Aus den vorliegenden Karten wird deutlich, dass der Verkehr, der nach der Wende sowohl innerstädtisch als auch zwischen der Stadt und ihrem Umland erheblich zugenommen hat, eine sehr hohe Lärmbelastung verursacht. Dominierend ist hierbei vor allem der Kraftfahrzeugverkehr, aber auch durch den Schienenverkehr sind viele Anwohner erheblichen Belastungen ausgesetzt.
Für die Bewertung der Belastungssituation werden im Folgenden die von der Lärmwirkungsforschung ermittelten Richtwerte von 65 dB(A) für den Tag- und von 55 dB(A) für den Nachtzeitraum (vgl. Ising et al, 1997) verwendet, die auch als Zielwerte für die Berliner Lärmminderungsplanung festgelegt wurden.
Straßenverkehrslärm
In Tabelle 3 sind für die einzelnen Pegelklassen die Längen der davon betroffenen bebauten Straßenseiten bzw. ihr prozentualer Anteil an der Gesamtlänge dargestellt.
Am Tag wird der Richtwert von 65 dB(A) an 1.307 km bebauten Abschnittsseiten (entspricht 57,8 ) überschritten. Mittelungspegel von über 80 dB(A) wurden nicht mehr ermittelt, Straßenverkehrslärm unterhalb von 50 dB(A) stellt nach wie vor im übergeordneten Straßennetz den Ausnahmefall dar (2,3).
Für die Nacht ergibt sich folgende Situation: Der nächtliche Richtwert von 55 dB(A) wird sogar an fast 80 % der Straßenabschnitte mit Randbebauung überschritten. Die überwiegende Belastung (67 %) liegt in der Nacht im Bereich von 55 – 65 dB(A).
Betrachtet man die Berliner Lärmsituation auf Basis der vorstehenden Zielwerte, so ist zu erkennen, dass die Lärmbelastung für rund 1.300 km am Tage und gar 1.770 km in der Nacht um bis zu 15 db(A) gesenkt werden muss.