Roland, du unterrichtest seit einigen Jahren die „City Hall Shakers“. Was ist denn der Ursprung und Hintergrund dieser Truppe?
“Die Trommelgruppe wurde ursprünglich als „aktive Pause“ für die Mitarbeitenden des Bezirksamtes gegründet, deshalb treffen wir uns auch immer zur Mittagszeit, zwischen 13 und 14 Uhr. Seit einem Jahr ist es ein Kurs für alle Erwachsenen, auch außerhalb des Bezirksamtes – von jung bis alt, alle können dabei sein.”
Was für Leute machen bei Euch mit, und wen würdet ihr noch aufnehmen?
“Es gibt einen Stamm von Leuten, noch aus der Zeit der „aktiven Pause“, die schon seit circa sechs Jahren dabei sind. Und es gibt auch immer wieder neue Leute, die Interesse am Trommeln haben, und dann auf eine „Schnupperstunde“ vorbeikommen. Es ist wichtig zu wissen, dass jede:r sofort mitmachen und sich in dieser Gruppe wohlfühlen kann – unabhängig von vorhandenen oder nicht vorhandenen Rhythmus-Kenntnissen.”
Was spielt ihr für Rhythmen, was für Stücke?
“Meist spielen wir Rhythmen aus Westafrika und Brasilien – zum Beispiel Samba, Afoxe oder Kuku – auf traditionellen Instrumenten – z.B. Djembe, Surdo, A Gogo oder Basstrommel. Es geht dabei um die Technik, mit der man die Instrumente spielt, um die Rhythmen selber, und um das Lernen von Abläufen. Wir proben das alles intensiv bis zu einem Konzert, und dann kommen neue Stücke und Rhythmen. Body Percussion gehört auch mit zu unserem Repertoire.”
Habt ihr die Instrumente alle da, oder müssen die Sachen mitgebracht werden?
“Wir haben alle Instrumente vor Ort in unserem Probenraum in der Martin-Buber-Straße 21!”
Wie sieht eine Probe bei euch aus?
“Die Leute kommen zwischen 12:45 und 13 Uhr an, meistens habe ich dann schon ein paar Instrumente aufgebaut. Wir stellen uns in einem Kreis auf, und machen ein Body Percussion Warmup. Danach proben wir auf den Instrumenten Rhythmen, Stücke und Abläufe, räumen alles danach wieder weg und verabschieden uns. Die Proben sind eigentlich immer sehr locker und lustig! Auch wenn mal etwas schiefgeht: wir nehmen es gelassen und mit Humor …”
Was denkst du, wie profitieren die Schüler:innen von diesem Ensemble?
“Unabhängig vom Alter und Niveau profitieren alle von der Teilnahme! Es ist toll zu beobachten, wie das Selbstbewusstsein der Leute wächst – viele denken anfangs, sie bekommen das alles nicht hin, weil sie sich selber für untalentiert halten. Das Spielen von Rhythmen auf Instrumenten und dem eigenen Körper hat auch sehr positive Auswirkungen auf das Körpergefühl. Ab und zu gibt es bei uns auch Leute, die schon fortgeschrittene Kenntnisse in Rhythmik haben – zum Beispiel, weil sie Schlagzeug spielen. Und auch die lernen etwas dazu, weil das Thema „Rhythmus“ einfach unerschöpflich ist.”
Du bist ja bei uns Schlagzeug-Lehrer. Was gefällt dir persönlich besonders daran, diese Percussion Truppe zu unterrichten?
“Mir gefällt die Herausforderung! Jede Woche ist unsere Probe etwas anders, und ich muss mich auch jede Woche neu darauf vorbereiten. Mir gefällt aber auch der Unterschied zum Einzelunterricht, nämlich, dass wir eine große Gruppe sind. Es ist einfach etwas Anderes, wenn alle zusammen im Kreis stehen und zusammen spielen. Es ist schön zu sehen, wie die Leute Freude haben und wachsen. Und der satte Percussion Sound klingt einfach toll!”