Qualität des oberflächennahen Grundwassers 2000

Einleitung

Die Grundwasserbeschaffenheit wird durch natürliche und eine Vielzahl von menschlichen Einflüssen bestimmt. Im dicht besiedelten Ballungsraum von Berlin können folgende natürliche und anthropogen verursachte Einflüsse auf die Grundwasserbeschaffenheit wirken:

  • Hydrogeologische Randbedingungen (Fließgeschehen, Spannungszustand),
  • Entnahme von Grundwasser in den Einzugsgebieten der Wasserwerke,
  • Infiltration von Oberflächenwasser in das Grundwasser,
  • Altlastverdachtsflächen mit nachgewiesenen Grundwasserkontaminationen,
  • Bau- und Trümmerschuttablagerungsflächen (Trümmerberge, -halden u.ä.),
  • Verluste von Abwasser aus dem innerstädtischen Kanalsystem (Exfiltrationen),
  • direkte Versickerung von Straßenablaufwässern,
  • Rieselfelder in den Randbereichen der Stadt und des Umlandes (z. T. historisch),
  • Regenwasserversickerungs- bzw. -rückhaltebecken.

Zur Umsetzung des im Wasserhaushaltsgesetz sowie im Berliner Wassergesetz verankerten Grundsatzes des vorsorgenden Grundwasserschutzes sowie einer nachhaltigen Grundwasserbewirtschaftung werden in Berlin Messnetze im Rahmen des informationsorientierten Grundwassermonitorings betrieben. Informationen dieser Messnetze zum Grundwasserstand und zur -beschaffenheit dienen auch dazu, die in Berlin aus dem eigenen Stadtgebiet betriebene und qualitativ hochwertige Wasserversorgung langfristig sicherzustellen.

Seit Installierung der Messprogramme in Berlin sind rund 20 Jahre vergangen. Eine erste Auswertung und zusammenfassende Darstellung wurde Mitte der 80er Jahre vorgenommen (SenStadtUm 1986) und im Umweltatlas (SenStadtUm 1993) dargestellt. Nach einer Vereinheitlichung der verschiedenen Messprogramme liegen nun neue berlinweite Auswertungen vor. Neben einer angepassten Methode zur Bewertung der Messwerte konnten jetzt auch die punktuell vorliegenden Messergebnisse in die Fläche übertragen werden.