Grünvolumen 2020

Methode

Zur Berechnung des Grünvolumens wurden die Datensätze der Vegetationshöhen mit den Flächen der ISU5 (Block-, Blockteil- und Straßenflächen) verschnitten (Schnittmengen gebildet, vgl. Abbildung 2) und die Vegetationsdaten auf die ISU5-Flächen übertragen.

Grünvolumen der Block- und Blockteilflächen sowie der Straßenflächen

Jede Vegetationsfläche innerhalb einer ISU5-Fläche wurde mit dieser beschnitten und die Flächengröße der beschnittenen Vegetationsfläche mit ihrer mittleren Höhe multipliziert
(= Grünvolumen einer beschnittenen Vegetationsfläche) (vgl. Abbildung 2).

Durch die Bildung der Summe dieser Werte über jede ISU5-Fläche erhält man das Grünvolumen aller individuellen Block-, Blockteil- und Straßenflächen (m³). Dividiert man dann das Grünvolumen durch die Flächengrößen (m²), ergeben sich die einzelnen Werte für die Grünvolumenzahl jeder Fläche (m³/m²).

Die Grünvolumenzahl kann auch als mittlere Vegetationshöhe (in m) bezogen auf die gesamte Block(teil)fläche oder den unbebauten Anteil der Block(teil)fläche oder eines Straßenabschnittes verstanden werden.

Abb. 2: Methode zur Berechnung des Grünvolumens auf Block(teil)flächen (oben links: Orthophoto mit Blockgrenzen; oben rechts: Vegetationsflächen mit Blockgrenzen; unten: beschnittene Vegetationsflächen und Legende)

Abb. 2: Methode zur Berechnung des Grünvolumens auf Block(teil)flächen (oben links: Orthophoto mit Blockgrenzen; oben rechts: Vegetationsflächen mit Blockgrenzen; unten: beschnittene Vegetationsflächen und Legende)

Grünvolumen des unbebauten Anteils der Block(teil)flächen

Zur Ermittlung des Grünvolumens der unbebauten Block(teil)flächen wurden zuerst die oberirdischen Gebäude den Bezugsflächen zugeordnet. Mit diesen Gebäuden wurden sodann die einzelnen Flächen beschnitten.

Der den Flächen zugeordnete Vegetationsbestand weist Elemente außerhalb der unbebauten Anteile auf (Vegetation im Straßenland, über Gebäudeniveau ragende Baumkronen und Dachbegrünungen).

Ein Beschnitt des Vegetationsanteils mit den unbebauten Flächen ergibt die gewünschte Vegetation der unbebauten Block(teil)- und Straßenflächen (vgl. Abbildung 3).

Die weitere Berechnung des Grünvolumens wurde nach dem oben beschriebenen Verfahren durchgeführt.

Abb. 3: Methode zur Ermittlung des Grünvolumens der unbebauten Block(teil)flächen (oben links: Blockfläche; oben rechts: oberirdische Gebäude; Mitte links: Unbebaute Blockfläche (grauer Anteil); Mitte rechts: Vegetationsbedeckung; unten: Vegetation der unbebauten Blockfläche)

Abb. 3: Methode zur Ermittlung des Grünvolumens der unbebauten Block(teil)flächen (oben links: Blockfläche; oben rechts: oberirdische Gebäude; Mitte links: Unbebaute Blockfläche (grauer Anteil); Mitte rechts: Vegetationsbedeckung; unten: Vegetation der unbebauten Blockfläche)

Datensatz 2010: Vergleich zwischen alter und neuer Erhebung

Bei der Aktualisierung des Datensatzes für den Datenstand 2020 wurde der gesamte Verfahrensablauf der Erfassung der Vegetationshöhen von der objektbasierten Segmentierung (Befliegungen 2009/2010) auf Rasterbasis umgestellt. Daraus ergeben sich vor allem Vorteile hinsichtlich der Größe und Vollständigkeit des Datensatzes und somit seiner Eignung bei der Weiterverarbeitung. Mit dieser Methode konnte auch der Datensatz von 2010 neu klassifiziert und berechnet werden, sodass ein Vergleich der beiden Zeitstände ohne Methodenbruch möglich war und fehlerhafte Bereiche minimiert wurden (vgl. Projektbericht, SenStadtWohn 2021).

Nachfolgend soll ein Vergleich der beiden verschiedenen Datensätze von 2010 aus der alten und neuen Erhebung vorgenommen werden (vgl. Tabelle 1). Zunächst ist erkennbar, dass das Grünvolumen in allen Nutzungsgruppen in der alten Erhebung unterschätzt wurde. Die größte Differenz tritt hier innerhalb der bebauten Flächentypen auf, für die in der neuen Erhebung das Grünvolumen 148,3 km³ mehr umfasst. Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass die Grünstrukturen in den bebauten Gebieten sehr kleinteilig sind und im Zuge des Segmentierungsverfahren der alten Kartierung durch eine Zusammenfassung von Flächen weggefallen sind. Durch die Umstellung auf Rasterbasis in der neuen Erhebung konnten diese kleinteiligen Grünstrukturen detaillierter erfasst werden.

Auch auf den Waldflächen ergibt sich ein fehlendes Grünvolumen in Höhe von 88,4 km³ in der alten Kartierung. Auf den sonstigen Grün- und Freiflächen sowie den Straßen liegt mit etwa 21 km³ eine geringere Differenz des Grünvolumens vor.

Insgesamt liegt damit das in der neuen Kartierung erfasste Gesamt-Grünvolumen für 2010 mit
5.157 km³ um 279,8 km³ höher als in der alten Erfassung.

Tab. 1: Datensatz 2010: Vergleich zwischen alter und neuer Erhebung

Tab. 1: Datensatz 2010: Vergleich zwischen alter und neuer Erhebung