Wo steht die größte Kirche der Welt?

Blick auf den Petersdom in Rom

Blick auf den Petersdom in Rom

von Ursula A. Kolbe

Es ist der Petersdom. Er steht in Rom und ganz exakt in der Vatikanstadt, wo der Papst, das Oberhaupt der katholischen Kirche, seinen Sitz hat, die prächtige Kuppel der Petersbasilika also immer über der italienischen Hauptstadt thront. Beeindruckend auch die Größe von 22.000 Quadratmetern. Das entspricht etwa drei Fußballfeldern.

Dabei hatte der berühmte Michelangelo vor fast 500 Jahren ursprünglich andere Vorstellungen, als er sich mit dem riesigen Holzmodell seines Vorgängers beschäftigte. Seiner Vorstellung nach sollte alles kleiner, aber großartiger werden. Er wollte ein quadratisches Gebäude, das vor allem in die Höhe steigt. Besonders wichtig war ihm auch eine majestätische Kuppel. Mit ihr sollte das Grab des Apostels Petrus im Zentrum der Basilika überdacht werden. Und hell sollte das Gotteshaus sein, mit vielen großen Fenstern, auch in der Kuppel.

Der geniale Künstler war bei Beginn der Bauarbeiten schon über 70 Jahre alt, und er wollte wenigstens zu seinen Lebzeiten noch den Südflügel errichten. Da, so dachte er, würde auch der Rest so weiter gebaut werden. Der Nachfolger hatte einige Änderungen. Doch die Petersbasilika blieb größtenteils Michelangelos Meisterwerk. Getragen von einem Wald aus 800 Säulen, schuf er einen Dom, dessen Kuppel bis heute eine unerreichte Größe hat.

Lange Zeit blieb ein Rätsel, wie die Handwerker damals die tonnenschweren Steine in bis zu 143 Meter Höhe schafften. Historiker wiesen nach: Michelangelo konstruierte ein schwebendes Gerüst, das schwerste Gewichte in die Höhe hievte. Eine Leistung, die noch heute jedem Bauingenieur Respekt abnötigt.

Michelangelo selbst erlebte die Vollendung des Doms nicht mehr. Insgesamt 100 Jahre Bauzeit, 18 Päpste und zwölf Architekten brauchte es, bis der Schlussstein gesetzt werden konnte.