Flurabstand des Grundwassers 2020

Methode

Zur Ermittlung der Flurabstände wurden in den ungespannten Gebieten aus vorhandenen Grundwasserhöhen (s. Karte 02.12 Grundwasserhöhen des Hauptgrundwasserleiters und des Panketalgrundwasserleiters 2020) mit der Methode der Dreiecksnetzberechnung eine einheitliche Grundwasseroberfläche als Raster berechnet. Mit dem unregelmäßigen Dreiecksnetz (Triangulated Irregular Network) lassen sich Oberflächen auf Grundlage einer Punktwolke (Massenpunkte) modellieren. Um diese Oberflächen zu erhalten, werden die Massenpunkte dazu dreiecksvermascht und so eine Netzstruktur geschaffen: Aus den Werten der Geländehöhe und der Grundwasseroberfläche wurde dann durch Differenzenbildung der jeweilige Wert des Flurabstandes in einer Rasterweite von 1 Meter ermittelt.

In Bereichen mit gespanntem Grundwasser ist der Flurabstand als Differenz zwischen der in der Höhenlage variierenden Unterkante der Deckschicht (bzw. der Oberkante des Grundwasserleiters) und der Geländeoberfläche definiert. Für diese Bereiche wurde daher ein Rasterdatensatz für die Unterkante der Deckschicht berechnet, der bei gespannten Grundwasserverhältnissen der Höhe der Grundwasseroberfläche entspricht.

Zusätzlich existieren im Norden von Berlin (Märkisches Viertel, Lübars, Blankenfelde, Rosenthal und zwischen Gesundbrunnen und Prenzlauer Berg) Gebiete, wo der bedeckte quartäre Hauptgrundwasserleiter unter Geschiebemergel nicht zusammenhängend, sondern nur isoliert verbreitet ist. Das in den Untergrund versickernde Wasser erreicht diesen zumeist nicht, sondern fließt auf oberflächennahen bindigen Zwischenschichten lateral zum nächsten Vorfluter (sog. “hypodermischer Abfluss”). Diese Gebiete wurden aufgrund der Komplexität der hier bestehenden Lagerungsbedingungen von der Berechnung des Flurabstandes ausgenommen (hellgraue Flächen in der Karte).
Anschließend wurden die beiden Rasterdatensätze für die ungespannten und gespannten Gebiete zusammengefügt, so dass ein landesweiter Datensatz für den Flurabstand vorliegt.

Der Flurabstand des Grundwassers wurde in 14 Abstandsklassen eingeteilt und als Schichtstufenkarte dargestellt. Um differenziertere Aussagen insbesondere für die flurnahen Bereiche zu ermöglichen, wurden bis zu einer Tiefe von 4 Metern unter Geländeoberkante (GOK) eine kleinteilige Klasseneinteilung gewählt.

Bei der Flurabstandskarte ist zu berücksichtigen, dass im Nahbereich von Förderbrunnen die Grundwasseroberfläche je nach Förderleistung starken Schwankungen unterliegt. Aus diesem Grunde können hier variierende Flurabstände auftreten, die in ihrer flächenmäßigen Ausdehnung im gewählten Maßstab nicht darstellbar sind.