Von außerordentlicher Bedeutung für das Stadtbild sind die Fassaden, Dächer und Fenster/Türen als Zeugnisse der jeweiligen Bauepoche. Der Straßenraum wirkt durch die Plastizität der Fassadengestaltung und durch die Farbgestaltung lebendig und angenehm. Die Wohnanlagen der 20er und 30er Jahre besaßen in der Regel keine aufwändige Ornamentik. Lediglich in Glattputz abgesetzte Faschen, eine Umfassung der Eingangstür, ein Ziegelband unter der Traufe, Ziegelapplikationen an Treppenhäusern, Hauseingängen, Balkonen oder eine horizontale Gliederung der Fassade durch Farb- und Putzwechsel und aus der Fassade hervortretende Balkone oder Doppelloggien gliedern die teilweise sehr langen Fassadenabschnitte. Ein weiteres Gestaltungselement stellen zurückgesetzte und über die Traufe hinausragende Treppenhäuser dar.
Die wichtigsten Elemente der Fassadengliederung an diesen Wohnbauten sind die Fenster. Sie wurden aus Holz als stehende und liegende Formate ausgeführt. Die stehenden Fensterformate wurden überwiegend zweiflüglig mit je 2 oder 3 Quersprossen und die liegenden Formate dreiflüglig mit ebenfalls 2 oder 3 Quersprossen gefertigt. Fenster und Türen wurden durch eine abgestufte Farbgliederung in die übrige Farbgebung eingebunden und übernahmen die Funktion der Feingliederung der Fassaden. Zugleich wurden bei einem Teil der Wohnanlagen als gestalterisches Merkmal die Fenster in die Fassadenebene gestellt, so dass Fassade und Fenster bündig gestaltet wurden.
Änderungen der Fensterteilung, der Öffnungsgröße, der Fensterebene und die Anordnung neuer Öffnungen sind daher als besonders problematisch zu bewerten, da sie wesentliche Veränderungen des Erscheinungsbildes nach sich ziehen. Die Eingangsbereiche der Gebäude wurden oftmals sehr aufwändig gestaltet. Im Allgemeinen sind die Türen als Holzrahmentüren mit Ausfachungen ausgeführt. Häufig sind die Hauseingänge mit Ziegelapplikationen, Werkstein- oder Putzeinfassungen versehen (teilweise wurden auch beide Gestaltungselemente angewandt).
Als das Gebäude nach oben hin abschließendes Bauteil sind sowohl die für die 20er Jahre typischen Flachdächer als auch traditionelle Satteldächer vorzufinden. Wirtschaftliche Überlegungen und attraktive Möglichkeiten zur Wohnraumgestaltung führen vermehrt zum Ausbau von Dachgeschossen. Entscheidend für eine solche Maßnahme ist es, dass das Erscheinungsbild des historischen Daches weitestgehend erhalten wird.