Denkmalrundgang – Marzahn – Städtischer Friedhof Marzahn

Marzahn

Denkmalrundgang Marzahn – Städtischer Friedhof

  • Sowjetisches Ehren-mal und Soldaten-friedhof, 1958 <br /> © BA Marzahn-Hellersdorf, 2011

  • Anlage für Gefallene des Ersten Welt-krieges, um 1916 <br /> © BA Marzahn-Hellersdorf, 2011

  • Gedenkensemble für die Sinti und Roma, 1986 <br /> © BA Marzahn-Hellersdorf, 2011

  • Gedenkstein für Opfer des Zweiten Weltkrieges, 1951/52 <br /> © BA Marzahn-Hellersdorf, 2011

Friedhof

Städtischer Friedhof Marzahn

Denkmalnummer 09046582
Wiesenburger Weg
Ehrenhain für Gefallene des I. Weltkrieges
Grab Rote Matrosen
Gedenkstätte für die Opfer des II. Weltkrieges (Schwurhand)
Gedenkstätte für die NS-Opfer
Hauptallee
Sowjetischer Ehrenhain
Gedenkstätte für die Sinti
Gartendenkmal

Der circa 21 Hektar große Parkfriedhof Marzahn wurde 1909 am heutigen Wiesenburger Weg angelegt. Er diente zunächst der Stadt Lichtenberg als Bestattungsort. Durch die industrielle Entwicklung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Bevölkerung rapide angewachsen. Die preußische Staatsregierung ließ jedoch aus städtebaulichen und hygienischen Gründen keine neuen Friedhofsanlagen in der Stadt mehr zu, sodass der Parkfriedhof zunehmend an Bedeutung gewann.

Später wurden auf dem Friedhof vor allem Verstorbene aus den zentralen, nordöstlichen und östlichen Verwaltungsbezirken Berlins, deren Begräbnis die öffentliche Wohlfahrtspflege übernahm, bestattet. Sie erhielten zumeist nur mit Nummern bezeichnete Reihengräber.

Zwischen der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 und dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden auch tausende Opfer des Regimes und des Krieges auf dem Parkfriedhof beigesetzt. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts schuf man als Zeichen einer deutlichen Distanzierung von den Gewalttaten des Nationalsozialismus in der DDR verschiedene Gedenksteine und -orte, die den Opfergruppen des Regimes gewidmet waren. Heute ist die Hauptachse des Friedhofes mit den Gedenkstätten als Gartendenkmal in die Berliner Denkmalliste aufgenommen.

Der eher abgelegene Friedhof gewann erneut an Bedeutung, als in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts in Marzahn die neuen Wohnungsbaukomplexe entstanden und die Bevölkerung in diesem Teil Berlins sprunghaft zunahm.