Was mir besonders Freude bereitet - Pakete packen

blaues Paket mit roter Schleife

von Gabriele Lutzke

Evi, die erst vor ein paar Jahren in unsere Nachbarschaft gezogen und mir inzwischen eine mütterliche Freundin geworden ist, brachte mich zu der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“.

Jedes Jahr packt sie 10 Pakete für arme Kinder zu Weihnachten. Auch ihr Mann Günter hilft jedes Jahr mit. Er beklebt viele Schuhkarton liebevoll mit Geschenkpapier.

Die evangelische Kirche organisiert seit vielen Jahren weltweit Transporte in verschiedene Länder. Seit ein paar Jahren mache ich bei der Aktion mit. Dazu braucht man ja nicht gläubig sein.

Ich freue mich, ein paar Kindern eine kleine Freude bereiten zu können. Jedes Jahr packe ich 2 Pakete, eins für einen Jungen und eins für ein Mädchen.

Anfangs habe ich noch fleißig mitgestrickt, 30 Schals und Mützen und ein paar kleine Pullover waren kein Problem. Nun strickt Evi allein fleißig weiter. So sammle ich Wolle für die Strickerin, treibe bei Bekannten kleine Werbegeschenke auf und kaufe auch Stifte, Hefte, Malbücher und andere Dinge.

Mitte November gehen die Pakete auf die Reise. In einer Sammelstelle kontrollieren viele fleißige Helfer die Päckchen auf Vollständigkeit. Wenn etwas fehlt, dann packen wir was dazu. So soll in jedem Paket etwas zum Anziehen, zum Spielen, zum Naschen und Hygieneartikel vorhanden sein. Außen sind die Pakete liebevoll mit Geschenkpapier beklebt.

Ein Aufkleber sagt aus, ob es für einen Jungen oder ein Mädchen bestimmt ist und für welche Altersgruppe. Im letzten Jahr lagerten bei der Familie, bei der wir immer helfen, fast 3000 Päckchen.

Zu Beginn des neuen Jahres gibt es dann immer eine Danksagungsveranstaltung. Dort erfahren wir wie viele Pakete aus welchen Ländern wohin verteilt worden sind.
Am ergreifendsten ist jedoch jedes Mal der Erlebnisbericht der Helfer, welche die Weihnachtsgeschenke vor Ort in Waisenhäusern oder in sehr armen Familien verteilen.

Man sieht viele Kinder, die zerlumpt umherlaufen und in sehr ärmlichen Verhältnissen leben. Eine Familie wohnte mit 6 Kindern in einem Raum mit 2 Matratzen und einem winzigen Ofen, ohne Toilette und Wasser.
Es gab Tränen bei den Erwachsenen, weil sie ihren Kindern keine Weihnachtsgeschenke machen können.

Die strahlenden Kinderaugen sind für mich das Schönste, wenn die Kleinen ihre Pakete empfangen und auspacken.

Das ist der Grund, warum ich weitermache.
Sollte es Menschen geben, die Wolle haben und diese nicht mehr brauchen, würden wir uns sehr darüber freuen!