bürgerdialog begonnen. Im April 2013 haben das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf und die Groth Gruppe eine Absichtserklärung (Letter of Intent – LOI) zur Entwicklung von Lichterfelde Süd abgegeben. Sie sind gemeinsam der Auffassung, dass es sowohl um die Bewahrung und Aufwertung der hochwertigen Freiflächen des Geländes einerseits als auch um die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum andererseits geht.

Masterplan

Leitbild Masterplan - Entwurf

August 2013

Im August 2013 wurde durch den Fachbereich Stadtplanung ein erster Entwurf für ein “Leitbild Masterplan Lichterfelde Süd” als Diskussionsgundlage für den weiteren Planungsprozess erarbeitet.

Bürgerversammlung

Bürgerversammlung

Oktober 2013

Seit der Auftaktveranstaltung zum Bürgerdialog am 19. April 2012 sind zahlreiche Untersuchungen durchgeführt und Ideen entwickelt worden. Die daraus resultierenden ersten städtebaulichen Grundsatzüberlegungen wurden am 15.Oktober 2013 in der Carl-Schuhmann-Sporthalle den Bürgerinnen und Bürgern in einer öffentlichen Informationsveranstaltung vorgestellt.

Es wurden Themen und Anregungen gesammelt, die dem Bürgerwunsch entsprechend im weiteren Planungsprozess berücksichtigt werden sollen.

Werkstatt 2013

Werkstatt

November 2013

Die in den Bürgerversammlungen erarbeiteten Themenbereiche sind im Rahmen einer „Werkstatt“ weiter bearbeitet und konkretisiert worden. Der Teilnehmerkreis setzte sich aus vier Vertreterinnen und Vertretern der Bezirksverwaltung, vier Mitgliedern der Bezirksverordnetenversammlung (ein/e VertreterIn pro Fraktion), vier Vertreterinnen und Vertretern der Groth Gruppe, zwölf Akteuren aus den diversen Interessenverbänden und ca. zehn weiteren interessierten Bürgerinnen und Bürgern zusammen.

Ziel der Werkstatt war es, die bei der öffentlichen Bürgerinformationsveranstaltung am 15. Oktober 2013 gesammelten Themen und Anregungen zu betrachten und zu diskutieren, um die von den Bürgerinnen und Bürgern formulierten Interessen und Ideen in die städtebauliche und landschaftliche Flächenentwicklung einfließen zu lassen.

Foto der Informationsveranstaltung am 06.11.2014

Informationsveranstaltung & Fortführung Bürgerdialog

Unter dem Motto „So geht es weiter in Lichterfelde Süd“ fand am 06.11.2014 eine Informationsveranstaltung für interessierte Bürgerinnen und Bürger statt. Als Fortführung des im April 2012 mit einer ersten öffentlichen Veranstaltung begonnenen Bürgerdialogs diente die Veranstaltung -neben der Information zum Verfahren und dem inhaltlichen Stand des Projektes- dem Austausch und Dialog über Fragestellungen und Themen, die aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger im weiteren Entwicklungsprozess beachtenswert sind.

Simulation einer Ansicht von Lichterfelde-Süd

Masterplan

Im Ergebnis des Bürgerdialogs wurde der Masterplan durch die Architekten weiter überarbeitet und mit dem Fachbereich Stadtplanung sowie der Groth Gruppe abgestimmt.

Am Ende dieser Planungsphase stand ein erster Arbeitsstand des Masterplanes zur Verfügung, der geeignet war, die Grundlage des weiteren Arbeitsprozesses zu bilden.

Vom Masterplan zum Bebauungsplan

Auszug aus der FNP-Änderung

Abstimmung mit den übergeordneten Planungszielen Berlins

Auf Grundlage des abgestimmten Masterplanes wurden im Frühjahr 2015 die ersten Schritte unternommen, die zur Einleitung des Bebauungsplanverfahrens 6-30 erforderlich waren.

  • Im März 2015 wurde der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung die konkretisierte Planungsabsicht mitgeteilt. Dieser formale Verfahrensschrit erfolgt immer am Anfang eines Bebauungsplanverfahrens, auch wenn die Senatsverwaltung (so wie hier) bereits in den Planungsvorlauf eingebunden ist.
  • Im Juni 2015 unterzeichnete die Groth Gruppe die “Grundzustimmung zum Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung”. Dies ist eine Voraussetzung für die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens im Land Berlin. Hiermit wird die Beteiligung der Bauherren an den Folgekosten und ihr Beitrag zur Errichtung preisgebundenen Wohnungsbaus im Grundsatz sichergestellt.
  • Eine weitere Voraussetzung für Erarbeitung eines Bebauungsplans war die Vereinbarkeit der beabsichtigten Inhalte mit den Zielen des Landes Berlin. Hierzu war die bereits laufende Änderung des Flächennutzungsplans Berlin (FNP) zu Ende zu bringen. Die Senatsverwaltung führte daher in der Zeit vom 01.06. bis 03.07.2015 eine Öffentlichkeitsbeteiligung zur Änderung des FNP durch. Diese Änderung des FNP wurde im Amtsblatt für Berlin vom 12.02.2016 bekanntgemacht.
    zur FNP-Änderung für Lichterfelde Süd
6-30_Geltungsbereich

Einleitung des Verfahrens

Nachdem die Übereinstimmung mit den übergeordneten Planungszielen Berlins feststand, wurde durch das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf am 30.06.2015 der Beschluss über die Einleitung des Verfahrens zur Aufstellung des Bebauungsplans 6-30 gefasst.

Das Bebauungsplanverfahren

Bebauungsplan 6-30 Entwurfsstand frühzeitige Beteiligungen

Erster Bebauungsplanentwurf

Der abgestimmte Masterplan diente als Arbeitsgrundlage für die Erarbeitung eines ersten Vorentwurfs des Bebauungsplans. Hierzu musste der Masterplan in die formale Sprache der Bebauungsplanung “übersetzt” werden. Der aus diesem Prozess hervorgegangene erste Vorentwurf des Bebauungsplans 6-30 wurde dann in Abstimmung mit Fachämtern, Fachgutachtern und Grundstückseigentümern weiter konkretisiert.

Die Entwicklung des Bebauungsplanentwurfs aus dem Masterplan wurde im Mai 2016 im Stadtplanungsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung vorgestellt.

Ansicht des Auslegungsraumes

Die ersten Verfahrensschritte

Nach dem erzielten grundsätzlichen Einvernehmen mit der Bezirkspolitik wurden die nach Baugesetzbuch vorgeschriebenen frühzeitigen Verfahrensschritte eingeleitet.

  • Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung gemäß § 3 Abs.1 Baugesetzbuch zum Bebauungsplan 6-30 für Lichterfelde Süd fand in der Zeit vom 27.06. bis 29.07.2016 statt.
  • Parallel erfolgte im Juni 2016 auch die Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange an der Bauleitplanung gemäß § 4 Abs. 1 Baugesetzbuch
Stadtplanungsamt vor Ort

Stadtplanung "vor Ort"

Auswertungsphase der frühzeitigen Beteiligungen

In der zweiten Jahreshälfte 2016 wurden die zahlreich eingegangenen Stellungnahmen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Behörden ausgewertet. Hierzu wurden diese zunächst elektronisch erfasst. Dann wurden die von den einzelnen Einwendern vorgebrachten Anregungen analysiert und nach fachlichen Themen sortiert, um sich daraus ergebende Prüfaufträge formulieren zu können.

Es folgte eine Phase intensiver inhaltlicher Auseinandersetzungen mit den vorgebrachten Anregungen unter Einbeziehung der zuständigen Fachbehörden. Das Gelände wurde unter dem Eindruck der vorgetragenen Argumente neu begangen, was letztendlich zu einer Veränderung der Flächenkulisse des Bebauungsplans 6-30 führte.

Um den Anregungen fachlich fundiert nachgehen zu können wurden auch Anpassungen von Gutachten und sogar neue Gutachten veranlasst. Die Erarbeitung dieser Gutachten wird z.T. noch bis in den Herbst 2017 hinein andauern.

Vogelperspektive nach neuem Masterplan 2017

Prüfaufträge

Überarbeitung des Masterplans

Die Groth Gruppe veranlasste ihrerseits in der zweiten Jahreshälfte 2016 unter Hinzuziehung von Architekten eine Vertiefung des Masterplans. In diese Vertiefung flossen unter Beteiligung des Fachbereiches Stadtplanung auch die Fragestellungen aus der Auswertung der Beteiligungen zum Bebauungsplanentwurf ein.

Das seit Frühjahr 2017 vorliegende Ergebniss des Vertiefungsprozesses führte insbesondere im Bereich des künftigen Stadtplatzes und an der Osdorfer Straße zu deutlichen städtebaulichen Veränderungen. Auf Grundlage dieses Masterplanes begann die Erarbeitung von fachlichen Teilkonzepten zu bestimmten Themenbereichen des Masterplans (Erschließung, Freiflächen).

Seit dem Frühjahr 2017 wird der Masterplan sukzessive anhand neuer Erkenntnisse aus den Teilkonzepten, den Gutachten und aus der voranschreitenden Auswertung der Beteiligungen zum Bebauungsplan 6-30 fortgeschrieben.

Ansicht des künftigen Stadtplatzes aus Richtung Thermometersiedlung

Sachstandsbericht im Ausschuss für Stadtplanung und Wirtschaft

Im Juni und Juli 2017 wurde der Ausschuss für Stadtplanung und Wirtschaft der Bezirksverordnetenversammlung über den Zwischenstand der Auswertung und der Überarbeitung des Bebauungsplanes unterrichtet. Die Gutachter zu den Themen Verkehr, Lärm und Umwelt erhielten Gelegenheit, ihre Erkenntnisse und Ermittlungsgrundlagen darzustellen.

Bebauungsplanverfahren

Auswertung der Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange

Im Februar und März 2019 wurde die Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange an der Bauleitplanung gemäß § 4 Abs. 2 Baugesetzbuch (BauGB) durchgeführt.
Insgesamt wurden dabei 85 Behörden und sonstige Träger beteiligt und um Stellungnahme gebeten.

Die folgenden Schritte werden derzeit durchgeführt:

  • Abstimmung der überarbeiteten Gutachten mit einzelnen Fachbehörden
  • Überprüfung des neuen Bebauungsplanentwurfs anhand der Erkenntnisse aus den Gutachten
  • Abstimmung des Bebauungsplanentwurfs mit dem Masterplan und seinen Teilkonzepten
  • Vertiefung des Entwurfs zum städtebaulichen Vertrag und Zusammenstellung der dort zu behandelnden Themen

Ausstellung Lichterfelde Süd

Informationsveranstaltung

Ausstellungstag zum Wohnungsbauprojekt Lichterfelde Süd am 21.05.2022

zur Pressemitteilung…

Auf Einladung des Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf fand am Samstag, den 21.05.2022, der Informations- und Ausstellungstag im ev. Gemeindezentrum Celsiusstraße 71-73 zu einem der größten Wohnungsneubauprojekte in Berlin in Lichterfelde Süd statt. Mit weit über 200 Besuchern sowie Vertretern der Kommunalpolitik und des Abgeordnetenhauses Berlin fand die Ausstellung regen Anklang.

Auf zahlreichen Schautafeln mit Inhalten zu den wesentlichen Planungsthemen konnten sich interessierte Bürgerinnen und Bürger anschaulich informieren und im Dialog mit Ansprechpartnern des Fachbereichs Stadtplanung des Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf Fragen stellen und Anregungen geben.

Bei den Gesprächen vor Ort dominierten vor allem Fragen nach den Verkehrsauswirkungen des Neubauvorhabens auf die umliegenden Gebiete und innerhalb des neuen Stadtquartiers. Anhand von Gutachten zum projizierten Verkehrsaufkommen sowie einer Mobilitätsstrategie mit guter Anbindung an Bus und Bahn und Betonung des Radverkehrs konnten Interessierte nachvollziehen, wie ein nachhaltiges Mobilitätskonzept das Verkehrsaufkommen im Neubauprojekt ordnen und entlasten wird.

Viele der Anwesenden interessierten sich zudem besonders für Grünflächen sowie Treffpunkte und Anlaufstellen im neuen Stadtquartier. Bei vielen Menschen kam dabei zum Ausdruck, dass ihnen besonders ein Stadtplatz mit hoher Aufenthaltsqualität und der Erhalt der grünen Weidelandschaft mit Naherholungscharakter am Herzen liegt. Positiv zur Kenntnis genommen wurden auch die klimaökologischen Ausgleichsmaßnahmen, wie zum Beispiel Baumneupflanzungen oder die im gesamten Planungsgebiet verteilten öffentlichen Grünflächen.

Für viele Bürgerinnen und Bürger war die Ausstellung ein erster Berührungspunkt mit dem Großprojekt in Lichterfelde Süd. Im nächsten Verfahrensschritt wird der allgemeinen Öffentlichkeit im Rahmen der Auslegung des Bebauungsplans ein Angebot zur Mitwirkung am Planungsprozess gemacht. Dann werden die Einwände der Bevölkerung zum fertigen Entwurf des Bebauungsplans abschließend gehört, gewichtet und im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten eingearbeitet.

Dazu der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Michael Karnetzki:

„Ich habe mich sehr gefreut über die positive Resonanz der zahlreichen Besuchenden zum Stand des Neubauprojektes in Lichterfelde Süd. Bei einem so großen Projektvorhaben ist es nicht immer leicht, alle beteiligten Interessen in Einklang zu bringen. Deshalb werden wir auch weiterhin den Dialog mit der Öffentlichkeit dazu suchen.“

Beteiligung der Öffentlichkeit

Der Bebauungsplanentwurf 6-30 wurde in der Zeit

vom 08.08.2022 bis einschließlich 16.09.2022

öffentlich ausgelegt. Derzeit werden die Stellungnahmen ausgewertet.

Luftbild

Ausblick

Nach der Auswertung der Beteiligung der Öffentlichkeit und gegebenenfalls weiteren Überarbeitungen von Bebauungsplan und Gutachten wurde der Bebauungsplan im Anzeigeverfahren zur sogenannten Rechtsprüfung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen vorgelegt.

Nach Abarbeitung der dort erbrachten Hinweise wird der Bebauungsplan durch das politische Bezirksamt und die Bezirksverordnetenversammlung festgesetzt.

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