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DGS
Die Bebauungstruktur der Altstadt wird durch eine Vielzahl von Gebäudetypen mit rigoros wechselnden Bauhöhen bestimmt. Brandwände sind daher ein selbstverständliches Element des Straßenbildes. Bei den 2-geschossigen Traufhäusern aus dem 18. Jh. wird häufig die Mittelachse in der schlichten Putz-Fassade betont. Die Fassaden sind teilweise mit Putzbändern und Stuckelementen als Fenstereinfassung gegliedert oder als Glattputzfassaden mit tieferliegenden Fensterfaschen ausgebildet.
Die Fassaden der Gründerzeitbebauung weisen eine differenzierte Gestaltung auf. Typische Gestaltungselemente sind Putzquaderung, Putz/Klinker-Fassaden, Sandsteinelemente und z.T. Keramikdekor. Ebenso sind Gebäude reiner Ziegelarchitektur vorzufinden. Die Vielzahl dekorativer Elemente wie Stuckdekor, Reliefs, Gesimse u.a. wurden nach bestimmten gestalterischen Prinzipien verwendet, so dass ein Gleichgewicht in der Gliederung der Fassade entstand. Weitere Gestaltungselemente sind Erker, Balkone, Loggien, Eckbekrönungen und dekorative Zwerchgiebel, Dachaufbauten oder Frontispize. Oft wird die gewerbliche Nutzung der Erdgeschosse (Handel/Dienstleistung) durch die Struktur der Öffnungen dokumentiert.
Die historischen Fassaden waren durch eine zurückhaltende Farbigkeit geprägt; der Schattenwurf der Stuckelemente, dezente Farbabstufungen und farbliche Gestaltung der Fenster und Türen setzten Akzente.
Ziele zur Fassadengestaltung
Grundsätzlich sind folgende Aspekte zu berücksichtigen:
- Erhalt der historischen Gliederung wie Achsen und Öffnungen mit allen gestalterischen Details, Gesimse, Erker, Balkone;
- material- und handwerksgerechte Reparatur der Schäden;
- Ausbildung abgestuckter Fassaden im Regelfall als Glattputzfassaden;
- gemusterte Putze, glänzende Wandverkleidungen oder Werkstoffimitationen (soweit bauzeitlich nicht nachweisbar) sind auszuschließen, die Verkleidung oder starke farbliche Absetzung des Erdgeschossbereiches ist unzulässig;
- gestalterische Veränderungen müssen dem Gebäudetypus entsprechen, z.B. einfache angepasste Gestaltung von Balkonen und Brüstungen;
- äußere Wärmedämmung: nur zulässig, wenn dadurch weder der historische Wert des Gebäudes noch das Stadtbild negativ beeinflusst werden;
- überdimensionierte An-, Um- und Aufbauten sind unzulässig;
- Farbgebung: nach Farbbefund oder bauzeitlich; Verwendung von Erdtönen (nach vorheriger Beratung kann in besonderen Fällen verlangt werden, dass Proben des Außenputzes oder des Farbanstriches an geeigneten Stellen der Außenwand angebracht werden, bevor die Zustimmung erteilt wird).
Neubauten bzw. Ergänzungsbauten unterliegen den gestalterischen Hinweisen zur Fassadeninstandsetzung bezüglich Gliederung, Betonung von Achsen und Oberflächenmaterial.
Neben den oben genannten allgemeinen Grundsätzen zum Umgang mit den baulichen Anlagen im Erhaltungsgebiet gilt es, den Charakter und die Unverwechselbarkeit eines jeden Bauwerks zu erhalten. Nur so kann ein Bauwerk als einmaliges historisches Dokument zukünftigen Generationen übergeben werden.
