Neue Nationalgalerie
Die Neue Nationalgalerie beherbergt Kunst des 20. Jahrhunderts. Das von Mies van der Rohe entworfene Gebäude gehört zu den wichtigsten Museen des Kulturforums.
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Für die Planung der Neuen Nationalgalerie wurde ein Mann berufen, dessen Architektur der Scharoun’schen Philharmonie nicht konträrer gegenüberstehen könnte. Während Scharoun seine Bauten ausgehend von ihrer Funktion, also von innen heraus konzipierte, musste sich bei Mies van der Rohe die Funktion der Form unterordnen. Denn Nutzungen ändern sich, aber "unsere Bauten, die halten für’n paar hundert Jahre".
Architekt der Neuen Nationalgalerie: Mies van der Rohe
Mit seinem Leitspruch "Weniger ist mehr" wurde der Rheinländer zum Wegbereiter einer ganzen Architektengeneration, oft genug aber auch missverstanden. Einfachste Formen waren für ihn kein Mittel zum rationellen, kostengünstigen Bauen – Mies van der Rohes Bauten waren oft genug außergewöhnlich teuer –, sondern Inseln der Ordnung und Klarheit in einem chaotischen, von den Ablagerungen der Jahrhunderte geprägten Umfeld.
Seine Bauten sind Solitäre, ohne Rücksicht auf die Umgebung konzipiert und vor allem nutzungsneutral. Daraus folgte die Verknappung auf Stahlskelettkonstruktionen mit großen Glasfronten und flexiblen Grundrissen. Das bedeutet aber nicht, dass sich Mies van der Rohe der Bautechnik unterworfen hätte. Im Gegenteil: "Bauen heißt konstruieren. Konstruieren heißt, jedes Detail bis ins Kleinste zu durchdenken und aus dem schöpferischen Zusammenhang der Details das Ganze schaffen."
Wirkung der Neuen Nationalgalerie
So entwickelt sich die Wirkung der Neuen Nationalgalerie nicht nur aus ihrer Gesamtanlage heraus, sondern ist auch im Detail spürbar. Das Dach ist nicht etwa eine beliebige Stahlplatte bestimmter Größe, sondern im Zusammenspiel ihrer Flächen und Stege, Kanten und Nuten Ergebnis eines künstlerischen Wollens, dem die bautechnischen Sachverhalte angepasst werden mussten, ebenso die Konstruktion der Glasfronten und der acht Stahlstützen.
Die Platte ist bei 65 Metern Kantenlänge in der Mitte um 10 Zentimeter gewölbt, um ein optisches Durchhängen zu vermeiden; die Stützen verjüngen sich. Sie nehmen die Stelle klassischer Säulen ein, die Gelenke vertreten die Kapitelle, die Seitenansicht der Stahlplatte wirkt wie ein klassisches Gebälk, die Gefache auf der Unterseite wie eine Kassettendecke.
Planungsfreiheit für Mies van der Rohe
Mies van der Rohe erhielt weitgehend Planungsfreiheit, schließlich war die öffentliche Forderung, der weltberühmte Architekt solle mit einem Bau in Berlin repräsentiert sein, der Auslöser des Projekts gewesen.
Die 8,50 Meter hohe Halle, konstruiert unter der größten freitragenden Stahlplatte der Welt (im Innern zwei nicht tragende Installationsschächte), steht auf einer steinernen Terrasse, unter der sich das eigentliche Museumsgeschoss befindet. Es öffnet sich nach Westen mit einer großen Glasfront zu einem mauerumwehrten Skulpturenhof.
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Adresse
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Potsdamer Straße
50
10785 Berlin
- Internetadresse
- www.neue-nationalgalerie.de
- Hinweise
- Wegen Sanierungsarbeiten ist die Neue Nationalgalerie ab 2015 für mehrere Jahre geschlossen.
- Architekt
- Ludwig Mies van der Rohe
- Stil
- Nachkriegsmoderne West

© Jaron Verlag
Autor: Cobbers, Arnt
Jaron Verlag
Flexcover, 240 Seiten, 108 farbige Fotos
ISBN 978-3-89773-410-4
12,95 Euro
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Aktualisierung: 17. November 2015