Mit der DB barrierefrei nach Tirol – ins Herz der Alpen

Handbiker auf der Alpenstraße

von Ursula A. Kolbe

Während der ITB wurde auch ein neues Kapitel in Sachen Barrierefreiheit Deutsche Bahn (DB) – Tirolwerbung, zugeschnitten gerade für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, aufgeschlagen. So hat die DB im Projekt „BARRIEREFREI Austria“ gemeinsam mit den österreichischen Kooperationspartnern Mobilitätspakete entwickelt, die die An- und Abreise mit möglicher Ein-, Um- und Ausstiegshilfe, die Anschlussmobilität am Urlaubsort, die Übernachtung sowie ein mögliches Ausflugs- und Kulturprogramm beinhalten.

Nähere Informationen darüber zu vermitteln, luden die DB und die Tirolwerbung, beide auch langjährige Aussteller auf der ITB, in den Bahntower am Potsdamer Platz zu Tiroler Gastlichkeit ein.

Gleich fünf Ferienregionen in Tirol machen den Start bei den neugeschaffenen Reiseangeboten: Ellmau am Wilden Kaiser, das Ferienland Kufstein, das Kaunertal Naturpark & Gletscherregion, Kitzbühel Tourismus sowie Innsbruck und seine Feriendörfer.

Der Focus liegt auf dem „Tourismus für Alle“. Das betrifft Angebote an Rollstuhlfahrer, seh- und körperbehinderte Personen, an die Älteren wie auch Familien mit kleinen Kindern. Den Möglichkeiten im Herz der Alpen sind schier keine Grenzen gesetzt.

„Wir freuen uns, Partner der neuen Kooperation zu sein, um damit mobilitätseingeschränkten Menschen die Reise aus Deutschland in das beliebte Urlaubsland Österreich zu erleichtern“, kommentierte Ellen Engel-Kuhn, Leiterin Kontaktstelle für Behindertenangelegenheiten bei der DB, dieses neue Paket.

Egal, ob der Interessierte Informationen zur Reise, zu den Unterkünften, Tipps zum Thema Essen und Trinken, Gesundheit, Natur, Sport und Freizeit mit Musik und Kultur wünscht – die hierfür eingerichtete Internetseite liefert vielfältige Informationen und stellt alle Serviceleistungen und Ansprechpartner vor. Dazu gibt es eine Vorlesefunktion, die nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen zu schätzen wissen.

Weitere Infos zum Projekt „BARRIEREFREI Austria“ unter www.bahn.de/reiseziele-barrierefrei. Telefonische Buchung auch über die Mobilitätszentrale (MSZ) der DB: 0180 6 512 512. Überhaupt unterstützen die MSZ-Mitarbeiter Reisende bei der gesamten Planung einer Bahnreise bis hin zu notwendigen Hilfen beim Ein-, Um- und Aussteigen.

Nicht zu vergessen die Broschüre „Mobil mit Handycap – Angebote und Services für mobilitätseingeschränkte Reisende“. Online auf bahn.de oder im DB-Reisezentrum erhältlich.

Die Bedeutung dessen wird durch den Fakt unterstrichen, dass die Hälfte aller Tiroler Gäste aus der Bundesrepublik kommt. Allein in Deutschland haben 9,6 Millionen Deutsche eine amtlich anerkannte Behinderung; wiederum 1,6 Millionen von ihnen sind Rollstuhlfahrer und 40 Prozent von ihnen physisch und finanziell die Möglichkeit zu reisen, sofern sie zuverlässige Angebote kennen würden.

„Und wir haben in Österreich schließlich Hammer-Destinationen, die können wir doch niemandem vorenthalten“, sagt die gebürtige Wiesbadnerin, jetzige Wahltirolerin und gabana-Gründerin Kornelia Grundmann. Sie weiß, wovon sie spricht, ist sie doch durch die schwere Krankheit Multiple Sklerose heute selbst an den Rollstuhl gebunden.

Aus ihren persönlichen Schicksalsschlägen und Erleben gründete die Architektin Kornelia Grundmann zusammen mit ihrem Mann, dem Architekten Ralf Grundmann, vor vier Jahren gabana, die Agentur für ganzheitliches, barrierefreies & nachhaltiges Management.

Beide profitieren von ihren langjährigen Erfahrungen in den USA, Australien und Fernost sowie ihrem umfassenden Netzwerk in Deutschland Österreich, der Schweiz und Italien. Aus einer persönlichen Betroffenheit und dem tiefsten Herzenswunsch, etwas für mobilitätseingeschränkte Menschen zu tun, entwickelte sich in Tirol seitdem ein wahres Kompetenzzentrum in Sachen Barrierefreiheit.

Noch einmal Kornelia Grundmann: „Ellmau ist mittlerweile zu meiner geliebten und gelebten Heimat geworden. Vor allem die grenzenlose Begeisterung der Hoteliers zum Thema Barrierefreiheit, wie im Hotel Hochfilzer oder in den Kaisersuites. Hier wird unsere ganzheitlliche Beratung und Betreuung wirklich gelebt.“

Mobil vor Ort in Tirol

In dieser herrlichen Region, sagen die Einheimischen, braucht man wahrlich kein Auto. Dank Gästekarte, regelmäßiger Shuttlebusse zu den Bahnhöfen und Wanderwegen sowie gut ausgebautem Nahverkehr ist man vor Ort genau so mobil wie mit dem eigenen Auto.

Immer häufiger ist die Gästekarte gleichzeitig auch eine Mobilitätskarte für den Übernachtungsgast. Im Zillertal etwa ermöglicht dies die „Zillertaler Aktivcard“. Im Ötztal ist das die „Ötztaler Premiumcard“. Kostenfrei ist der Pitztaler Regiobus für alle dortigen Übernachtungsgäste.

Jeder Urlaubsgast in der Ferienregion TirolWest erhält die kostenfreie TirolWest Card – und ist damit rundum mobil. Mehr unter www.bahn.de/österreich.

Mit täglich acht Direktverbindungen nach Tirol und zahlreichen Verbindungen mit nur einem Umstieg sind viele der schönsten Tiroler Urlaubsregionen mit der DB und den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) schnell erreichbar.

Mit dem Europa-Spezial der Bahn geht es bereits ab 39 Euro nach Tirol (2.Kl., solange der Vorrat reicht). Grenz-Verbindungen bereits ab 19 Euro, z. B. von München nach Innsbruck. Die BahnCard 25 bietet nochmals 25 % Rabatt auf das Europa-Spezial.

Familien: Eigene Kinder und Enkelkinder unter 15 Jahren reisen kostenlos mit. Lediglich der Eintrag auf der Fahrkarte der Eltern bzw. Großeltern ist nötig.

ITB: Tag des barrierefreien Tourismus

Wie im letzten Jahr führte die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) den „Tag des barrierefreien Tourismus“ in enger Zusammenarbeit mit der NatKo (Tourismus für Alle in Deutschland e. V.) durch. Dabei standen im Fokus die Herausforderungen des demografischen Wandels sowie die Entwicklung barrierefreier touristischer Angebote.

Deutlich wurde: Die sich daraus ableitenden Bedürfnisse unserer zunehmend älter werdenden Gesellschaft und der oft enge Zusammenhang von Alter und Behinderung haben das öffentliche Bewusstsein geprägt und die Sensibilität der Branche für das Thema Barrierefreiheit weiter geschärft.