Straßenbahnplanung im Pankower Osten

Straßenbahn in Berlin

Berlin möchte den Anteil des Umweltverbunds am gesamten Verkehrsaufkommen weiter erhöhen. Der Ausbau des Straßenbahnnetzes zwischen den Pankower Ortsteilen leistet dazu einen wichtigen Beitrag.

Anbindung des Blankenburger Südens

Sollte der geplante Wohnungsbaustandort Blankenburger Süden tatsächlich gebaut werden, muss dieser auch ans Berliner Stadtzentrum sowie an den S-Bahnhof Blankenburg angebunden werden. So sieht es der ÖPNV-Bedarfsplan 2019-2023 vor. Hierfür wurden bereits Grundlagenuntersuchungen durchgeführt, um aus verschiedenen Trassenvarianten jeweils eine bevorzugte herauszuarbeiten. Der genaue Verlauf wird zu einem späteren Zeitpunkt konkretisiert, denn er hängt von mehreren Faktoren ab. So werden etwa im Planfeststellungsverfahren Betroffenheiten, Wirtschaftlichkeit und Umsetzbarkeit sorgfältig abgewogen.

Bis es soweit ist, sind jedoch noch detaillierte weitere Untersuchungen und Planungsprozesse notwendig. Der am 9. Juni 2020 gefasste Senatsbeschluss ermöglicht den Start dieser nächsten Schritte. Im Rahmen der demnächst beginnenden Vorplanung kann die konkrete Trassenfindung in Anlehnung an die ermittelte planerisch zu bevorzugende Variante bestimmt werden. Diese folgt zunächst der bestehenden Straßenbahntrasse an der Aidastraße und schwenkt dann nach Nordosten in Richtung der Kreuzung Blankenburger Straße/ Romain-Rolland-Straße ab. Sie führt im Anschluss weiter nach Nordosten durch Heinersdorf in das künftige Wohngebiet, schwenkt um Richtung Nordwesten durch die Erholungsanlage Blankenburg und trifft schließlich etwa 150 Meter östlich des S-Bahnhofs Blankenburg auf die Bahnhofstraße, der sie bis zum Bahnhof folgt.

Der Standort und die Ausgestaltung einer Wendeanlage stehen noch nicht fest – sie werden im Rahmen eines separaten städtebaulichen Wettbewerbsverfahrens der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen unter Beteiligung der BVG geplant. Weitere Beteiligungstermine werden folgen, um mit Anwohner*innen in einen konstruktiven Dialog treten zu können.

Blankenburg-Sued-Varianten

Unterschiedliche Trassenvarianten, die untersucht wurden und den Blankenburger Süden mit dem Stadtzentrum Berlins verbinden sollen.

Blankenburg-Pzb-Var

Anbindung von Heinersdorf

Die neuen Wohnbaugebiete in Heinersdorf sowie den Wohnungsbaustandort Pankower Tor über die S-Bahnhöfe Pankow und Pankow-Heinersdorf mit dem Stadtzentrum sowie den benachbarten Stadtteilen zu verbinden, ist ebenfalls im ÖPNV-Bedarfsplan 2019-2023 vorgesehen. Für diese neue Ost-West-Verbindung vom Weißenseer Pasedagplatz durch Heinersdorf zum S-Bahnhof Pankow eignet sich eine weitere Straßenbahnverbindung. In einer Grundlagenuntersuchung wurden hierfür die Verlängerungen der Linie 12 oder der 27 geprüft. Daraus gingen verschiedene Trassenvarianten hervor.

Mögliche Haltestellenlagen der Trassenvarianten

Abb. 1: Übersicht der Trassenvarianten

In einem weiteren Schritt wurden diese Streckenvarianten nach einer berlinweit einheitlichen Methodik geprüft und bewertet. Im Ergebnis konnte die Variante 4C überzeugen. Hier wurden aus Sicht der Planenden die unterschiedlichen Belange der Beteiligten am besten erfüllt.

Die in Abbildung 2 skizzierte Strecke stellt den Verlauf der planerisch zu bevorzugenden Variante nach Abschluss der Grundlagenermittlung dar. Im Laufe der weiteren Planungsschritte können sich noch Änderungen ergeben.
Heinersdorf erhält darüber hinaus mit der zusätzlich geplanten Verlängerung der Straßenbahn M2 zur Erschließung des Wohnungsbaustandortes Blankenburger Süden eine neue Verknüpfung in Nord-Süd-Richtung innerhalb des Bezirks und bis in Stadtzentrum.

Planerische Vorzugsvariante

Abb. 2: Verlauf der planerisch zu bevorzugenden Variante, Bild: INTRAPLAN (2020), Kartengrundlage: SenSW

Am 13. April hat der Senat die Straßenbahn-Verlängerung von Weißensee über Heinersdorf bis zum S+U-Bahnhof Pankow beschlossen und beginnt damit die Vorplanung für die Vorzugsvariante.