Kommt dir das bekannt vor?
Du gehst in einen Chat, und sofort wirst du von Fragen nach Sex und Nacktselfies nur so bombardiert. Oder du chattest wochenlang mit einer Person, die du im Netz kennengelernt hast. Mit der Zeit werdet ihr Freunde. Doch von einem Tag auf den anderen hast du ein eigenartiges Gefühl. Denn dein Internet-Freund oder deine Internet-Freundin stellt dir plötzlich sexuelle Fragen und will, dass du dich vor der Webcam ausziehst. Und wenn du nicht mitmachst, macht er oder sie dir total Druck. Vielleicht schickt er oder sie dir auch Nacktselfies und verlangt von dir, dass du ihm oder ihr welche schickst.
Ist dir oder einer Freundin oder einem Freund von dir sowas schon mal passiert? Dann hattet ihr es mit Cybergrooming zu tun.
Das Wort Cybergrooming setzt sich zusammen aus Cyber (für Internet, auch Cyberspace genannt, klar) und Grooming. Grooming kommt auch aus dem englischen und bedeutet eigentlich „Pflege“. Mit „Pflege“ hat Cybergrooming natürlich nichts tun, aber viele Täter und Täterinnen machen sich „behutsam“ an Kinder und Jugendliche heran, bauen eine Beziehung auf und „pflegen“ sie, um ihre Ziele – nämlich das Mädchen oder den Jungen zu missbrauchen – zu verfolgen. Manchmal sprechen sie sogar von Liebe, aber auch damit hat Cybergrooming rein gar nichts zu tun. Es geht ihnen nur um sich selbst und ihr Verlangen, nicht um dich und deine Bedürfnisse. Das ist echt keine Liebe.