Gebäudealter der Wohnbebauung 2016

Methode

Wie im Kapitel Datengrundlage erläutert, teilt sich der Erfassungsbestand auf zwei Datenquellen auf, von denen diejenige des ZENSUS den weitaus größten Teil ausmacht.

Die ZENSUS-Erhebungseinheit der stichtagsbezogenen Erfassung (09.05.2011) des Gebäude- und Wohnungsbestandes bildet das Einzelgebäude.

Verantwortlich für alle Auswertungen des Datenbestandes der Gebäude- und Wohnungszählung 2011 ist das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. Die Zusammenfassungen von der gebäudebezogenen Ebene auf die Blockkarte des Informationssystems Stadt und Umwelt (ISU5/ISU50, Raumbezug Umweltatlas), Stand 12. 2010 wurden durch das zuständige „Referat 44 P – Zensus“ durchgeführt.

Da alle Einzeldaten dem Statistikgeheimnis nach § 16 Bundesstatistikgesetz (BstatG) unterliegen, musste bei den Auswertungen gewährleistet sein, dass keine Rückschlüsse auf Einzelfälle möglich sind. Somit war nicht der gesamte Datenbestand unter allen Gegebenheiten darstellbar. Fälle, in denen nur 1 oder 2 Wohngebäude auf der Bezugseinheit) erfasst sind, dürfen nicht veröffentlicht werden. Dies betrifft rund 1.450 Blöcke und Blockteilflächen, damit im ungünstigsten Fall weniger als 1 % (0,89%) des erfassten Gesamtbestandes an zu Wohnzwecken genutzten Baulichkeiten. Die restlichen 99 % der Wohngebäude verteilen sich auf mehr als 14.400 Blöcke und Blockteilflächen. Die übrigen rund 10.500 Flächen der Blockkarte des ISU enthalten nach der ZENSUS-Stichtagserhebung entweder keinen Baubestand, ausschließlich Nichtwohngebäude oder nur 2 oder weniger Wohngebäude.

Das Baualter des erfassten Bestandes wird klassenweise in Jahrzehnte als „Baualtersklassen“ zusammengefasst, so dass für jede Fläche die Anzahl der Gebäude pro Klasse ausgewiesen werden können. Zusätzlich wird für jede Fläche das Baujahr des jeweils ältesten und jüngsten Gebäudes im Gesamtbestand des Blockes bzw. der Blockteilfläche angegeben.

Der Datenbestand enthält darüber hinaus pro Einzelfläche (und bezogen auf die Entstehungsjahre 2010 und älter) auch unabhängig von der Altersklassifikation eine Angabe zur Verteilung des Bestandes auf 4 Gebäudetypen (vgl. ZENSUS 2011 – Gebäude und Wohnungen):

  • Freistehendes Haus (Freistehendes Gebäude, unabhängig davon, ob es sich um ein Ein- oder Mehrfamilienhaus handelt)
  • Doppelhaushälfte (Gebäude, das mit genau einem anderen Gebäude aneinander gebaut ist, unabhängig davon, ob es sich dabei um Ein- oder Mehrfamilienhäuser handelt)
  • Gereihtes Haus (Gebäude, das mit mindestens zwei anderen Gebäuden aneinander gebaut ist, unabhängig davon, ob es sich dabei um Ein- oder Mehrfamilienhäuser handelt. Die Gebäude müssen nicht baugleich sein, sie können auch seitlich oder in der Höhe versetzt sein. Reiheneckhäuser zählen auch hierzu)
  • Anderer Gebäudetyp (Alle Arten von Gebäuden, die nicht freistehendes Haus, Doppel- oder Reihenhaus sind sowie alle Arten von bewohnten Unterkünften).

Ein direkter Rückschluss aus der Verteilung der Gebäudetypen auf die Baualtersklassen ist nicht möglich.

Alle Angaben beruhen auf den Informationen der ‚Auskunftspflichtigen‘, das waren im Rahmen der Erhebung alle Eigentümer/-innen, Verwalter/-innen, sonstige Verfügungs- und Nutzungsberechtigte. Angesichts des sehr großen Datenbestandes war es trotz aller Sorgfalt zur Herstellung eines vollständigen und aktuellen Ergebnisses nicht zu vermeiden, dass es in Einzelfällen zu fehlerhaften Angaben gekommen ist. Dies konnte verschiedene Ursachen haben:

  • Fehlerhafte Angaben des Eigentümers
  • Missverstandene Definitionen (bei zerstörten Gebäuden war das Jahr des Wiederaufbaus anzugeben)
  • Fehler in der Beleglesung
  • Statistische Nachführung fehlender Werte.

Daher sollte bei der Auswertung besonderer Fragestellungen („alle Gebäude älter als 200 Jahre“) immer eine Kontrolle mittels geeigneter Informationsquellen (z.B. Luftbilder, historische Karten „Berlin um…“ oder die Denkmalkarte Berlin) im Geoportal stattfinden.

Ergänzt wurden die Daten des ZENSUS durch die Zusammenstellung der Baufertigstellungsdaten für Wohngebäude für die Halb-Dekade 2011 – 2015 (vgl. Datengrundlage). Da die Baufertigstellungsdaten jährlich aktualisiert werden, wird zu einem geeigneten Zeitpunkt auch die Einbeziehung der vollständigen Dekade 2011 – 2020 möglich sein. Datenschutzrechtlich greifen auch hier die Verpflichtungen des Bundesstatistikgesetzes. Insgesamt konnten durch die Einbeziehung der Daten aus dem Hochbaustatistikgesetzes (HBauStatG) rund 8.800 zusätzliche Gebäude räumlich einbezogen werden.

Als überwiegende Baualtersklasse kam dasjenige Jahrzehnt zur Ausprägung, welches innerhalb der Fläche den größten prozentualen Anteil hat. Über die Sachdatenanzeige im Geoportal können auch die Anteile der übrigen Klassen sowie die weiteren Informationen abgerufen werden. Bei gleichgroßen Anteilen mehrerer Klassen wird eine „gemischte Baualtersklasse“ dargestellt.