Erste Entwürfe für ein mögliches neues Stadtquartier im Blankenburger Süden wurden Anfang 2018 vorgestellt. Nachdem im Rahmen dieser Auftaktarena jedoch deutlich wurde, dass Teile der Öffentlichkeit und der Politik diese für ungeeignet hielten, entschied die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, sich mit ihren Überlegungen für das neue Stadtquartier auf ein kleineres Gebiet zu fokussieren und für dieses ein Werkstattverfahren anzustoßen. Hierbei entwickelten vier Teams verschiedene Entwürfe, in denen sie unter anderem die Themen „Nutzungen und Funktionen“, „Städtebau“, „Verkehr“ sowie „Freiraum und Ökologie“ behandeln. Auch sollen Ideen entwickelt werden, wie sich das Stadtquartier mit der Nachbarschaft vernetzen kann.
Die interdisziplinären Teams bestanden etwa aus Planer*innen, Architekt*innen sowie Landschaftsarchitekt*innen. Sie entwickelten gemeinsam unterschiedliche Testentwürfe.
Vorbereitende Untersuchungen für den Blankenburger Süden

Bild: Dirk Laubner, Mai 2019
Während der Vorbereitenden Untersuchungen für das mögliche neue Stadtquartier „Blankenburger Süden“ werden mehrere Studien zu unterschiedlichen Themen durchgeführt. Erst wenn sie abgeschlossen sind, kann ein Struktur- und Nutzungskonzept erstellt und mit der Umsetzung begonnen werden.
Die Bezeichnung „Vorbereitende Untersuchungen“ (VU) steht für ein gesetzlich vorgegebenes Verfahren, bei dem eine Vielzahl von Studien durchgeführt wird. Ziel ist es, zu ermitteln, ob und wie ein Gebiet in angemessener Weise zu entwickeln ist, um einem Bedarf an Wohn- und Arbeitsstätten sowie an Infrastruktur gerecht zu werden. Die Vorbereitenden Untersuchungen beziehen sich immer auf ein genau abgegrenztes Untersuchungsgebiet, für das zunächst die Grundlagen ermittelt werden. Das heißt, es finden Studien und Analysen zu Themen wie etwa Umwelt, Verkehr oder Bodenwerten statt.
Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse wird ein Struktur- und Nutzungskonzept erarbeitet. Dieses dient dazu, anschließend eine Umsetzungskonzeption zu entwickeln. Sie beschreibt, welche Zeiten und Mittel – organisatorische, rechtliche, finanzielle usw. – angebracht und nötig wären, um gewünschte Entwicklungsziele umzusetzen. Erst anhand all dieser Informationen wird am Ende der Vorbereitenden Untersuchungen darüber entschieden, ob beispielsweise ein neues Stadtquartier entwickelt oder eine neue Bahntrasse geplant werden soll.
Die VU im Blankenburger Süden
Im Blankenburger Süden werden seit Ende 2016 Vorbereitende Untersuchungen durchgeführt, die voraussichtlich 2021 abgeschlossen werden. Sie führen die Ergebnisse von vielen Einzeluntersuchungen zusammen. Erst wenn diese vollständig vorliegen, wird entschieden, ob und wie im Blankenburger Süden ein neues Stadtquartier entwickelt wird.
Die Themen der Untersuchungen im Blankenburger Süden umfassen unter anderem:
- Verkehr
- Ökologie und Klimaschutz, z. B. Boden, Flora und Fauna, Artenschutz
- Baugrund und Altlasten
- Regenwasser
- Lärm
- technische Infrastruktur, z. B. Trink- und Schmutzwasser, Wärme und Energie
- soziale Infrastruktur, z. B. Schulen, Kitas
- Bodenwerte

Bild: K. Lühr/IKU
Werkstattverfahren Blankenburger Süden

Verschiedene Varianten wurden vorgestellt und diskutiert
Bild: K. Lühr/IKU
Die Leitziele bei der Planung für den Blankenburger Süden waren:
- Es soll ein Mehrwert für die angrenzenden Nachbarschaften entstehen.
- Es werden 5.000 bis 6.000 Wohnungen für eine vielfältige Bewohnerschaft entwickelt.
- Es soll Raum für Wohnen, Arbeiten sowie soziale und kulturelle Nutzungen zur Verfügung gestellt werden.
- Es werden innovative Gewerbeflächen geschaffen.
- Es sollen eine hohe Lebensqualität durch attraktive Stadt- und Grünräume entstehen.
- Es soll ein autoarmes Leben mit umweltfreundlicher Mobilität ermöglicht werden.
- Es wird ein klima- und umweltschonendes Stadtquartier geschaffen.
- Gemeinsame und partizipative Prozesse stellen die Basis für ein lebendiges Quartier dar.

Beteiligte am Werkstattverfahren
Bild: SenSW/Urban Catalyst

Bürger*innen konnten sich mit Vorschlägen einbringen
Bild: K. Lühr/IKU
So lief das Werkstattverfahren ab
Das Werkstattverfahren verlief kooperativ, das heißt die Teams erstellten die Testentwürfe gleichzeitig und es gab gemeinsame Zwischen- und Präsentationstermine. Während der öffentlichen Zwischenpräsentation am 14. Februar 2020 konnten interessierte Bürger*innen Hinweise, Anregungen und kritische Anmerkungen im Dialog mit den Planungsteams erörtern und diese so in den Entwurfsprozess einfließen. Der Projektbeirat hat die Entwürfe in dieser Phase des Werkstattverfahrens ebenfalls kritisch diskutiert.

Ablauf des Werkstattverfahrens
Bild: SenSW/Urban Catalyst