Verkehrslösung Heinersdorf

Heinersdorf

Die Bewohner*innen des stark befahrenen Ortskerns in Heinersdorf sollen künftig vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Teil des Verkehrskonzepts ist neben neuen Straßen auch die Umsetzung der Straßenbahntangente Pankow.

Täglich fahren rund 27.000 Autos durch den historischen Ortskern Heinersdorf. Das führt zu Stau, Lärm, Luftverschmutzung und einer Belastung der Anwohner*innen und Verkehrsteilnehmer*innen. Dies soll sich künftig durch die sogenannte Verkehrslösung Heinersdorf mit ihren vier Netzelementen N1 bis N4 ändern:

  • Netzelement N1: Verbindung zwischen Rothenbach- und Blankenburger Straße über die derzeitige Brachfläche der alten Gärtnerei
  • Netzelement N2: Verbindung Romain-Rolland-Straße zur Blankenburger Straße (sog. Randerschließungsstraße auf der Industriebahntrasse)
  • Netzelement N3: Ausbau der Straße Am Steinberg bis zur Rennbahnstraße
  • Netzelement N4: Verbindung von der Blankenburger Straße entlang am Schmöckpfuhlgraben zur Straße Am Feuchten Winkel

Die unterschiedlichen Strecken befinden sich in verschiedenen Planungsstadien:

  • Das N1-Element ist Bestandteil eines Bebauungsplans, der Wohnungsbau auf den Flächen der alten Gärtnerei zwischen der Blankenburger Straße und der Romain-Rolland-Straße vorsieht. Zudem gehören Fuß- und Radwegeverbindungen dazu. Aktuell laufen die Vorbereitungen zum städtebaulichen Werkstattverfahren, das im Spätsommer 2021 starten soll. Im Rahmen einer Verkehrs- und Machbarkeitsuntersuchung zum N1-Element werden Varianten für die beiden Knotenpunkte, Varianten für die Linienführung, der Querschnitt des N1 sowie die objektkonkrete Verkehrsprognose und verkehrliche Begründung untersucht. Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie soll im Sommer 2021 vorliegen und ist Grundlage bzw. Rahmensetzung für das folgende städtebauliche Werkstattverfahren. Das B-Planverfahren soll auf Grundlage der Ergebnisse des Wettbewerbs Anfang 2022 in die frühzeitige Beteiligung gehen.
  • Für das Netzelement N2 verläuft die Vorzugstrasse über die alte Industriebahn zwischen Romain-Rolland-Straße und Blankenburger Straße. Sobald die planerisch zu bevorzugende Variante der Straßenbahntangente Pankow beschlossen ist, wird auf Grundlage der bestehenden Planungen das Planfeststellungsverfahren für das N2-Element vorbereitet. Hierzu werden aktuell die personellen Voraussetzungen geschaffen.
  • Das N3-Element ist planerisch zurückgestellt. Die Realisierung ist erst nach 2030 vorgesehen. Grund dafür ist, dass mit den vorhandenen Kapazitäten, die Netzelemente priorisiert werden, die für den Straßenbahnausbau in Heinersdorf zwingend notwendig sind. Zudem ist die Entwicklung des N3-Elements von einer Wohnungsbauentwicklung entlang der Trasse abhängig. Neben der Erschließung wird durch die Herstellung der Verbindung zwischen der Prenzlauer Promenade und der Romain-Rolland-Straße der Ortskern Heinersdorf (ergänzend zu den Netzelementen N1, N2 und N4) verkehrlich entlastet.
  • Das Netzelement N4 deckt sich teilweise mit der Trassenführung für die aktuell bevorzugte Variante der Verkehrserschließung (VE) Blankenburg, nämlich auf dem Abschnitt zwischen der Heinersdorfer Straße und dem Anschluss an die Pasewalker Straße. Eine teilweise Anbindung des Pankower Tors und eine teilweise Entlastung der Bahnhofstraße wären damit möglich. Sobald die Untersuchung zur VE Blankenburg abgeschlossen ist, wird entschieden, wie mit dem N4-Element weiter vorgegangen wird. Hierbei wird es auch Bürger*innenbeteiligung geben.

Gegenwärtig laufen die vorbereitenden Untersuchungen zur Festsetzung des Entwicklungsgebietes Blankenburger Süden. Auf deren Grundlage können dann die bisher ohne Straßenbahn geplanten Netzelemente der Verkehrslösung Heinersdorf angepasst werden. Aus verkehrlicher, infrastruktureller und umweltplanerischer Sicht könnten insbesondere mit den Netzelementen 1 und 2 bereits erste Entlastungen und Verbesserungen erzielt werden.
Ein Beginn weiterführender Planung wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Etwa von der Festsetzung des Entwicklungsgebiets und den damit verbundenen Vorgaben zur Erschließung des Öffentlichen Personennahverkehrs sowie einer möglicherweise notwendigen Einbeziehung neu geplanter Netzverknüpfungen im Straßenbahnnetz der Verkehrslösung Heinersdorf.
Im gesamten Prozess – von der Planung bis zur Inbetriebnahme – wird sichergestellt, dass sowohl die Untersuchungen für den Bereich Straße als auch die für die Straßenbahn eng verzahnt erarbeitet werden. Konkrete Überlegungen und Planungen zum Bauablauf von Straße und Straßenbahn können erst im Rahmen des Planfeststellungsverfahren aufgezeigt werden.