Die Fußgängerbrücke am S-Bahnhof Marzahn - Zwischenbericht

Bauwerk mit Kran

von Waltraud Käß

Es ist kaum zu glauben. Aber genau vor einem Jahr, in der Ausgabe September/Oktober 2017 hat die „Spätlese“ über die Vorbereitung, die Schwierigkeiten, den voraussichtlichen Baubeginn der Verlängerung der Fußgängerbrücke vom Eastgate bis zum Wiesenburger Weg berichtet. Mit den Bauarbeiten sollte im Herbst 2017 begonnen werden.

Der Herbst kam, doch außer einigen Erdarbeiten und Sandhügeln da und dort war von einem Beginn noch nicht viel zu sehen. Nun gibt es Arbeiten, die auch noch im Hintergrund laufen, also sollte man sich in Geduld üben.
Dann plötzlich ein großes Informationsschild am Wiesenburger Weg: Die Deutsche Bahn verkündet, dass dieses Bauvorhaben im September 2017 beginnt und im April 2019 fertig gestellt sein soll. Der Mensch freut sich. Das ist doch ein Versprechen.

Lange Zeit war von Bauarbeitern keiner zu sehen – aber die Bauunterkunft am Wiesenberger Weg war eingerichtet. Doch dann ging es los. Eine Baugrube wurde ausgehoben, Verschalungen eingebracht, In der Baugrube wurde gehämmert, geschraubt, Armierungen eingebracht. In der Zeit waren meistens zwei Bauarbeiter am Arbeiten, aber mehrere passten wohl auch nicht in diese Grube.

Danach ragten lange Zeit ragten nur die Armierungsstähle aus der Grube in den Himmel – und kein Mensch war zu sehen. Vielleicht mussten die Armierungen erst in den Beton wachsen. Gut, jedes Bauwerk braucht seine Zeit.

Wie groß war die Freude, als man schon von weitem erkennen konnte, dass an der Baustelle ein Kran stand, der Fertigbauteile in die vorhandene Baugrube absenkte. Leider waren es nur wenige. Nun steht der Kran schon seit Wochen, doch wo ist der Kranführer und andere Bauarbeiter? Haben sie hitzefrei? Oder fehlen die Fertigteile? Oder fehlt gar die Baufirma? Das Bauwerk ist jedenfalls seit dem 29. Juni 2018 nicht mehr gewachsen, von diesem Datum stammt das Foto – dieser Zwischenbericht entstand erst am 26. Juli.

Immerhin ist dieses Bauvorhaben ein Millionenprojekt, woraus man die Hoffnung ableiten konnte, dass es auch zügig realisiert wird. Da haben sich aber auf Grund der Beobachtungen Ende Juli jetzt erhebliche Zweifel eingestellt. Bei dem vorgelegten Tempo schwindet der Glaube daran, dass die Arbeiten noch im Plan liegen. Es ist zu vermuten, dass auch der Bezirk mit dem Fortgang der Arbeiten nicht zufrieden ist. Bleibt die Hoffnung, dass dieses Projekt zeitlich nicht so ausufert wie der neue Flughafen.

Denn die Verlängerung der Brücke wird aus einem weiteren Grund gebraucht. Zwischen dem Georg-Knorr-Platz und dem Wiesenburger Weg soll nach Vorstellungen des Senats ein gemischtes Gewerbe- und Wohngebiet mit bis zu 1000 Wohnungen entstehen. Dann wird diese Brücke noch stärker frequentiert als bisher vorgesehen.