Vorbereitende Untersuchungen für den Blankenburger Süden

Die Vorbereitenden Untersuchungen in Pankows Osten laufen bereits

Während der Vorbereitenden Untersuchungen für das mögliche neue Stadtquartier „Blankenburger Süden“ werden mehrere Studien zu unterschiedlichen Themen durchgeführt. Erst wenn sie abgeschlossen sind, kann ein Struktur- und Nutzungskonzept erstellt und mit der Umsetzung begonnen werden.

Die Bezeichnung „Vorbereitende Untersuchungen“ (VU) steht für ein gesetzlich vorgegebenes Verfahren, bei dem eine Vielzahl von Studien durchgeführt wird. Ziel ist es, zu ermitteln, ob und wie ein Gebiet in angemessener Weise zu entwickeln ist, um einem Bedarf an Wohn- und Arbeitsstätten sowie an Infrastruktur gerecht zu werden. Die Vorbereitenden Untersuchungen beziehen sich immer auf ein genau abgegrenztes Untersuchungsgebiet, für das zunächst die Grundlagen ermittelt werden. Das heißt, es finden Studien und Analysen zu Themen wie etwa Umwelt, Verkehr oder Bodenwerten statt.

Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse wird ein Struktur- und Nutzungskonzept erarbeitet. Dieses dient dazu, anschließend eine Umsetzungskonzeption zu entwickeln. Sie beschreibt, welche Zeiten und Mittel – organisatorische, rechtliche, finanzielle usw. – angebracht und nötig wären, um gewünschte Entwicklungsziele umzusetzen. Erst anhand all dieser Informationen wird am Ende der Vorbereitenden Untersuchungen darüber entschieden, ob beispielsweise ein neues Stadtquartier entwickelt oder eine neue Bahntrasse geplant werden soll.

Die VU im Blankenburger Süden

Im Blankenburger Süden werden seit Ende 2016 Vorbereitende Untersuchungen durchgeführt, die voraussichtlich 2021 abgeschlossen werden. Sie führen die Ergebnisse von vielen Einzeluntersuchungen zusammen. Erst wenn diese vollständig vorliegen, wird entschieden, ob und wie im Blankenburger Süden ein neues Stadtquartier entwickelt wird.

Die Themen der Untersuchungen im Blankenburger Süden umfassen unter anderem:

  • Verkehr
  • Ökologie und Klimaschutz, z. B. Boden, Flora und Fauna, Artenschutz
  • Baugrund und Altlasten
  • Regenwasser
  • Lärm
  • technische Infrastruktur, z. B. Trink- und Schmutzwasser, Wärme und Energie
  • soziale Infrastruktur, z. B. Schulen, Kitas
  • Bodenwerte
Werkstattverfahren

Werkstattverfahren Blankenburger Süden

Erste Entwürfe für ein mögliches neues Stadtquartier im Blankenburger Süden wurden Anfang 2018 vorgestellt. Nachdem im Rahmen dieser Auftaktarena jedoch deutlich wurde, dass Teile der Öffentlichkeit und der Politik diese für ungeeignet hielten, entschied die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, sich mit ihren Überlegungen für das neue Stadtquartier auf ein kleineres Gebiet zu fokussieren und für dieses ein Werkstattverfahren anzustoßen. Hierbei entwickelten vier Teams verschiedene Entwürfe, in denen sie unter anderem die Themen „Nutzungen und Funktionen“, „Städtebau“, „Verkehr“ sowie „Freiraum und Ökologie“ behandeln. Auch sollen Ideen entwickelt werden, wie sich das Stadtquartier mit der Nachbarschaft vernetzen kann.
Die interdisziplinären Teams bestanden etwa aus Planer*innen, Architekt*innen sowie Landschaftsarchitekt*innen. Sie entwickelten gemeinsam unterschiedliche Testentwürfe.

Werkstattverfahren

Verschiedene Varianten wurden vorgestellt und diskutiert

Die Leitziele bei der Planung für den Blankenburger Süden waren:

  • Es soll ein Mehrwert für die angrenzenden Nachbarschaften entstehen.
  • Es werden 5.000 bis 6.000 Wohnungen für eine vielfältige Bewohnerschaft entwickelt.
  • Es soll Raum für Wohnen, Arbeiten sowie soziale und kulturelle Nutzungen zur Verfügung gestellt werden.
  • Es werden innovative Gewerbeflächen geschaffen.
  • Es sollen eine hohe Lebensqualität durch attraktive Stadt- und Grünräume entstehen.
  • Es soll ein autoarmes Leben mit umweltfreundlicher Mobilität ermöglicht werden.
  • Es wird ein klima- und umweltschonendes Stadtquartier geschaffen.
  • Gemeinsame und partizipative Prozesse stellen die Basis für ein lebendiges Quartier dar.
Beteiligte am Werkstattverfahren

Beteiligte am Werkstattverfahren

Mit dem Werkstattverfahren und den Testentwürfen wurde insgesamt detaillierter, als es in Vorbereitenden Untersuchungen eigentlich erforderlich ist, geprüft, wie die zukünftige städtebauliche Struktur aussehen könnte. Die Testentwürfe sollten dabei zum Beispiel aufzeigen, wie viele Häuser von welcher Größe auf welcher Fläche in etwa geplant werden müssen, um bis zu 6.000 Wohnungen zu schaffen. Gleichzeitig sollten Gewerbe, Schulen, Grünflächen und andere Nutzungen mit entsprechendem Flächenbedarf mitgedacht werden. Im Werkstattverfahren wurde sozusagen getestet, wie das neue Quartier auf einer etwas detaillierteren Ebene funktionieren und aussehen könnte, um daraus wiederum das neue abstrakte Struktur- und Nutzungskonzept abzuleiten. Über die verschiedenen Entwürfe konnten Bürger*innen online abstimmen, diese diskutieren und kommentieren. Nun ist das Verfahren abgeschlossen. Schlussendlich wurden zwei Entwürfe zusammengezogen. Sie dienen als Grundlage für den Abschluss der Vorbereitenden Untersuchungen. Die Testentwürfe greifen keinem späteren städtebaulichen Entwurfsprozess für eine Realisierung eines neuen Stadtquartiers vor, sondern bereiten es vor, so wie es für den Abschluss der Vorbereitenden Untersuchungen benötigt wird.

Ziele des Werkstattverfahrens:

  • fachliche Rahmensetzungen überprüfen;
  • unterschiedliche städtebauliche Ideen diskutieren;
  • qualitative Ziele für das neue Stadtquartier entwickeln;
  • Grundlagen für die Erstellung eines Struktur- und Nutzungskonzepts als Abschluss der Vorbereitenden Untersuchung erarbeiten;
Bürger*innen konnten sich mit Vorschlägen einbringen

Bürger*innen konnten sich mit Vorschlägen einbringen

So lief das Werkstattverfahren ab

Das Werkstattverfahren verlief kooperativ, das heißt die Teams erstellten die Testentwürfe gleichzeitig und es gab gemeinsame Zwischen- und Präsentationstermine. Während der öffentlichen Zwischenpräsentation am 14. Februar 2020 konnten interessierte Bürger*innen Hinweise, Anregungen und kritische Anmerkungen im Dialog mit den Planungsteams erörtern und diese so in den Entwurfsprozess einfließen. Der Projektbeirat hat die Entwürfe in dieser Phase des Werkstattverfahrens ebenfalls kritisch diskutiert.

Ablauf des Werkstattverfahrens

Ablauf des Werkstattverfahrens

Aufgrund der angeordneten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie mussten die öffentliche Abschlusspräsentation der Entwürfe Ende April 2020 und die daran anschließenden, nicht öffentlichen Sitzungen von Projektbeirat und Empfehlungsgremium verschoben werden. Bürger*innen hatten aber die Möglichkeit, vier Wochen online über die Entwürfe abzustimmen. Das Gremium empfahl im Anschluss, zwei Entwürfe zusammenzulegen. Dieser Empfehlung hat Sebastian Scheel, Senator für Stadtentwicklung und Wohnen, bereits zugestimmt. Sie finden in einem nächsten Schritt Eingang in ein Struktur- und Nutzungskonzept.