Die Alte Nationalgalerie gehört zum Gebäudeensemble der Museumsinsel in Mitte und ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Sie gilt als eine der bedeutendsten Museumsarchitekturen des 19. Jahrhunderts.
Zum von Friedrich Wilhelm IV. und August Stüler 1841 ausgearbeiteten Plan einer "Freistätte für Kunst und Wissenschaft" auf der Spreeinsel gehörte auch eine Festhalle für die Universität. Stüler entwarf einen antiken Tempelbau auf hohem Sockel mit vorgelegter doppelläufiger Freitreppe.
Der Weg zur Nationalgalerie
Der Bau war vor allem auf die städtebauliche Fernsicht an der Nordostseite der Spreeinsel angelegt. Im Untergeschoss sollten Hörsäle untergebracht werden. Das Projekt wurde jedoch nie verwirklicht. Erst als 1861 der Bankier Wagener starb, der dem Staat seine Sammlung von 262 zeitgenössischen Gemälden mit der Auflage vermacht hatte, eine Nationalgalerie zu gründen, griff man auf Stülers Konzeption zurück. Der Bau war zwar nicht optimal für Museumszwecke, doch die freie Lage und seine Höhe garantierten genügend Licht.
Bauausführung der Alten Nationalgalerie durch Heinrich Starck
Die Bauausführung übernahm nach Stülers Tod 1866–76 Heinrich Strack, von dem auch die Entwürfe zur Innenausstattung stammen. Es handelt sich um einen Tempel korinthischer Ordnung, der auf der Rückseite mit einem Halbkreis abschließt. Acht Säulen bilden auf der Vorderseite eine Säulenhalle mit Giebel, seitlich sind dem Baukörper nur Halbsäulen vorgesetzt, zwischen ihnen Tafeln mit den Namen deutscher Künstler. Die Rückwand der Säulenhalle zeigt auf einem Fries die Entwicklungsgeschichte der deutschen Kunst – von Karl dem Großen bis Kaulbach – und das Giebelrelief "Germania als Beschützerin der Künste".
Architektur der Alten Nationalgalerie
Die drei Frauenfiguren auf der Giebelspitze personifizieren die Malerei, die Bildhauerei und die Architektur. Die Freitreppe hat rein repräsentativen Charakter, der Eingang liegt unten. Über ihm thront das Reiterstandbild Friedrich Wilhelms IV. von Alexander Calandrelli. In den Schalen auf den Geländersockeln brannten früher zu besonderen Anlässen Feuer. Der 12 Meter hohe Sockel enthält ein Magazin- und Verwaltungsgeschoss sowie ein ursprünglich für Skulpturen vorgesehenes Geschoss. Der obere Säulenbau wies ursprünglich in der Mitte drei hohe, durch Oberlichter beleuchtete Räume auf, um die sich zwei Ausstellungsgeschosse legten. 1935 wurden auch die großen Säle in zwei Geschosse unterteilt. Das gesamte Areal ist zur Straße und der Spree hin dem Getriebe der Welt durch Kolonnaden entrückt. Die Nationalgalerie wurde 1996–2001 grundlegend saniert.
Die Alte Nationalgalerie ist vollständig rollstuhlgeeignet. Rechts vom Haupteingang ist eine Rampe vorhanden. Nach Anmeldung werden Gebärdenführungen angeboten.
Eintritt
12 Euro, ermäßigt 6 Euro
Führungen
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