Jörg Schippa ist Gitarrist, Komponist und letzlich Konzeptionalist. Sein hauptsächliches Interesse gilt der Entwicklung der eigenen musikalischen Sprache entweder im Alleingang oder als Teil eines Gruppenprozesses. Die zentralen Anregungen fand er am Beginn seiner Entwicklung im Jazz eines Miles Davis oder Jim Hall, die er wegen ihres lebenslangen Willens zur Weiterentwicklung ihrer Musik bis heute zu seinen Vorbildern zählt. Das Bedürfnis, die Musik immer weiter zu öffnen, führte schnell zu Jimi Hendrix, Ry Cooder, Prince, Tom Waits u.a. auf der einen Seite, zu Bartok, Stravinsky, Messiaen, Ligeti und Schnittke auf der anderen Seite.
Den ersten Gitarrenunterricht -– Zielrichtung “klassische Gitarre” – erhielt er mit dem 12. Lebensjahr. Nach dem Wechsel des Gitarrenlehrers wurde ihm Blues und Improvisation nahegebracht. Verschiedene Lehrer, u.a. Walter Norris und Jaime Zenamon, sowie diverse masterclasses mit John Abercrombie, Dave Liebman, Richie Beirach etc. gaben hinreichende Anregungen für weitere Studien.
Erste Auftritte in Jazzkneipen spielte er mit 18. Er sammelte Erfahrung in Bigbands, Jazztrios, Jazzrockgruppen, machte Theatermusik. Er spielte u.a. mit Kenny Wheeler, Ernst Reisjeger, Marek Balata, Uwe Kropinski, Carlos Bica, Friedemann Graef , Hannes Zerbe und war auf verschiedenen Festivals wie Jazz Across the Border, Jazzfocus, Ost-West Festival Nürnberg, Gostenhofer Jazztage, Hessen-Jazzfestival, Multiphonics Festival Köln etc. zu hören. Er arbeitete sich im Laufe der Jahre immer weiter in den Bereich des zeitgenössischen Jazz, der Avantgarde und E-Musik vor. Den heutigen Stand könnte man als aufgeklärte zeitgenössische Musik bezeichnen, in der rein klangmalerische Komponente ebenso zu finden sind wie Grooves, Melodien und interessante harmonische Strukturen.
Seine Arbeit hat Anerkennung gefunden etwa im hochdotierten Neuköllner Kulturpreis 1988, oder im Gewinn des Studiopreises des Berliner Senats 1992 und 1993. Ein Stipendium des Berliner Senats ermöglichte im Jahr 2000 die Realisierung einer Komposition für Blechbläserquintett und Improvisationstrio, aufgeführt und vom SFB/RBB mitgeschnitten beim Jazzfocus. Ein Kompositionsauftrag der Klangwerkstatt Berlin führte zum Projekt “Rattle the Cage”, ein weiterer 2007 zur Realisation einer zeitgenössische Variante der Kaffeekantate von J.S.Bach.
Zuletzt wurden mit der Band “Unbedingt” (Klarinette,Bassklarinette und Schlagzeug) CD´s 2010 und 2014, mit dem Gitarrentrio “Kiosk” 2017 veröffentlicht.
Text und Foto wurden von der beschriebenen Person zur Verfügung gestellt.